Montag, Dezember 27, 2010

Das NANO-Projekt !

Bedingt durch die klimatisch gezwungene Angelpause, kommt man doch auf die eine oder andere "Hirnidee", welche man nicht mehr aus dem Schädl bekommt. Nach Stunden und Tagen des langen, geifernden Sinierens, seit dem ich das erste Mal so einen Nano-Cube gesehen habe, war es nun soweit. Ich konnte nicht anders und bin chancenlos gegen jegliche Vernunft, in die Welt der Miniatur-Unterwasserlandschaften eingestiegen. Ich bin dabei. Nano-Aquaristik. Was versteht man überhaupt unter diesem Begriff? Grundsätzlich versteht man unter Nano-Aquaristik ein Halten und Pflegen von Wasserpflanzen, Wirbellosen und ein paar vereinzelten, tauglichen Fischarten in Aquarien mit einem Fassungsvermögen von unter 54 Litern. In erster Linie werden in solch kleinformatigen Wasserwelten Zwerggarnelen und Schnecken gehalten und gezüchtet. Doch gerade auf derart kleinen Räumen ist die Pflege eines ausgewogenen Biosystems und dessen Gleichgewicht besonders interessant und anspruchsvoll. Eine alte Grundregel der Aquaristik besagt: Je kleiner ein Aquarium ist, desto empfindlicher reagiert es auf Störungen. Bedingt durch das geringe Wasservolumen hat es weniger „Pufferkapazität“. Umso wichtiger ist es, dass alle Faktoren optimal aufeinander abgestimmt sind und ich werde versuchen, eine florierende Unterwasserwelt zu erschaffen, diese auch zu erhalten und in regelmässigen Abständen hier am Blog Bericht darüber zu erstatten, wie es so läuft.
Kommen wir nun zum Start "meines" 20 Liter Projektes (in meinem Falle wird der Großteil mit bewährten Dennerle-Produkten bewerkstelligt).
Tag 1/27.12.2010:
Schritt 1 - Der Cube wurde ohne Reinigungsmittel mit warmen Leitungswasser ausgewaschen und dann ca. 2cm hoch mit Nano DeponitMix (Spezialnährboden für Wasserpflanzen) befüllt.
Schritt 2 - Der feinkörnige 1mm Garnelenkies (bei mir Sulawesi Black) wurde sehr gut gewaschen, um dann ca. 3cm hoch auf dem DeponitMix ausgebreitet zu werden.
Schritt 3 - War der Bodengrund eingefüllt, habe ich mich daran gemacht, meine beiden erstandenen Moos-Arten an künstliches Geäst binden und zu drapieren ( echtes Holz / ausgenommen Moorkien etc. ist in solch Kleinaquarien mit äusserster Vorsicht zu behandeln -> fault und führt somit ungewollt zu extremen Wasserqualitätsveränderungen).
Schritt 4 - Nachdem die "Deko-Elemente" bepflanzt waren, wurden sie im Cube untergebracht, um anschließend das Becken mit ca. 2/3 ~ 20°C Leitungswasser zu befüllen.
Schritt 5 - Jetzt wurden die restlichen Wasserpflanzen in den Bodengrund gesetzt und dann der Cube bis 3cm unter den Rand mit Leitungswasser aufgefüllt. War dies geschenen, konnte nun der Nano-Wasseraufbereiter zugeführt werden ( 2 Tropfen pro Liter Wasser).
Schritt 6 - Nachdem die Ersteinrichtung erledigt war, wurde noch der Nano-Eckfilter, die Abdeckscheibe und das Nano-Light (Amazon Day) installiert, um den Cube zu vervollständigen.
Das Nano-Light wird mittels Zeitschaltuhr gesteuert, denn während der Beleuchtungszeit läuft der Stoffwechsel der Pflanzen auf Hochtouren. Licht bedeutet für die Pflanzen "Arbeit" und sind deshalb ebenso wie wir selbst, für eine "Mittagspause" dankbar. Ich fahre nun folgenden Lichtrythmus: 8:00 - 13 Uhr Licht, dann eine Dunkelpause bis 16 Uhr und danach wieder bis 21:30 Licht, wobei wir auf eine tägliche Gesamtleuchtdauer von etwa 10,5 Stunden kommen.

Hier ein erster Blick nach der Vervollständigung meiner Mini-Landschaft und ich bin eigentlich für meinen ersten "Nano-Versuch" optisch ganz zufrieden:Die von mir verwendeten Elemente meiner Nano-Landschaft:
Bodengrund:
Dennerle DeponitMix
Dennerle Nano Garnelenkies Sulawesi black ( 0,7 -1,2mm)
Dekorationselemente:
Dennerle Crusta Wood S
Dennerle Crusta Wood M
Dennerle Crusta Root M
Bepflanzung:
2 x Ophiopogon japonicus - Zwergschlangenbart
1 x Cryptocoryne wendtii - Grüner Wasserkelch
2 x Taxiphyllum barbieri - Javamoos
2 x Aegagropila linnaei – Mooskugel ( eine zerlegt )Tag 2/28.12.2010: Nach jetzt 24 Stunden hat sich die Wassertemperatur auf exakt 24°C eingependelt, was der Pflege der Pflanzen und der zukünftigen wirbellosen Bewohner ideale Bedingungen schaffen sollte. Heute wurde pro Liter Wasser erstmals auch ein Tropfen Dennerle Nano Tagesdünger hinzugefügt und etwa eine Stunde später zum ersten Mal die Wasserwerte gemessen. Wir stehen momentan bei einem PH-Wert von 7,1/ NO3 Nitrat ~10/NO2 Nitrit <1/KH 5°dH/GH 7°dH. Das sieht mal für den Anfang alles nicht so schlecht aus. Schauen wir was die nächsten Tage bringen. Der Tag 3 wird den ersten 50%igen Wasserwechsel bedeuten, um 3 Tage später das Spiel zu wiederholen. Nebenbei wird erstmals ganz wenig zerstossenes CrustaGran ins Becken gebracht, um durch den Abbauprozess Selbiger die Vermehrung der Filterbakterien zu fördern. Möge die dunkle Garnelen-Macht mit mir sein...
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Sludge

Freitag, Dezember 24, 2010

Merry X-Mas!

Es folgt hiermit, wie jedes Jahr,
ein Weihnachtsreim, gar sonderbar.
Denn nicht wie sonst, das süsse Holz,
geraspelt wird, fernab von Stolz.
Was soll ein Narr dem And´ren wünschen?
ein wenig Mitleid übertünchen?
Ein wenig Rückgrat wärs gewesen
zwischen den Zeilen ist zu lesen.,
daß jeder besser von uns denkt,
bevor er seine Schritte lenkt.
Doch nun genug, von Schmach und Pein,
heut lasst uns wieder fröhlich sein.
Drum wünsche ich den graden Leuten,
mag niemand euern Stolz erbeuten,
Auf solche Menschen kann man bauen,
und täglich in den Spiegel schauen.
Das ist das einzige was zählt,
auch wenn uns ständig vieles quält.
Die Neider, Gfraster, Ausgeburten,
des Gsindl und die gaunz Verhurrten,
die wissen eh, wos bei mir san,
gaunz drin, gaunz tiaf - im Oasch daham.
Drum wünsch ich euch statt frohem Fest,
die Cholera und Beulenpest!

Meiner Familie, meinen Freunden und anderen mir möglicherweise nicht bekannten Personen mit Charakter, wünsche ich selbstverständlich ein erholsames Weihnachtsfest, entspannte Feiertage und vor allem Gesundheit. Mögen sich all eure Wünsche erfüllen und die dunkle Macht auch weiter mit euch sein!
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Sludge

Mittwoch, Dezember 15, 2010

Ultimative Wintersau!

Genau eine Woche ist es jetzt her, als ich es wirklich nochmal wissen wollte. Sich wieder mal die Chance geboten hat, eventuell dieses Jahr zu einem "Schnee-Gelben" zu kommen, was mir in meinem bisherigen Angel-Leben bis dato nicht gelungen war. Und wie man am oberen Bild unschwer erkennen kann, ist etwas eingetreten, mit dem man so nicht rechnen konnte und selbst in meinen kühnsten Träumen nicht zu visualisieren war. Ich habe zugschlagen. Böse. Wirklich böse. Der Glauben an die dunkle Macht hat mir zur letzten Session in diesem Jahr ein wahrhaft martialisches Geschenk in die Hände gedrückt. Und ich, des Teufels letzte Nutte habe aus dem Glücks-Füllhorn der Finsternis gesoffen, wie wenns kein Morgen gebe...Was mein Drachentöter-Teamkamerad Hannes N. und ich da in wenigen Minuten erleben durften, gibt Stoff für legendäre Geschichten, die in einem normalen irdischen Leben vermutlich nicht allzu oft vorkommen. Diese wirklich gelebte Utopie wurde von mir selbstverständlich genauestens zu Papier gebracht und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einer der nächsten CHM-Ausgaben, mit dem Titel "Urban Monster - Phantomfischen in der Peripherie" zu belächeln sein. Ich schwöre euch ... das war wieder eine so dermassen geistesgestörte Vollbrunzer-Aktion, wie sie ziemlich sicher nicht mehr passieren wird. Gesegnet sind die Ahnungslosen - denn ihnen gehört die Dunkelheit. Und die fetten Monsterschweine - muahahahaha ;)
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Sludge

Freitag, Dezember 10, 2010

Unbroken - Sludgefishing 2010 !

Wie auch jedes Jahr habe ich wieder Ende der Saison eine kleine Diashow zusammengschnitten, um die Erlebnisse 2010 nochmals Revue passieren zu lassen. Die Premiere fand auf der CARP EXPO statt und ich konnte dort äußerst erfreut, durchwegs positive Resonanz ernten. Für alle, die daran intressiert sind und die Show nicht sehen konnten, hier jetzt auch auf deiner Röhre. Ich wünsche Euch viel Spaß und hoffe damit, ein wenig das Jagdfieber für die kommende Saison zu wecken.
Denn wie wir alle wissen...nach der Saison ist vor der Saison!
Möge die dunkle Macht auch weiter mit uns sein...
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Sludge

Mittwoch, Dezember 01, 2010

A bream dream & die Rache des Chinesen !

Es ist einfach arg. Ultraarg. Wenn ich mir diese Bilder ansehe und dann jetzt, wo ich diese Zeilen tippe aus dem Fenster sehe, könnte der Unterschied wohl nicht größer sein. Klimatische Galaxien sozusagen. Man könnte meinen, da liegen Wochen dazwischen. Dem ist nicht so. 3 ganze Tage. Fette Flocken haut es seit Stunden vom Himmel und meine Karre ist nur mehr durch die Form erkennbar. Jaja. So eine Dachbox hat wirklich nur Vorteile. Am Samstag sah alles noch ganz anders aus. OK, wir hatten mit einer Aussentemperatur von gerade mal +2°C auch nicht gerade Badewetter, aber es war dank Windstille und Sonnenschein ein herrlicher und vor allem erträglicher Tag, was dazu führte, daß der Hörstman und ich noch mal angegriffen haben. Daheim hinterm Ofen kannst du keine Fische fangen. Was kostet die Welt...Kurz vor Mittag gabs den ersten nennenswerten Kontakt an der PVA gestickten 14er Blood-Murmel, denn der kleine blaue Solarknilch an der Leine begann, gepaart mit passenden rythmischen Piepern aus der Funkbox rauf - u. runterzutanzen. Na, des gibts ned. Nicht schon wieder ein Giebel. Eine Zeit lang betrachten der Hörst und ich gespannt dieses Schauspiel und hoffen auf den ersehnten Run. Doch der erfolgt nicht. Fuck. Ich beende den Zirkus und nehme die Rute von den Sticks. Ein dezenter Kontakthersteller erfolgt, am anderen Ende der Leine ein kurzer Widerstand und dann die Erkenntnis. Da hängt Einer. Kurze Kopfstöße, die aber eher belächelnd vom 2,75er Stock entgegengenommen werden und einen kleinen Gelben oder äusserst feinen Giebel vermuten lassen. Doch dann bricht der silberblaue Körper eines Riesendeckels durch die Wasseroberfläche. YES. Absoluter Rekordbrachsen aus SB. Was bin ich doch hier gesessen und hab gezielt versucht, den Mythos Monsterbream wahr werden zu lassen.
Es gibt sie doch, die Kapitalen ...Nachdem der König der Weissfische wieder in die Fluten entlassen war, konnte der Ansitz frohen Mutes fortgesetzt werden. Ausser ein paar äußerst minimalistischen Hanger-Rucklern war aber leider nichts mehr abzustauben. Und wenn ich jetzt so aus dem Fenster raussehe, scheint es tatsächlich so zu sein, daß ich untraditionell nicht in den Winter geblankt habe. Noch dazu mit einem geilen Fisch die Saison abgeschlossen. Ja was solls. Das wirds wohl gewesen sein. Montags ging es daraufhin nicht unbedingt schlecht gelaunt ins Büro, der Tag schritt ohne nennenswerte Problem voran und langsam aber sicher machte sich die Vorfreude auf die kommende EXPO breit. 16:22. Aus nach wie vor ungeklärten Gründen schaffe ich es, während ich ein krytisches Script am Bildschirm studiere, mir selbst mit einem chinesischen Ess-Stäbchen komplett den Zahn auszuschlagen. Nana, nicht irgendeinen. Vorne unten. Wie gestört muss man sein und wieviel Pech muss man haben, daß einem sowas passiert? Jegliches Nachdenken sinnlos. Das ist höhere Gewalt. Mit Sicherheit ein chinesischer Fluch, weil ich schon lang nicht mehr beim früher häufig besuchten Asiaten vor Ort war. OIDAAAA. Wos moch i jetzt? I schau aus wie da Huckleberry Finn, wie die letzte Ratte auf diesem Planeten und bestelle die Packung Zigaretten in der Trafik wie der Elefantenmensch oder ein Zungenamputierter, um die Mund nicht weit aufmachen zu müssen. Bist du deppat! Die mentale Hölle. Abgesehen davon, ansatzlos Hohn und Spott von meinem Freundeskreis zu ernten, ist in 3 Tagen die Expo. Muahhaha. Wödklasse Zeitpunkt. Ich mags mir gar nicht ausmalen. Also musste eine Lösung her. Ansatzlos wurde bei meiner Dentistin angerufen und angekündigt, daß ich morgen komme. Nein, mich stört es nicht, daß kein Termin frei ist. Ich komme. Und wirklich wahr, hat es dann nach fast 2,5 Stunden der Pain und des Blutvergiessens geklappt, mir einen neuen Beisser einzubauen. Biomechanische Utopie. YES. Back on track! Jetzt kann die Messe kommen ... lasset die Spiele beginnen.
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Sludge

Donnerstag, November 25, 2010

CARP EXPO 2010 !

Wie auch alle Jahre wieder öffnet nächstes Wochenende, die von K.Grabmayer veranstaltete CARP EXPO für 2 Tage ihre Pforten. Heuer wurde die Veranstaltung in Stockerau/Wien auf 2 Hallen ausgeweitet, was mit Sicherheit positiv zu erwähnen sein wird. Und diesmal bin ich nicht als Besucher vor Ort, sondern werde am Dragonbaits-Stand anzutreffen sein, um meinen mentalen Schwachsinn auch mal von "hinter der Budl" loszuwerden. Also für alle, die mir immer schon fetteste Geldbündel in die Hände drücken wollten, denen sehnlichster Wunsch es schon jeher war, mir mit sensationellen, von mir nicht abzuschlagenden Angeboten das Leben zu versüssen, oder sich nichts mehr erträumten, als mir eventuell endlich Eine aufs Maul hauen zu können ( na OK, das muss doch nicht unbedingt sein ) -> hier wäre die passende Gelegenheit ;) Noch dazu freut es mich natürlich, daß meine alljährliche Slideshow, heuer mit dem vielversprechenden Namen "UNBROKEN - Sludgefishing 2010" auf der EXPO ihre Premiere finden wird und so einem breiteren Publikum präsentiert werden kann. Feine Sache. Ich hoffe sie gefällt und würde mich freuen, ein paar alte und selbstverständlich auch neue Gesichter zu treffen, oder bei uns am "dunklen Stand" begrüßen zu dürfen. Aber Eines sag ich euch gleich: Mit eventuellen chemischen Zauberfragen, Theorien über Enzymaufspaltungen oder irgendeiner Wundermehl-Disserations-Diskussion über Kryptonit LK325 oder ähnliche klingonische Ausdrücke, braucht ihr mich gar nicht in die Falle locken zu wollen. I bin nämlich ahnungslos und habe nur die Rolle des "Bled-Daherreders"; oiso :) Fürs Wissenschaftliche bzgl. unserer Bait-Range wird euch der Dragon-Master himself Horst Backes und unser Massai Hannes "Blackmax" Novak mit Rat und Tat zur Seite stehen und ich bin mir sicher, dort 2 Tage lang einen Höllen-Spaß zu haben. Lasset die Spiele beginnen...
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Sludge

Donnerstag, November 18, 2010

Special Weapons: Drunken Maggot Bomb!

Sonntag, November 07, 2010

Absorbing the mood - a photographic extraction...

Da sich in letzter Zeit klimatisch bedingt oder auch unvermögend, nicht mit Fangserien wahrer Monster und deren Ablichtungen meinerseits reindrehen lässt, hab ich wieder mal in meine photografische Kiste gegriffen und eine neue Bildschirmpräsentation erstellt. Diesmal galt mein besonderes Augenmerk auf das Einfangen besonderer Stimmungen am Wasser, während wir wieder mal auf den erlösenden Biss hoffen oder ihn bereits dankbar entgegennehmen durften. Ich hoffe, die Bilder machen Laune und vermitteln nur ein wenig das Lebensgefühl, daß wir alle so an unserem Hobby schätzen. Es ist einfach geil, draussen zu sein...
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Sludge

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Mittwoch, November 03, 2010

Halloween Hardcore Blackmouth-Goby Hunting!

Wir schreiben Samstag, den 31.Oktober 2010. Halloween. Um diesem "monströsen" und mehr oder weniger besonderem Datum gerecht zu werden, stand heute was ganz Abgefahrenes am Programm. Gefährlich. Mystisch. Grenzwertig. Nur die Härtesten der Harten würden überhaupt in Erwägung ziehen, über Ähnliches auch nur nachzudenken. Zweieinhalb Meter lange Welse, Karpfen mit über 40kg und Hechte, die bei schummrigen Licht als Alligatoren durchgehen. Phaa. Auf die kann Jeder fischen und hoffen. Wo sind da noch die adrenalingeschwängerten Minuten, wenn du in den Rachen einer wahren Bestie blickst und wo du dich in den dunklen Tiefen des Monsterauges verlieren zu scheinst? Wo ist da diese "Randerfahrung" bei einer Jagd, wo du vermutlich selbst zum Gejagten wirst? Wo ist das Spiel mit dem Leben? Wo? Ja, ich weiß. Es ist nicht jedermanns Sache, mit Gevatter Tod Karten zu spielen und man im Vorhinein weiß, daß der Sensenmann unzählige Workshops bei einem gewissen Cincinnati Kid absolviert hat. Doch wer nichts riskiert, der nichts verliert und somit wurde beschlossen, sich diesmal mit einem Gegner anzulegen, der schon etwas mehr an Mumm forderte, wie die besagten klassischen Beutefisch-Spezies. Genau; vor diesem Kontrahenten konnte man sich wirklich fürchten und man wird wohl keinen Angler in unserem Donauraum finden, dem es nicht das blanke Grauen ins Gesicht schnitzt, wenn hinter vorgehaltener Hand der angsteinflössende Name dieses Monsters ausgesprochen wird. The Pestilence aka Blackmouth Goby - Schwarzmaulgrundel! Bist du deppat ... ich bin wahrlich einer der letzten Helden auf diesem Planeten. Halloween. Monster, Ungeheuer und Dämonen. Dass ich nicht lache. Selbst der Jason Voorhees, der Michael Myers und der traumtänzerische Krüger Fredl mutieren im Vergleich zur Höllengrundel zu Faserschmeichlern.
Mir macht man keine Angst mehr. Süsses oder Saures?
Saures könnt ihr haben...Und sind wir uns ehrlich ... wenn wir so ganz tief in unser Inneres blicken, dort in der Psyche herumwühlen um schlussendlich die nicht von der Hand zu weisenden Gefahren abwägen, kommen wir zu dem Punkt, der sich Entscheidung schimpft. So. Wer ist wirklich so verwegen, daß er sich am Halloween-Tag, bei gefühlten 10 Grad unter Null und Orkanstürmen an die Rinne setzt? Hmmm. Da wird die Luft vermutlich schon dünner. Und wer von den übergebliebenen Narren besitzt dann hier den Mut oder besser gesagt die ultimative Härte, in so einer Situation noch mit dem Feederstock anzutreten? Naaa? Da waren wir nur mehr bei einer Handvoll Psychopathen angelangt. Doch selbst unter Jenen trennt sich hier noch mal die Spreu vom Weizen. Die Gurgelbeisser von den Ballett-Tänzern sozusagen. Denn nur die Allerwenigsten besitzen dann tatsächlich noch diesen Wahnsinn mit dem Herz eines Löwen und wagen somit, eine Grenze zu überschreiten vor der berechtige Horrorszenarien so manchen harten Angler in die Flucht treiben ließ. Eisern, wagemutig, abenteuerlustig und das ewige Spiel mit dem Feuer.
Ich bin so Einer. Ich fische mit Maden...Nachdem ich der ersten Bestie ohne Verlust einiger Gliedmaßen das Madenbündel aus dem dunklen Höllenschlund entfernt hatte, war klar, daß ich mich auf dem richtigen Weg befand. Ja, der Horst und der Cpt. Kört haben schön geschaut mit welcher Gelassenheit ich das Höllentier gehändelt habe. Wie wenn es das Ungefährlichste und Alltäglichste auf diesem Planeten wäre.
"Ka normala Mensch fischt do mit Modn am Grund!" - tjo, Gefahr ist mein zweiter Vorname und so hab´ich die nächsten Fliegenkinder auf den Haken gefädelt. Alex "Blackmouth-Slayer" Hager. Es kann nur Einen geben. Mut kann man nicht kaufen...
Nach einigen hochkonzentrierten Stunden der Grundeljagd und den andauernden Brachialdrills mit dem nächsten Monster-Vertreter der Blackmouth´s, war ich körperlich und mental am Ende und habe das Anködern von Maden an der Montage des Feederstocks nicht mehr praktiziert. Auf die Dauer einfach zu gefährlich. Zu belastend. Ich war ganz einfach ausgelaugt. Nichts desto Trotz war ich sehr stolz auf mich, den inneren Schweinehund überwunden und der Gefahr ins Auge geblickt zu haben. Noch dazu konnte ich einige kapitale Vertreter der Höllenboten in einer einzigen Session überwältigen, was meinen draufgängerischen Codex und mein Silberrückenfeeling nur bestärkte. Jawohl. Halloween Hardcore Hunting! Nur die Besten überleben...

Seltsam, aber so steht es geschrieben...
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Sludge

Mittwoch, Oktober 13, 2010

3 Tage Savage Session !

Ich habe es getan. Habe die Gefahren abgewogen, die Risiken kalkuliert, schwer zugängliche u. geheimste Informationen eingeholt und die Lage eingeschätzt, um schlussendlich meinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und es tatsächlich zu wagen. 3 Tage werde ich in einer der wildesten und verruchtesten Gegenden auf diesem Planeten verbringen. Alleine. Nur mit einem eingeborenen Führer. Gefährlicher als das Krabbenfischen in der Beringsee und geheimer als die unterirdischen, extraterrestrischen Gen-Versuchslaboratorien der Area 51. Hinter vorgehaltenen Händen hat dieses Stück Land mit raunendem Flüstern auch einen anderen Namen bekommen. Die Höhle des grausamen Löwen. Uhhh. Die alten Karpfencracks, die in den schlecht durchlichteten Vereinshütten zusammenknotzen, verstummen ansatzlos in ihren Gesprächen wenn du es gewagt hast, diese Phrase lauter als ein Grillenzirpen in den Raum zu nuscheln. Tiefe Hutkrempen werden in die Höhe geschoben, kleine nadelkopfgrosse Pupillen scheinen dir durchs Fleisch zu bohren, während knarrend und ächzend das Holzmobilar verkündet, daß nun alle Augenpaare auf dich gerichtet sind. Er hat es gesagt. Das Unausprechliche. Der letzte Frevel unter den Eingesessenen. Die Höhle des grausamen Löwen. Die Odysee des Schreckens. Steiermark. Southside. Mut kann man nicht kaufen...Mein Glück oder besser gesagt mein Plus war, daß ich bereits aus früheren Expeditionen viel vom furchtlosen Umgang mit den Eingeborenen mitnehmen durfte, mir Fetzen ihrer evolutionären Trivialsprache aneignete und somit einfühlsamer agieren konnte. In diesen wilden Breiten konnte das von unschätzbarem Vorteil sein. Noch dazu war es mir durch überaus glückliche Umstände möglich, einen der besten nativen Führer zu engagieren, der mir das Überleben in dieser Hölle erst möglich machte. Ohne Einheimischen bist du dort gnadenlos verloren und wirst vom südsteirischen Dschungel einfach verschluckt. Bloss so. Codename K3. Wieviele herzensgute Angler waren dort angeblich schon verschwunden. Die rochen sofort, daß du nicht von hier bist. Betonkind. Wiener Rotz. Weit weg vom kuscheligen warmen Schoß der sicheren Mutter Millionenstadt. Aber wie bereits erwähnt war ich in der feinen Lage einen echten Eingeborenen für mein Vorhaben zu gewinnen, der scheinbar auch am elementaren geistigen Austausch unserer Kulturen interessiert war und mir folgedessen jegliche Bedenken über etwaige Menschenfallen von der Seele nahm. Er war eine lebende Legende unter Seinesgleichen. Der beste Fährtenleser und Waldläufer, den man sich in dieser rauhen Umgebung an seiner Seite wünschen konnte. Sein schallender Name war Jössi - grob in unsere Sprache übersetzt: Listiger Wolf. Nach einigen anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten hatte ich mich schnell auf den endemischen Baum-Dialekt eingestellt und konnte fortan mit meinem einheimischen Guide relativ problemlos kommunizieren. Der erste Schritt war getan. Hier sehen wir listigen Wolf beim "Nase-in-den-Wind-Recken", um die kommenden klimatischen Verhältnisse aus dem Geruch der Luft ableiten zu können. Wahnsinn, was der noch alles konnte.Jaja, das waren die Dinge, die wir Beton-Kreaturen schon seit Generationen verlernt hatten. Hier wurde das Wild noch mit blanken Zähnen gerissen während wir FastFood-manipulierten Ost-Humanoiden nicht mal mehr wussten, wie man sich selbst die Schuhe bindet. Leider konnte ich von Jössi nur Fernaufnahmen machen, da er fest den Glauben vertrat, seine Seele würde in dem komischen schwarzen Ding in meiner Hand gefangen werden. Auch nach einfühlsamen Heranführen an die Materie war es mir nicht möglich, ihn von der Ungefährlichkeit des Lichtkastens zu überzeugen. OK, das musste man respektieren. Schließlich lag mein Überleben in seiner Hand und da war es wohl der falsche Zeitpunkt, ihn zu verärgern. Also quälte ich ihn keinesfalls weiter mit eventuellen Portraitbildern für mein ethnologisches Expeditionsalbum und wir schritten gemeinsam zur Sache, wegen der wir schlussendlich hier waren. Die Jagd auf die Tapirfische. Tief in der Höhle des grausamen Löwen. Bist du deppat. Ich war schon ein beinharter Kerl, dies ganz alleine mit listigem Wolf durchzuziehen. Draussen in der Wildnis. Dort, wo im Nebel des Grauens die ruhelosen Seelen einstiger Dämonen lauern um dich zu verschlingen. Steiermark. Southside. Die Wenigsten hatten jemals den Mumm besessen so tief einzusickern. Ich war stolz auf mich. Und mit breiter stählerner Brust harrte ich nun der Dinge die da kommen mochten, während listiger Wolf begann, langsam aus seiner Trickkiste zu plaudern, um mir tiefere mentale Einblicke in die humanoide Struktur dieser legendären Gegend zu gewähren. Dankbar wie ein nasser Schwamm saugte ich die Informationen in mich auf, fand darin einige fehlende Puzzelteile für meine persönliche Logik und freute mich über so manch Lösung auf bisher unbeantwortete Fragen.
Jawohl. Der kannte sich aus; der listige Wolf.Nach dem ersten Tag und der ersten Nacht ohne jeglicher Aktivität an unseren 6 ausgelegten Fallen, machte ich mir erstmals Gedanken über einen eventuellen Nichterfolg und ertappte mich dabei, schon im Vorhinein des Öfteren über den vermeintlichen Blank nachzudenken. Noch dazu kam im Laufe des heranrückendes Tages raus, daß Jössi alias listiger Wolf noch einen anderen Namen hatte, der meine Zuversicht auf Monsterfänge schon merklich schmälerte. Da der Originalname mit unserem weltlichen Schriftsatz nicht darzustellen ist, hab ich ihn für meine Leserschaft wieder grob in unsere Ausdrucksweise übersetzt. In der Eingeborenensprache ausgesprochen in etwa wie"AU-GSCHI-SANAA" - in unseren Breiten in etwa wie PESTKÖNIG der PECHRABEN. Na ausgezeichnet. Bin ich selbst schon des Öfteren mit Flüchen konfrontiert gewesen, hab ich nun Einen neben mir sitzen, der ungefähr genauso vom Glück angeschissen scheint. Eine Traumkombination. Zwei Verfluchte gemeinsam auf Fischfang. Da war nicht unmittelbar mit Bissorgien zu rechnen. Und dem war auch so. Logisch irgendwie.Feldbeobachtung; Samstag, 09.Okt. 2010 ~ 14:30: Irgendwann während des zweiten Tages ist listiger Wolf aufgestanden und einfach mit dem Schlauchboot rausgefahren, stoppte plötzlich das Rudern und legte seine linke Hand ans linke Ohr. Intressanterweise schien er zwischendurch immer wieder irgendwelche Zaubersprüche aufzusagen oder rituelles Gemurmel von sich zu geben, während er scheinbar hauptzeitlich statisch Befehle oder Botschaften entgegennahm. War das möglicherweise irgendein magischer Usus seines Stammes oder waren hier sogar telepathische Kräfte im Spiel? Fragen über Fragen, die ich nach eingehendem Studium früher oder später hoffentlich beantworten zu vermag. Im Laufe des zweiten Tages hat mir die Bisslosigkeit dann genügt und ich habe von Scratch weg, neu angefangen. Hab mir abermals den Nash-Prodding Stick vom listigen Wolf genommen und bin in See gestochen. An dieser Stelle sei zu erwähnen, daß das etwas unhandliche Trum wohl den besten "Struktur-Abtaster" mimt, den ich bis jetzt in den Händen gehalten habe und mit Sicherheit ein wertvolles Werkzeug darstellt, sollte man die Möglichkeit besitzen, mit dem Boot ausfahren zu dürfen. Nach intensiver, langwieriger Boden-Abklopferei war es mir möglich, zwei vermeintlich gute Spots auszumachen, die meine Hoffnung noch mal beflügelten. Flecken von beinhartem, steinigen u. sandigen Untergrund inmitten ausgedehnter Schlammflächen. Flink wurden Bojen gesetzt, um die neu bestückten Fallen anschließend auch perfekt platzieren zu können. 3 verschiedene Köder, wie sie unterschiedlich nicht sein können. Einmal eine klassische 20er Jokerkugel Whiskey&Cream, dann eine Tigernuss/Mais Snowman-Kombi und einmal ein in Robin Red gewälztes Dragonblood-Pellet. Und Tarnblei - bist du deppat - jawoi.
24 Stunden hab ich noch...Langsam kroch auch schon wieder die Nacht herein, die dunkle Luft vertrieb das letzte Licht des Tages, während der Jössi und ich noch immer auf den befreienden Biss hofften. Scheisse. Die Zeit lief uns wie Treibsand durch die Finger und schmälerte mit jeder Minute unsere relativ frisch gewonnene Motivation. Gegen 20 Uhr erfolgen plötzlich aus dem Nichts mentale Erlösungsmomente, als sich erstmals mein Bissanzeiger meldet. Es ist die "W&C-Rute". Priieeeep! Der Swinger klettert ruckartig Richtung Blank um dort ansatzlos wieder in Stille zu verharren. Naaaaa. Verdammt. Fehlbiss. Des gibts doch ned. Zuversicht ausstrahlend wende ich mich an meinen nun merklich nervös gewordenen, eingeborenen Führer. "Warte nur, listiger Wolf - der dreht eine Runde und probierts noch einmal!". Irgendwie hab ich´s ja selbst nicht geglaubt was ich da von mir gebe, aber wie es der Teufel so will, bricht nach Beendigung des Satzes die akustische Hölle mittels Empfängerbox herein. Vollrun. YES! Ich gleite wellenreitergleich den feuchten Hang hinunter, um vor meinen Ruten zum Stehen zu kommen, reisse den rasselnden Stock von den Banksticks und kontaktiere somit meine vermeintliche Beute. Der 2,75er Knüppel krümmt sich und ich weiß, daß der Bursche klebt. Nach kurzer Absprache mit listigem Wolf, entscheide ich mein Glück vom Ufer zu versuchen, um des Nächtens nicht in die aufblasbare Nußschale klettern zu müssen. Falls es nicht geht, bleibt mir ohnehin nichts anderes übrig. Nach einem klitzekleinen Anflug von Nervosität, als der attackierende Rüssler kurzzeitig im Kraut steckt, gelingt es mir doch, den Fisch wieder ins Freiwasser zu bekommen, wo ich ihn ohne weitere Probleme mühelos ausdrillen kann. Dann hab ich es. Mein südsteirisches Wasserschwein. Hehe. Ein tonnenschwerer Fels schien mir vom Herzen zu fallen, als ich den Schuppigen voller Stolz in die Kamera halten darf. Gefangen mitten in der Höhle des grausamen Löwen. Kein Bemmerl nicht...Muahahaha. Was glaubt ihr, mit welcher erfolgsgeschwängerten Berufung ich danach in die Federn gekrochen bin? Unpackbar erlöst. Genauso müssen sich in etwa die ersten Amazonas-Pioniere gefühlt haben, als sie erstmals die Quelle des Monsterflusses erreichten. Jaja, ich hatte alle Gefahren auf mich genommen, war mutterseelenalleine in diese harsche Gegend aufgebrochen, um gemeinsam mit einem Nativen die Belohnung für jenen Mut zu ernten. Und ich sah, daß es gut war...Bis zum Zusammenpacken gegen Mittag des nächsten Tages gschah leider bisstechnisch gar nichts mehr, was mein Erfolgsgefühl aber kaum merklich schmälerte. Traurigerweise hatte listiger Wolf seinem Pest-Namen alle Ehre gemacht, denn trotz intensivster Bemühungen seinerseits konnte er keinen Tapirfisch in die Falle locken. Stolz diesen Landstrich ohne Gliedmassenverlust überstanden zu haben, machte ich mich auf den Heimweg und kann resümierend behaupten, daß es doch nicht sooo gefährlich ist, wie dunkle Zungen behaupten. Die Eingeborenen sind mit etwas Einfühlungsvermögen äußerst umgängliche Lebewesen, vor denen man keine Scheu haben sollte. Denn wenn sie merken, daß du dich unwohl fühlst und dein Angstschweiss zu riechen ist, kann die Lage blitzschnell kippen und du findest dich mirnichts dirnichts in einem riesigen Kochtopf wieder, wo du in siedendem Kernöl zwischen gewaltigen, auftreibenden Kürbiskernplatten um dein Überleben kämpfst. Da ich aber mittlerweile ganz gute Kontakte zu einigen Wilden herstellen konnte, die wichtigsten Klick - u. Schnalzlaute des lokalen Dialekts beherrsche und noch dazu mit Angstlosigkeit gesegnet bin, werde ich spätestens im Frühjahr eine neuerliche Expedition in die Höhle des dunklen Löwen wagen. Mein Dank geht an dieser Stelle an meinen treuen Guide u. Waldläufer Listiger Wolf, der mir die Zeit in der grünen Hölle erträglich machte und mein Überleben sicherte. THX Amigo ! Bis zum nächsten Mal - Möge der Fluch von dir abfallen!
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Sludge

Sonntag, Oktober 03, 2010

CHM Ausgabe Oktober 2010!

Da interessanterweise meine skriptologischen Ergüsse und meine mentale "Abgefahrenheit" scheinbar gut im deutschsprachigen Raume ankommt, bin ich wieder mal mit einem unterhaltsamen Bericht, names "Buschratten" in der Oktober Ausgabe des Carp Hunters Magazine vertreten. Vielen meiner aufmerksamen Leser wird diese Thematik vielleicht schon bekannt vorkommen, denn alles dreht sich diesmal um meine Erlebnisse beim Fischen im Busch, mitten in der Großstadt. Ich hoffe, die Geschichte gefällt abermals und verbleibe mit einem fetten...
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Sludge

Samstag, September 18, 2010

Trapmaster Tales SPECIAL !

Heute ist es auf den Tag genau zwei Wochen her, daß das Unfassbare an der Schottergrube tatsächlich eingetreten ist. Was der Eiserne und ich innerhalb von 48 Stunden erlebt haben ist so abgedreht, daß wir uns entschieden haben, dies gemeinsam mittels eines TM SPECIAL auf virtuelles Papier zu bringen, um die Nachwelt an dieser "Legende" teilhaben zu lassen. Wir wünschen Euch viel Spaß bei dieser wirklich "magischen" Geschichte und möge jeder glauben, was er will. Der Bobby Lugano würde sich jetzt noch die Hände reiben. Gott hab´ihn seelig.

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Sludge

Zum Runterladen einfach oben aufs Vorschaubild klicken, oder auf folgenden Link -> TMS1 MISTER MAGIC
Für diejenigen, die kein PowerPoint besitzen, gibts hier auch eine PDF-Version -> TMS1 MISTER MAGIC PDF

Sonntag, August 29, 2010

38 - und kein bisschen weise...

So. 38. Was für eine Zahl. So variantenreich, so abgefahren. So magisch, daß sie von absoluter Euphorie bis zum dunkelsten Abgrund führen kann. Achtunddreissig. 38 Mill. Euronen am Konto - jawoi, da kann man sich schon etwas bewegen. 38 beim Schnapsen, nachdem das Spiel vorbei ist - najooo, draussen bin i. 38 Blatt Monatslohn oder 38km Stau auf der Autobahn - es bedarf keiner ausfälligen Worte mehr. Ok, ich seh es ja eh ein. Des ist genauso mit jeder anderen Zahl. Pfff. Kommen wir zu dem, was für mich grundsätzlich wirklich essentiell ist und war. Es jährt sich nämlich nun zum 38ten Mal jener Tag, an dem die Sterne in einer aussergewöhnlichen Kombination günstig zueinander standen, die Götter willig waren und einen der letzten Helden auf diesem Planeten, das Licht der Welt erblicken ließen. Nämlich mich. Bissige Buschratte, präpotenter Selbstdarsteller und Monsterbezwinger Alex Sludge Hager. 38. Bist du deppat...Und jetzt sitz ich wieder da am Wasser, der Westwind bläst mir mit unsauberer Härte fett in die Fresse, starre auf die grünen Wellen und resümiere geistig. Was hatte ich in den 38 Jahren nicht alles erlebt. Unpackbar. 10 Jahre schwerstes Street-Skateboarding mit vielen Knochenbrüchen und Bänderrissen, von denen ich heute noch zehren darf. Immer überm Limit eigentlich. Harter Beton, böse schnelle Metal-Mukke, tätowiert, rotzig, Randgruppe. Immer irgendwo eine grobe Schramme oder eine Gliedmaße in Gips. Der Traum jeder Vorstadtgöre. Beinahe jeder. Ist nur mehr so vage im Hinterkopf. Schon alleine das über 15 Jahre lang intensive Ausleben meines Bühnendaseins als Shouter einer Hardcoreband. Einfach mein Lifestyle. Irgendwie geht mir dies jetzt nach fast 2 Jahren Pause schon etwas ab. Aber wer weiß. Dunkle Zungen munkeln... ;) Kommt er zurück? Der Messias der Gehirnbetonierer-Showkapelle? Wir wissen es nicht so genau - hehe. Legendärste Aktionen im In- u. Ausland lassen mich die Zeit jedenfalls nie mehr vergessen. Dann all die Jahre Fischen - bist du gestört. Dazu brauch ich wohl nichts mehr sagen...Alleine was ich in der Arbeitswelt alles erlebt habe - muahahahah - was ich alles für Jobs gemacht habe, um nach vielen Jahren endlich halbwegs das zu tun, auf das ich hingearbeitet habe und nun seit geraumer Zeit erfolgreich etabliert bin. Übers grundsätzliche kranke System unserer Konsumgesellschaft bedarf es ohnehin keiner weiteren Worte. So ganz im Inneren war ich schon ein wenig stolz auf mich. 38 Jahre Unfug im Kopf und trotzdem "normal". So in der Gesellschaft integriert, mein ich halt. Jojo, "Biege dich wie ein Schilfhalm im Wind, um die schweren Wellen abzufedern - doch denke stets daran, daß das Maul geöffnet werden muss, wenn Zähne gezeigt werden wollen!" - irgendwie so in der Art hats mal ein alter chinesischer Mönch aus einem 70er Jahre KungFu-Streifen im TV runtererzählt. Und nein, die waren nie dumm. Das hatte schon Logik. Nebenbei waren sie nämlich immer auch wahre Meister des Kampfsports. Im Stil der Königskobra oder Drunken Master. Bist du deppat. Wödklasse. Absolut unbesiegbar und weise in ihren Entscheidungen. Na so falsch kann das dann doch nicht sein. So ähnlich hab ichs dann immer gehalten. So ähnlich, nur ohne Kampfsport und vielleicht nicht immer so weise ;) 38 Jahre. All die Menschen, die ich in meiner Ära kennengelernt habe... org org org...von völlig eliminierter geistiger Missgeburt bis zu wirklich klugen, netten Menschen die mein Leben dankbar bereichern oder bereichert haben, die gesamte Palette an Individuen. Hervorzuheben, abgesehen vom der besten Mom & dem besten Dad auf Gottes Erdboden, ist natürlich meine Isa und ihre Familie. Was hast du mit mir in den letzten 16 Jahren alles mitgemacht - muahahahah - ich weiß, es gibt sicher einfachere Lebenspartner als mich. Aber du weißt; es is wie beim Heilända - es kann nur Einen geben ;) Bin halt a Jackpot-Typ. Einer der letzten Gentleman, klug, schön, beinhart, stark, fleissig und kann dir auch nach dem 3ten Weltkrieg Behausung und Nahrung beschaffen - Ein virtuelles Danke an dieser Stelle an eines der wohl schönsten u. tolerantesten Weibchen dieses Planeten ;) Mögest du bis zur Jordanüberquerung an meiner Seite über die humanoide Prärie herrschen. Whauuu. Den Spruch bringe ich heute abend, wenn ich hoffentlich nach Fisch duftend daheim ankomme. Piep ... piep...pieeeeeeeeeeep. UUUUUUUUh. Drücker am linken Stock vorm Seerosenfeld. Nach bösem, geistfreiem Drill kann ich schlussendlich eine schöne, graue Schuppen-Eminenz mittels Selbstauslöser ablichten. Muahahahahah. JAWOI - i hob erm. Kein Monster aber MEIN feiner Geburtstagsfisch."Alter, wer wü ma wos dazön, wie des gstörde Karpfenfischen geht?!" Präpotent und breitbrüstig klebt mein Inneres samt Körper an der Grenze zum Wasser. Wie man eben so ist, wenn es läuft. Ich resümiere weiter dahin. All die Unterhosenmodel-Wettbewerbe und Castings die ich in den vielen Jahren gewonnen habe. Oder war das doch nicht ich? Hmm. Egal. Nana, Midlife Crisis hab ich keine. Nicht so wie der Eiserne. OK, der ist auch schon eine Mumie, alt und schwach. Um den Urologen brauch ich mir vorerst keine Sorgen machen. Nächstes Jahr erst. Mit 39 eben. Ich bin dynamisch, wertvoll, im vollen Saft und stehe kurz vor meiner Blüte. Bei den Bergorillas gehts auch nicht von heute auf morgen, bis so ein Silberrücken ausgebildet ist. Manchmal kommt es mir so vor, als ob rund um mich alle älter werden, ich aber irgendwie stehenbleibe. Seltsames Gefühl. Leider rührts nur vom Geistigen her, denn körperlich hab ich manchmal das Spüren eines Greises. Aber so ist das vermutlich, wenn man auf die 40 zugeht. Na, beschweren darf ich mich eh nicht. Es läuft ja eh alles halbwegs so wie´s soll. Und wie das so ist, wenn man völlig entspannt und zufrieden auf der Fischjagd ist, geht auch da alles wie von alleine. Eine Stunde nach dem "Grauen" hab ich den nächsten Kanditaten an der Leine und kann mich über einen schuppigen Kollegen freuen, der mir schon im Mai einen fetten Grinser in die Fresse geschnitten hatte. Zur Feier meines 2ten Geburstagsfisches und zum Wiederfang gab ich ihm den Namen "Mosaik-Bill". Mosaik, weil er ein äusserst interessantes Schuppenbild aufweist und Bill ... jo Bill - warum zur Hölle Bill? Keine Ahnung; wahrscheinlich weil in den alten Western die grimmigen Charaktertypen immer Bill geheissen haben. Damals zumindest, als ich noch jung war...Nachdem Bill wieder in die Freiheit entlassen war, wurde weiter in den Gehirnwindungen nach wertvollem Erinnerungsschatz gegraben. Jooooooo. Bist du deppat. Wo ich schon überall war auf diesem Planeten. Was ich schon für "tierische" und naturbedingte Erlebnisse auskosten durfte. Unpackbar. In meiner Sturm&Drang-Zeit, dem intressierten aber stets respektvollem Hantieren mit allerlei gefährlichem Getier an vielen Ecken unserer Erde, haben meine Freunde immer gesagt: "Na Alex, glaub es uns, so wirst du kane 25 - entweder du stirbst aun an Schlaungenbiss irgendwo im Busch oder a Krokodü frisst di beim Fischen...dir legen zumindest beim nächsten Urlaub sicha so Fliagn Eier unter de Kopfhaut, wo daun Junge ausseschlüpfen!" Was sollte man machen, ich konnte einfach nicht anders. Und wos is nun? Nichts. 38, Amigos! I hobs eich gsogt! Ka giftige Schlaungan hod mi bissn, ka Alligator hod mi gfressn und bis dato is aus mein Schädl nix aunders aussekumman aussa Unfug! Und des wird a weiter so sein ... vasprochn ;) Das Leben ist hart genug...
tight lines
Sludge