Samstag, Juni 28, 2008

Neuer SB PB und wieder "Belly Ann" !

Das war eine Session, wie sie mit Sicherheit nicht jeden Tag in Süssenbrunn vorkommt. Am Freitag stieg ich sofort nach der Arbeit ins bereits beladene Auto, machte noch einen Zwischenstopp beim "Lustigen", wo ich meinen Kleinteil -u. Bleivorrat wieder aufstockte, um dann nach ein wenig Plauderei zu meinem Hauswasserl zu fahren. 30 Stunden Karpenjagd standen nun am Programm. Von herrlichem Wetter empfangen, wurden flink die Montagen bestückt und an die bereits gut eingefahrenen Futterplätze geworfen, wo sie gegen 18 Uhr begannen, auf ihre Opfer zu warten. Langsam aber sicher brach bisslos die Nacht herein, worauf ich mich um 23 Uhr ins Zelt begab und es mir auf der Liege gemütlich machte. 1:55...der Funkempfänger reisst mich aus der Tiefschlafphase. Run. Nun schnell raus aus der Hütte, Rute aufnehmen, drillen. Und wie schon gewohnt, zieht das Unterwasserschwein ansatzlos nach links weg, um sich im Schilfgürtel zu verschanzen. Nicht mit mir. Vor allem nicht im Juni, wo die Wassertemperatur in der Nacht, über der Aussentemperatur liegt. Also rein in die Fluten, auf die Höhe der Schilflinie waten und den Burschen ausdrillen. Alles geht glatt und ich kann ein paar Minuten danach einen netten 14lbs 4oz Schuppler mittels Blitz und Selbstauslöser halbwegs brauchbar ( naja , man wird bescheiden solange es um keine Monster geht ) ablichten. Beim 3ten Foto, um eventuell doch noch ein Besseres zu bekommen, höre ich plötzlich das Warnsignal der Digicam. Uh Uh Uuuhh. Akku leer. Vergessen daheim aufzuladen. Damned! Aber was solls, ich hab ja einen Reserveakku, der mit Sicherheit voll ist. Nachdem ich den Halbstarken wieder ausgelassen habe, und die Montage wieder am Spot versenkt hatte, machte ich mich daran, den Akku der Cam zu tauschen. Besser gesagt, ich wollte ihn tauschen. Denn er war nicht dort wo er sein sollte. Rasanter Anflug von Nervosität. Kontinuierlich panischer werdend. Krampfhaftes Suchen. Resignation. Scheisse - ich hatte ihn nicht mit. Seeeeeeeeehr gefährlich.Immer wegen dem schnell, schnell. Ok - wieder was gelernt. Nur....was mache ich jetzt, wenn ich nun in dieser Nacht tatsächlich das Monster meines Lebens fange? Sekundenlang springt mein hysterisches, aber stummes Suchen nach der Lösung, in meinem Denkapparat umher wie eine Flipperkugel. Wie aus dem Nichts fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Horstl u. Tom vom Syndikat waren ja auch da und saßen am Ostufer an. Die konnte ich im Falle anrufen. Jawohl. das war doch schon beruhigend. Trotzdem hatte ich irgendwie ein mulmiges Gefühl als ich wieder die Augen schloss, wünschte mir fast, keinen Großen zu fangen, um eine halbe Stunde später wieder vom Bissanzeiger geweckt zu werden. Problemlos kann ich den Kleinen ( geschätzte 4 kg ) auf die Matte bitten, ohne baden zu gehen. Da kann man verschmerzen, wenn man kein Foto machen kann. 2 Stunden später das gleiche Spiel. Wieder ein Jüngerer, der mit Sicherheit die 6kg Marke nicht überschritt. Um 5:40 kann ich den 4ten Fisch der Nacht über den Kescherrand ziehen. Wieder geschätzte 5-6kg. Yes. Die mit Full Pull Squid Flavour präparierte Richworth Muschel&Crab-Murmel hatte zu 4ten Mal zugeschlagen. Jetzt konnte ich gleich aufbleiben, und die bangen 4 Stunden bis 10 Uhr warten, bis Isa kommen würde. Bewaffnet mit der digitalen Spiegelreflex. Muahahaha. Jawohl. Um 8:50 bekomme ich auf der linken Rute den nächsten beinharten Biss und bereits beim Aufnehmen der Rute ist klar: Das ist einer der besseren Kategorie. Über die Probleme des Fangfotos brauchte ich mir nicht lange Sorgen zu machen, da bereits nach Sekunden der Widerstand entschwunden war, und ich nach dem Einkurbeln feststellen musste, daß mein Coretex Vorfach der Muschelbank nichts entgegen zu setzen hatte. Einfach sauber in der Mitte, wie mit der Rasierklinge abgeschnitten. Fuck. Um 10Uhr kam dann endlich Isa, worauf meine Laune sich ansatzlos, erheblich steigerte. Jetzt konnten sie kommen, die "Bären". Ich war bereit. Gemütlich richteten wir uns ein Frühstück, wobei ich mir gleich, wegen einem Piepser am Richi, das kochende Kaffeewasser beim Einschenken übers Knie schütte. Herrlich. Und als wir so plaudern, speisen und trinken, geht die rechte Rute ab. Vollrun. Muahahah. Jaaaaaaaaaa. Also hin, Kontakt aufnehmen, drillen. Geil. Und wieder nicht die sonderlich kleine Sparte. Minuten vergehen. 15 Meter vom Ufer entfernt folgt der Klassiker. Aussteiger. Weg. Neiiiiiiiin. So, jetzt hatte ich bereits 2 gute Fische hintereinander verloren. Schön langsam aber sicher, wurde ich wieder verbissen. Warum immer ich? Ist es mir nicht vergönnt? Mache ich Fehler? Sinnlos drüber zu sinieren. Wieder Warten.14:30 Uhr . Dichte dunkle Wolken ziehen über den Horizont, als plötzlich aus dem Nichts die Hölle losbricht. Der Swinger klebt am Blank, der Bissanzeiger brüllt sich im Dauerton seinen Lebenssaft aus der Batterie, und einige Meter Schnur sind bereits von der Rolle gerissen, als ich beim Pod bin. Rute aufnehmen. Kontakt herstellen. Wie immer. UUUUUUUUHHHHH ! Sehr gute Kategorie. Sehr stark. Sehr schnell. Sehr böse. Da gibts nicht viel zum Dagegenhalten im Moment. Also sprang ich sicherheits gleich ins Wasser, noch bevor das Monster am anderen Ende der Leine auf die Idee kam, den gefährlichen Schilfgürtel anzuvisieren. Bange Minuten vergehen, und ich kann meinen Gegenüber langsam, aber sicher heranpumpen, bis sich endlich die Keschermaschen um einen herrlichen Schuppigen legen. Ich hab ihn. YES! Das konnte der zweite 10+ in SB für mich sein. Die Abwaage bestätigte dann auch meine Vermutung. 23lbs 11oz. Was für ein traumhafter Anblick. Und gleichzeitig mein bisher Schwerster aus diesem Gewässer. Nun wurden natürlich Fotos von Isa geschossen, was das Zeug hielt, und meine mentale Stimmung war urplötzlich wieder mit Euphorie geschwängert. Muahahahah. Feine Sache. Super edler Common. Was will man mehr.Beim Release wurde natürlich gleich die Chance genutzt, ein paar Wasserfotos zu schiessen, um den Kämpfer dann wieder in sein grünes Reich zu entlassen. Hast mir eine wirkliche Freude gemacht, Beauty ! Vielleicht sehen wir uns mal wieder... Der Nachmittag verlief dann äußerst ruhig, als um etwa 18 Uhr die Bissorgie weiterging. Um 18:03 kann ich jedenfalls den nächsten Kleineren in die Kamera halten. Gelber Nr.6. Keine dreiviertel Stunde später, als langsam die Nachmittagsonne hinter die Bäume kriecht, die Wasservögelgemeinschaften beruhigend ihre Runden ziehen, kommt der nächste Biss.
Und siehe da. Wenige Augenblicke später kann die Nr.7 abgelichtet werden. Mit diesem Fische betrete ich den Rang des tapferen Schneiderleins. Sieben auf einen Streich. 7 Karpfen bei einer Session. Unbelievable. Und andere fangen nichts...der Hammer.Wieder wird eine präparierte Muschel-Kugel hervorgefingert, das Rig neu bestückt und Richtung zentraler Futterplatz auf die Reise geschickt. Schnur spannen, Rute hinlegen, Swinger einhängen. So oft wie in den letzten 24 Stunden hatte ich das wohl noch nie gemacht. Kaum gehe ich vom Pod weg, läuft schon wieder die Rolle ab. Die, die ich gerade eben hingelegt habe. Vollrun. Geisteskrank. Was musste sich da am Futterplatz abspielen... Und abermals kann ein Schuppler der geschätzten 4kg Kategorie, problemlos gekeschert werden. Zielfisch Nummer Acht! Es war einfach kaum zu glauben, was da heute abging. Das konnte nicht nur der Squid-Flavour sein. Nie im Leben. Ich hab´s einfach gut erwischt. Zur richtigen Zeit mit dem richtigen Köder am Spot. Anders konnte ich mir das nicht erklären. Es war realer Wahnwitz.Wir haben etwa 19:40 als zum letzten Mal Schnur abgezogen wird und der Dauerton des Richi´s das Lied vom Höllenbiss singt. Und diesmal merke ich wieder sofort nach dem Aufnehmen der Rute, daß da wieder mal ein Älterer den Köderhappen aufgesaugt hatte. Nach ein paar Schrecksekunden, die der Fisch im dichten Kraut steckt, kann ich meinen kampfstarken Gegenüber wieder im Freiwasser drillen, was dazu führt, daß ich den Gelben endlich über den Kescherrand ziehen kann. Fette und kugelrunde 20lbs 6oz brachte die schuppige Lady dann auf die Waage ( ich kann nicht beschreiben warum, aber ich wusste, daß es sich um ein Weibchen handelte...sie hatte eben die Augen einer Lady ).Schon beim Wiegen und anschließenden Fotografieren wurde ich das Gefühl nicht los, daß mich irgendetwas mit der Karpfendame verband. Mensch und Fisch. Irgendwie kannten wir uns. Ganz ruhig und gelassen ließ sie das Fotoshooting über sich ergehen. Kein Schlagen , kein Zappeln, kein Springen. Ich weiß, daß dies seltsam klingen mag, und viele werden sich jetzt beim Lesen dieser Zeilen denken: "Der Sludge flippt jetzt scho komplett aus - redet mit den Fischen und fühlt sich mit ihnen verbunden", doch es lag tatsächlich was in der Luft. Ich wollte nichts zu Isa sagen, da die mich dann vermutlich genauso in die endgültige Wahnsinnsecke geschoben hätte. Aber "Belly Ann" und ich wußten bereits, daß wir recht hatten. Kaum war sie wieder im Wasser, verabschiedete sie sich mit einer mächtigen Bugwelle, um vermutlich zu zeigen: "Schau her, ich hab schon Kraft, wenn ich mag!" und verschwand dann blitzschnell in den blaugrünen Tiefen des Gewässers. Nach dem Fang von "Belly Ann" packten wir unsere Sachen und traten den Heimweg an. Was war das für eine Session...9 Fische...Venue PB...die magische Karpfenbraut...so wie ich bereits an diesem Gewässer mit Blankserien gefoltert worden war, kam es jetzt doppelt aus dem Füllhorn der Tiefe zurück. Ich hatte wirklich fett zugeschlagen. Da gabs nichts dran zu rütteln.
Daheim angekommen, machte ich mich gleich daran die Bilder in den Rechner zu spielen, und kurze Zeit später war es Gewissheit, daß ich wieder mal recht gehabt hatte. Genau vor 3 Wochen, den 8.6.2008 hatte ich sie schon einmal gefangen. Die Fotos lieferten dann den endgültigen Beweis. Die schmale helle 4te Schuppe hinter dem Kiemendeckel, die Form und die Färbung der Schwanzflosse und die verheilte Wunde über der Afterflosse ließen keinen Zweifel mehr offen. Das war "Belly Ann". Interessanterweise war sie beim Wiederfang um 2 Unzen leichter als vor 3 Wochen, was entweder daher rühren konnte, daß sie nach dem ersten Fang möglicherweise einige Tage nichts gefressen hat, oder gerade heute mittags einen fetten Haufen abgelegt hatte. Wer wußte das schon genau? Ich nicht, und es war mir auch in der Folge relativ egal, da nur wichtig war, daß ich nun definitiv wußte, den Fisch bereits gekannt zu haben. 26ha Wasserfläche. Da ist mir kristallklar vor Augen geführt, daß bestimmte Gelbe immer wieder an ihre bevorzugten Plätze zum Fressen kommen und ihre Futterplätze in regelmäßigen Abständen besuchen. Eine Lektion, wie aus dem Lehrbuch. Und vielleicht habe ich das Glück, irgendwann mal wieder "Belly Ann" auf meiner Matte begrüßen zu dürfen, sofern sie nicht vorher irgendein schreckliches Unglück ereilt, oder vielleicht vom falschen Angler gefangen wird, der sie nicht so sanft behandelt, wie ich es tue. Möge die Macht mit dir sein, Dicke...
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sludgE

Mittwoch, Juni 25, 2008

SD DEAD WATER Video ONLINE !

Endlich habe ich die Zeit gefunden, um das Video vom Höllen-Match des Jahres fertig zuschneiden. Unglaubliche Dinge haben sich am Ufer des Altenwörther Donauarms zugetragen, die ich natürlich Keinem vorenthalten will und darf. Wer sich Monsterdrills und Überfische erwartet wird enttäuscht werden, denn diesmal wird die Unbarmherzigkeit der Realität 47 Minuten lang, in ihrer ganzen Härte gezeigt. Keine Riesengelben und Kapitale wie in den monatlich erscheinenden, aalglatten Hochglanzmagazinen der Angel-Szene.
Das ist die Wirklichkeit, Männer ;)

hier gehts zum download in high qual. ( ZipFile 944mb , 640 x 480 )
SHOWDOWN DEAD WATER HIGH
und hier zum download in low qual. ( ca. 370mb , 320 x 240 )
SHOWDOWN DEAD WATER LOW
Falls euer Player beim Abspielen Mucken macht, gebraucht einfach den alten "Ziel speichern unter"- Trick ;)
Das Video ist selbstverständlich auch demnächst in der Rubrik Freshwater Heroes zu finden.
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sludgE

Dienstag, Juni 24, 2008

Our spot gets hot ...

Und wieder hat Dad heute, an unserem zentralen Futterplatz auf dem Plateau, einen schönen 7,20er erwischt. Der zum Ufer nähere Spot wird schon langsam aber sicher heiß ...
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sludgE

Sonntag, Juni 22, 2008

Action Jackson Süssenbrunn !

Wir schreiben Samstag, den 21.6.2008. Der Tag der Sonnenwende. Der Tag, an dem meine Mom ihren 60er hat. Da wir aber erst morgen, also Sonntag ihren Geburtstag feiern, bot sich heute noch die Chance auf eine feine Session bei den herrlichsten Bedingungen. Also wurde in der Früh Tackle und Frau geschnappt und so rasch es ging, nach Süssenbrunn gepilgert. Dort angekommen, machten wir noch einen Kurzbesuch beim Freestyle-Verein, um nach einem gemeinsamen Frühstück meinen Platz aufzusuchen, und die Jagd auf die Gelben einzublasen. 29°C Aussentemperatur um 10Uhr vormittags, türkisblaues, kristallklares Wasser und leichter Ostwind, ließen in kürzerster Stimmung wirkliche Urlaubsgefühle aufkommen. Traumbedingungen. Vielleicht nicht unbedingt zum Karpfenfischen, aber für mich und meine Isa auf jeden Fall. Doch die Bissanzeiger blieben vorerst stumm. Vielleicht zu heiss - zu brutal. Wir werden sehen. Irgendwann kam dann auch noch Willi aka Rasko vorbei, um mir meine Nash-Liege zu bringen, die ich günstig von ihm erstanden hatte. Als wir so plauderten, raschelte es plötzlich in den Schilfhalmen und ein ca. 20 cm großer Vogel saß auf einmal direkt neben meinem Pod. Noch nie in meinem Leben hatte ich so Einen gesehen. Schnell wurden von Isa ein paar Fotos gemacht, um im Nachhinein recherchieren zu können, um welche Art es sich hier wohl drehen würde.Offensichtlich handelte es sich um ein Jungtier, da er noch nicht wirklich fit auf den Beinen war und überhaupt keine Angst oder Scheu zeigte. Die Nachforschungen haben ergeben, daß es sich hier wohl um eine frische Zwerg - oder Rohrdommel handelte. Äußerst selten und unter strengstem Naturschutz. Jawohl. Hier ist die Umwelt noch halbwegs in Ordnung. Das tut verdammt gut. Gegen Mittag kam dann auch Bomba von den Freestylern auf einen Besuch vorbei, um mich ernsthaft zu fragen, ob ich nicht beim "Süssenbrunner Iron Man" mitmachen würde, da ich ja als "harte Sau" bekannt bin...2 Runden um den 26ha Teich laufen, einmal ans andere Ufer u. zurückschwimmen ( ca. 800m ) , um anschließend irgendeine Geschicklichkeitsaktion durchzuziehen ... muahahahahahahha. Geistesgestört. Über meine Antwort brauche ich keine Worte verlieren, da ich nicht mal dem Bus nachlaufe oder bei blinkender Ampel meine Geschwindigkeit verändere. Heyyy - ich bin alt und faul- ich brauch nichts mehr beweisen ;)
Und als wir so über die Ernst -u. Sinnhaftigkeit dieser Idee sinieren, gehts los. Pieeeeeeep. Biss. Yes. Und der erste Gelbe ist gehakt. Was in letzter Zeit gehäuft auftritt, ist die Tatsache, daß 75% aller Karpfen sofort nach dem Biss links Richtung Schilfgürtel ziehen, um dort Schutz zu suchen. Und da ich keinesfalls die Geschichte mit "BLACK" wiederholen wollte, die Sonne vom Himmel knallte und das Wasser angenehme Temperaturen hat, bin ich diesmal gleich ins Wasser gestiegen, um einen besseren Drillradius mein Eigen nennen zu können. Da ich nun von der Höhe der Schilfkante agieren konnte, war das Keschern dann auch weiter kein Problem und ich konnte mich über den ersten Halbstarken des heutigen Tages freuen.Nachdem etwa 2 Stunden vergangen, Isa und ich wieder alleine waren, lief das 2te Mal die linke Rute ab. Deja Vue. Exakt das gleiche Spiel. Biss - Rute vom Pod nehmen - Freilauf schließen - Kontakt aufnehmen und ab ins Wasser. 5 Minuten später der nächste Halbstarke in der 10lbs Kategorie. 20 Minuten vergehen. Linke Rute. BAMM ! Wieder Biss und das Spiel beginnt von Neuem, mit dem einzigen Unterschied, daß der Gelbe nicht nach links wegzieht, sondern im immer dichter werdenden Bodenkraut steckt. Warten. Ein wenig Druck machen. Warten. 5 Minuten vergehen, als der Rüssler wieder frei ist und schließlich ausgedrillt werden kann. Safety Clip sei Dank ! Wieder kein Monster, aber ich kann heute bereits den 3ten, diesmal etwas kräftiger gebauten Schuppigen, auf meiner Abhakmatte begrüßen. Action pur in Süssenbrunn. Was will man mehr. Man darf nicht unbescheiden sein. Gegen 16 Uhr ließ mich dann auch noch der 4te Run in die Fluten springen, welcher ebenfalls mit einem kleineren, hochrückigen Schuppler sein Ende fand. Ein Traumresultat für diesen Tag. 4 Bisse - 4 Fische. Alle perfekt gehakt. Kein Aussteiger. Keinen im Kraut oder Schilf verloren. Wieder mal die befriedigenden 100%. Mein Dank geht diesmal an meine Isa, die heute perfekt als Teampartner fungiert, die Matte und Fische stets befeuchtet, Kescher und Utensilien gereicht, und einen Haufen schöne Fotos geschossen hat. N1 - meine Prinzessin! Und nun freuen wir uns beide aufs kommende Wochenende, wo wir diesmal auch über Nacht weiter unser Glück versuchen werden, einen der ganz Großen ans Band zu bekommen.
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sludgE

Dienstag, Juni 17, 2008

ER in SB und der Tag danach !

Montag, 16.06.2008: Nachdem ich 3 Tage am Dead Water nun schon zum 174ten mal feststellen musste, daß die Donaufischerei kein Wunschkonzert darstelle, ich aber Montag und Dienstag noch Urlaub hatte, zog es mich noch karpfenhungriger, selbstverständlich heute gleich wieder ans Wasser. Stehend. 26ha. Heimgewässer SB. Heute musste was gehen. Als ich Platz ankomme, verschwindet ER gerade in den Schilhalmen. Er, ja er war wieder da. Der große, massige, dunkle, fast schwarze Monsterschuppler, den ich nun schon des Öfteren direkt bei uns am Ufer grundeln sehe. Um die 90cm lang und mit Sicherheit ein 15+. 3 Meter von meiner Nase entfernt. Das sind Momente, wo du nicht mal wagst, mit den Augen zu zwinkern, um ihn nicht zu erschrecken. Atmest du noch? Ja. Ganz langsam und vorsichtig. Siehst dabei zu, wie er gemächlich und gigantisch zugleich, die Reste deines Feeder-Futters aufschlürft ... Wahnsinn ... aber wehe, du machst eine Bewegung...eine lautlose Wolkenexplosion im 1 Meter tiefen Wasser vor dir, und er ist weg. Und nun war er schon wieder da gewesen. Dürfte den Schilfgürtel an meiner Linken immer wieder aufsuchen, um an die Reste meiner Boilies und meines Futters zu gelangen. Jaja, irgendwann krieg ich dich. Und schon waren die Gedanken wieder verworfen, die Montagen beködert und raus an die Bank geworfen. 2 Stunden vergehen. Zwischendurch werfe ich immer wieder mal einen Futterballen vor mir ins Wasser, um sich am Fressrausch der Rotaugen, Sonnenbarsche, Lauben und Rotfedern zu ergötzen. Und was seh ich da plötzlich im Augenwinkel für einen Schatten heranschleichen? Genau. Er. Unweigerlich muss ich an Gregory Pack als Cpt. Ahab in Moby Dick denken. Warum? Ich kann dem Schwarzen Rüssler vor mir, fast in die Augen sehen. So nah und klar vor mir, wie selten was unter Wasser zuvor. Ich versuchs - was solls. Im Zeitlupentempo bewege ich mich chamäleonartig zu meiner linken Rute, den Dunklen immer im Blickfeld, und beginnen ganz langsam die Montage heranzukurbeln. Aus etwa 60 Meter Entfernung. Ich denke, die Zeit steht still - die Aktion dauert ewig. Noch hat er keinen Verdacht geschöpft. Die Chance lebt. In etwa 10 Metern Entfernung dann der unweigerliche Krauthänger. Grrrrrr. Ruhig bleiben. Kein Wunder bei dieser Einholgeschwindigkeit. Ich baue langsam Druck zur Montage auf. Gaaaaanz langsam. Hängt. Verdammt fest. Scheisse. Mehr Druck...frei. Das 92er Blei saust mit 20er Kugel im Gefolge durchs Wasser. Das reicht. Zuviel für "BLACK". Es folgt die obligate Unterwasserwolke und weg ist er. Das wars. Tja. Der Versuch wars wert. Aber was solls, ich lege im den Richworth Muschelhappen einfach an den Platz 2 Meter vom Ufer entfernt. Ein, zwei Futterbälle und zerbrochene Boilies hinzu. Warten und hoffen. 20 Minuten vergehen. Gigantisch schiebt er sich aus der Dunkelheit der Tiefe und fängt wieder am Platz zu rüsseln an. Unbelievable. Ich sehe meine Montage kristallklar im Wasser liegen. Über meinen momentanen Adrenalspiegel brauche ich wohl keine Worte verlieren. Die Welt hat sich aufgehört zu drehen. Meine Muschel-Kugel, der Schwarze und ich. Nichts andere zählt. Doch plötzlich erste Bedenken, als ich das lineare Glitzern sehe. Verdammt, wenn er die Schnur spürt, die ziemlich steil zum Blei ins Wasser führt, wars das für lange Zeit. Und wieder mal kommt es wie es kommen muss. Kaum kommt "BLACK" mit der Schwanzflosse an die Schnur, ist er weg. NEEEEEEEEEEEEIIIIIN. Ich Arsch. Warum hab ich da vorher nicht dran gedacht? Jetzt würde nur warten auf den Lucky Punch was bringen. Doch wer mich kennt, weiß, daß ich lediglich einen Brief aufgebe, aber keine Mission. Und so fingere ich flink ein Captive Backlead aus meiner Box, und lege die Montage wieder an den selben Platz auf Grund. 30 Minuten vergehen. 2 Stunden vergehen. Schon lange war nichts mehr vom Dunklen zu sehen. Langsam aber sicher entglitt mir der letzte Funken Hoffnung und ich machte mich daran, nebenbei ein paar Rigs zu binden, um die Lücken in den Rigbags wieder zu füllen. Und dann plötzlich aus dem Nichts das Inferno. Biss. In Bruchteilen von Sekunden sehe ich "BLACK" links um den Schilfwald ausbrechen, während der Swinger am Blank klebt, die akkustische Bissanzeige in die Vollen geht, und der Freilauf in höllischer Geschwindigkeit meterweise Schnur von der Rolle geben muss. Reaktion. Rute vom Pod reissen, Freilauf schließen und ab in die Fluten. WHAAAaaaaaaaaaa ! Bist du geistesgestört. Der Druck war der Hammer. Mit zum Halbkreis gebogener 2,75er Warrior stehe ich bis zur Hüfte im Wasser und bin eigentlich machtlos. Trotz fast komplett geschlossener Bremse zieht das Monster immer noch langsam 0,33er von der Spule und verkriecht sich immer tiefer im Halmgewirr des Schilfgürtels. Chancenlos. Plötzlich Stillstand. Aus. Riene va plus. Nichts geht mehr. Der Schuppige bewegt sich keinen Millimeter und ich kann keinen Millimeter Schnur zurückgewinnen. Das wars. Doch einen letzten Versuch starte ich noch und versuche um den Schilfgürtel zu schwimmen, um einen anderen Winkel zum Fisch zu bekommen. Zu meiner Schande muss ich sagen, daß ich nicht sonderlich lange durchgehalten habe, da das Schwimmen nur mit den Beinen und mit der 12" Rute in der Hand nicht gerade ein Zuckerschlecken war. Also wieder retour bis ich wieder festen Boden unter den Füssen spürte. Wieder Druck machen. Warten. Mehr Druck machen. Warten. Unter starker Belastung meiner Hauptschnur kommt mir irgendwann die Montage entgegen geflogen. Nur das Blei war weg. Ich bedanke mich hiermit beim Erfinder des Safety Clips, der es schließlich doch ermöglichte, daß der Schuppige nun nicht mit einer komplett abgerissenen Montage und ein paar Metern Schnur herumschwimmen muss. Tja, was sollte man machen...ich habs versucht und bin kläglich gescheitert. Mit Sicherheit hab ich jetzt auch noch "BLACK", für lange Zeit wenn nicht für immer vergrault. Verdammt. Gefrustet habe ich dann die Montage wieder auf meine Sandbank geworfen und hab mich weiter dran gemacht, Rigs zu binden. Traurig, den Dunklen verloren zu haben. Keine 20 Minuten später kommt der Biss genau auf der Rute und ich kann ohne weitere Schwierigkeiten einen kampfstarken, langgestreckten und schön gefärbten 20lbs 3oz Schuppigen ( ~ 9,1 kg ) in die Linse meiner Cam halten. Na, das war doch schon mal eine Entschädigung, mit der ich mich heute problemlos anfreunden und meine Heimreise antreten konnte. Und vielleicht kommt er ja irgendwann wieder. Der Dunkle. Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Dienstag, 17.06.2008: Fünfter freier Tag. Fünfter Tag Fischen. Heute stand wieder mal eine gemeinsame Session mit Dad an, die eigentlich auch durchwegs positiv und ohne gröbere, anglerische Zwischenfälle ablief. Zwischen 10:30 und 17 Uhr hatten wir 5 Bisse, die allesamt verwertet wurden und mit Fischen zwischen 10lbs 11oz und 13lbs 1oz belohnt wurden.
Keine Monster, aber durchwegs gut gebaute, halbstarke Schuppige, konnten wir im Zuge dieses herrlichen Tages erbeuten, welche natürlich Lust auf Größere machen. Ja, es läuft nicht übel im Moment. Wir dürfen uns nicht beklagen. Wir fangen nun regelmäßig gute Fische, wenn auch die wirklichen Biggies bis jetzt ausgeblieben sind. Denn wie wir alle wissen: Der Weg ist das Ziel - und ich drille lieber ein paar Kleine auf diesem Pfad, als nur auf den Großen zu warten ;)
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sludgE

Sonntag, Juni 15, 2008

Showdown DEAD WATER !

Retour vom obligaten, einmal jährlich stattfindenden Treffen der Donaufischerforums, in Altenwörth. Und ja, was soll man noch viel dazu sagen? Eine Hammer-Location, ein Haufen Angelverrückter und 3 Tage Fischen, an wohl einem der härtesten Gewässerabschnitte in unseren Breiten. Da wir letztes Jahr dieses Treffen wegen diverser Donau-Hochwasser und anderen Naturkatastrophen bis in den Oktober verschieben mussten, und wir dort dann mit bösen -5°C in der Nacht zu kämpfen hatten, wurde nun 2008 der Termin in den Juni verlegt, um somit der Gefahr doch ein wenig den Riegel vorzuschieben. Obwohl abermals schwere Regenfälle in der Woche davor auf unsere Welt herniedergingen, war der Altarm dann doch befischbar und wir konnten unseren ersten Termin auch wahrnehmen. Jawohl.Freitags lief es vorerst mal nicht gerade schlecht, Horstl konnte die ersten 2 kleineren Gelben auf die Matte bitten, und alle freuten sich bereits, im Kreise guter und lustiger Angelkameraden auf ein gelassenes und fängiges Wochenende. Erich aka Sixpack kescherte einen Monsterbrachsen nach dem Anderen, was ihn somit zum absoluten Topfavoriten für´s am Samstag stattfindendene Match machte, und wir alle bereits die Hosen gestrichen voll hatten, zu diesen Bissfrequenzen auch nur annähernd hinriechen zu können. Nebenbei wurde gefüttert, gelotet, Montagen an den Spot gerudert, und alles, um einen der berüchtigten Donaukarpfen ans Band zu bekommen. Jeder Biss hier könnte jederzeit den Fisch des Lebens bedeuten...Zwischendurch wurde von mir immer wieder gefeedert, um für die "King of Altenwörth-Trophy" wieder ein wenig an Routine zu gewinnen und es den Favoriten nicht gerade leicht zu machen. Obwohl ich auch einige Rotaugen und kleine Flusstauben fangen konnte, war meine Zuversicht auf einen Sieg nicht gerade am Zenit angelangt. Aber was soll´s. Morgen konnte alles ganz anders aussehen. In der Nacht blieben alle Bissanzeiger still, was dazu führte, daß wir alle komplett ausgeruht in den nächsten Tag starteten. Der Tag der Entscheidung. Samstag 14.6.08 16:00Uhr Start zum " King of Altenwörth"... Was sich dann beim Match zugetragen hat, und in wie weit wir dann in 3 Stunden abgestunken haben, ist kaum in Worte zu fassen und sollte daher in bewegten Bildern erzählt werden. Diesmal hatte ich nämlich wieder mal die Videocam dabei und somit wurde alles Sensationelle und Sinnlose, selbstverständlich auf Band aufgezeichnet und dokumentiert. In der zweiten Nacht konnte dann Franz noch einen schönen 9,70er Donauschuppler verhaften, welcher aber leider den Einzigen für 11 Mann, in dieser und vergangener Nacht darstellte. Wieder mal ein äußerst mageres Ergebnis für die Summe an Montagen und Fallen, die da im Wasser auf der Lauer lagen. Nichts desto Trotz war es wieder mal ein äußerst lustiges Wochenende, an dem ich mich einige Male krummgelacht habe, und möchte mich hiermit bei all meinen Matchgegnern für die 3 Tage Show, beim Gera für die perfekte Organisation, und beim Barbenking aka Grillmichl für die traumhafte Verköstigung bedanken. Es ist immer wieder ein Erlebnis, mit euch am Ufer zu sitzen :)Das Video mit dem Titel "Showdown Dead Water" ist bereits fertig geschnitten, und wird in den nächsten Tagen zum Download bereit stehen.
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sludgE