Samstag, Januar 27, 2007

3rd BLANK oder hart & ungerecht !

Tja, zur heutigen Session gibt es nicht viel zu sagen, denn sie war mehr oder weniger ereignislos. Während wohl jeder halbwegs "normale" Mensch heute nicht aus dem Hause ging, wenn er nicht unbedingt musste, packte ich in der Früh mein Feedertackle, zog mich warm an und fuhr an den Kanal, um es wieder mal auf unsere "Flußtorpedos" zu versuchen. Ins Futter, daß zu je einem Teil aus Sänger Feeder Halibut, Sensas Method Feeder und Van den Eynde Super Black bestand, hatte ich heute auf Anraten geschabte Rinds - u. Schweinsleber beigemengt, um vielleicht eine der großen Barben an den Futterplatz zu locken. Am Haken präsentierte ich in Lebermehl gedippte Maden und versuchte mein Glück am Rande der Hauptströmung. Diesmal war ich natürlich mit schwererem Gerät angetreten, doch selbst die improvisierten 100 gramm Futterkörbe wurden von der Strömung weggedrückt. Allright - dann werde ich das nächste Mal mit Krallenkörben kommen - so einfach ist das. Jedenfalls wurde dann die Fox Avon aus der Hinterhand gezaubert und ohne Korb, dafür mit 50g Strömungsblei problemlos gefischt, was letzten Endes allerdings auch nicht den ersehnten Biss brachte. 1°C Aussentemperatur und starker eisiger Wind machten mir es nicht gerade schwer, um etwa 13 Uhr wieder meine Sachen zu packen um mit dem nächsten "BLANK" in diesem Jahr nach Hause zu fahren. Passend heirzu fällt mir im Moment nur der magische Satz ein, der letztes Jahr beim Feedern geboren wurde : "Es läuft nicht immer so wie wir uns das vorstellen"... tight lines & greets sludgE

Sonntag, Januar 21, 2007

Start in Oeynhausen

Das zweite Gewässer, das ich dieses Jahr neu befische, sind die beiden Teiche in Oeynhausen. Gestern habe ich mir die Jahreslizenz abgeholt, war vom Wetter derart begeistert, daß ich heute gleich meinen ersten Ansitz wagte. Da ja hier das Anfüttern, sowie das Angeln mit dem Futterkorb u. Spirale nicht erlaubt ist, bin ich mal mit leichter Grundrute und Winkelpicker angetreten. Um halbzehn war ich am Platz, baute mein Equipment auf und lotete mal grob meinen heutigen Platz aus. Ich entschied mit der Grundrute in einer Entfernung von grob geschätzten 35 Metern mit Softpellet zu fischen und den Winkelpicker mit gedippten Maden auf etwa 20 Metern. Leider war das Wetter nicht so wie gestern, und ich war froh mich doch dicker eingepackt zu haben. Bis 12 Uhr konnte ich lediglich einen zarten Biss am Winkelpicker verzeichnen, den ich leider nicht verwerten konnte. Dann kam erstmals kräftiger böiger Wind auf und ich zog mir mit klammen Fingern meine Kapuze noch tiefer ins Gesicht als ich sie ohnehin schon hatte. Nein, es war kein Zuckerschlecken. Dichte schnell ziehende Wolken verdichteten schön langsam den Himmel bis endlich die ersten fetten Regentropfen in den Sand neben mir schlugen. Um 13 : 30 entschied ich die Session abzubrechen, da orkanartiger Südwestwind und prasselnder Regen ein sinnvolles und effektives Angeln nicht mehr möglich machte. Und auch am 2ten neuen Gewässer muss ich nach dem ersten Ansitz ernüchternd feststellen, daß wieder mal mit einem "BLANK" nach Hause fahren zu müssen, sich nicht so angenehm anfühlt, wie mit einem 20pfündigen Karpfen im Speicher der Digitalkamera.
Und es ist selbstverständlich; jetzt um 15 Uhr strahlt die Sonne vom Himmel, wie in der Sahelzone...
tight lines
sludgE

Sonntag, Januar 14, 2007

Im Banne des toten Fuchses ...

Nachdem mich vorige Woche am Kanal die Gewissheit eingeholt hatte, daß es nicht unbedingt einfach war um diese Jahreszeit zum Fisch zu kommen, entschied ich mich heute für die Matchrute am Stillwasser. Kurz vor 10 Uhr hatte ich meinen Platz bezogen und begann mit Wagglermontage und 2 Maden am Haken ein wohlbekanntes ca. 10m² großes Loch zu bearbeiten, was leider vorerst erfolglos blieb. Irgendwann drang mir ein grässlicher Gestank unter die Nasenflügel, der mich stark an die verwesenden Blutegel in meinem kleinen Aquarium erinnerte. Da sich zu dieser Zeit, an der Pose keinerlei Bewegung zeigte, machte ich mich auf die Suche nach der Quelle des Höllengestankes, welche bei diesem Temperaturen nicht gerade weit weg sein konnte. Und siehe da, ich mußte keine 5 Meter machen und schon sah ich die Misere. Da lag doch tatsächlich ein ausgewachsener toter Fuchs am Ufer, der seinen Kopf unter Wasser hatte. Wie wenn er bei seiner Tränke einfach tot umgefallen wäre. Tja, was sollte man machen. Aber ich hatte schon lange keinen Fuchs mehr gesehen und so begutachtete ich ihn von allen Seiten. Faszinierend irgendwie. Nebenbei blickte ich kurz rüber zur Wagglerspitze.... Wagglerspitze ? Wo war die ? Also musste ich von Fuchs ablassen und 2, 3 schnelle Schritte zu meiner Rute machen um den Anschlag zu setzen. Muahahah - und siehe da. Biss verwertet und ich kann mich über den ersten Fisch in diesem Jahre freuen.
Alburnus alburnus - die Laube. Also 2 neue Maden angeködert und wieder an den Spot, und ein paar lose Maden mit der Schleuder nachgeschossen. Yes - der Waggler geht ansatzlos wieder auf Tauchstation und die nächste Laube kann abgehakt werden. In der nächsten Stunde folgt eine der anderen, aber wo waren die verdammten Rotaugen geblieben ? Also Montage tiefer gestellt, Hakenköder auf 4 Stück erhöht und wieder ins Loch. Der Wind pfiff mir um die Ohren, hin und wieder kroch mir eine Brise des Fuchses in die Nasenhöhle, worauf ich mich entschied den Kadaver zwecks Dokumentation mit der Digitalkamera abzulichten. Zwischendurch sah ich immer wieder zur Pose, um nicht abermals überrascht zu werden. Kaum hatte ich mein erstes Bild geschossen, begann der Waggler Fahrt aufzunehmen um sogleich ruckartig unter die Oberfläche gezogen zu werden. Wieder die 2 Schritte zur Rute um dem Biss Folge zu leisten. Sofort nach dem Anschlag spüre ich, daß es diesmal keine Laube ist und kann kurze Zeit später ein schönes Rotauge vom Haken befreien. Also da waren sie. Sie standen ca. 70cm tiefer als die Lauben. Nun machte ich keinen Schritt mehr von meinem Stuhl weg und konzentrierte mich von nun an nun mehr auf die kleine rote Spitze, die da vielleicht 15m von mir entfernt durch die Wasseroberfläche ragte. Und es beginnt das Spiel von neuem. Waggler zack - weg. Anschlag. Gutes 20er Rotauge. Schlag auf Schlag. Dazwischen ertappe ich mich immer wieder, wie meine Gedanken vom Waggler zum toten Fuchs abschwenken. Vor allem wenn ich wieder mal eine Nase voll, von meinem stillen Nachbar bekomme. War er einfach so gestorben ? Wahrscheinlich hatte er gesoffen, hatte plötzlich den 130er Hecht im Wasser stehen gesehen und sofort einen Herzinfarkt bekommen. War das Wasser vergiftet, wie man es aus alten Western kannte, wenn plötzlich tote Kühe an Wasserlöchern lagen ? Oder hatte er einfach das Pech gehabt, als alter Fuchs gerade jetzt beim trinken, an Altersschwäche gestorben zu sein ? Dazwischen wird das nächste schöne Rotauge wieder in die Fluten entlassen. Wurde er von einem Jäger oder Hund verletzt, und ist dann einfach seinen Wunden bei der halsbrecherischen Flucht durchs Wasser am Ufer erlegen ? Bei meiner Autofahrt nach Hause wurde mir bewußt, daß ich es wohl nie erfahren werde...tight lines
sludgE

Samstag, Januar 06, 2007

Materialschlacht am Kanal

Ja, wir schreiben 2007, ich habe den diesjährigen harmlosen Silvesterabend in sehr kleinem Kreise locker überstanden, und habe nun eine interessante Saison vor mir. 2 neue Reviere, die ich noch in meinem Leben gefischt habe, stehen dieses Jahr auf dem Plan, um an neuen Gewässern weitere Erfahrungen im Angelsport zu machen. Dank der Wettergötter war es mir heute, am 6.Jänner möglich, die neue Angelsaison äußerst zeitig in diesem Jahr zu starten. Und so entschied ich, bei 10°C Außentemperatur erstmals an den Donaukanal zu fahren, um die Jagd auf unsere Flußtorpedos, die Barben, einzublasen. Ja, die Barbe steht für heuer jedenfalls, intensiver am Programm. Interessanterweise entschied sich auch meine Isa dafür mitzufahren, um wenigstens mal an die frische Luft zu kommen. Schon irgendwie ahnend was kommen mochte, erklärte ich gleich im Vorfeld, daß heute die Wahrscheinlichkeit für die Monsterdrillszenen ziemlich gering war, da ich erstens keine Ahnung vom Gewässer hatte, somit nicht wußte wo der Fisch bei dieser Witterung wohl im Kanal stand oder wo, wenn überhaupt nach Freßbarem suchte, und zweitens es von Ursprung her schon nicht leicht war, am 6.Jänner irgendwas zu fangen. Trotzdem war ich motiviert. Wie immer. Also mit MediumFeedertackle und feinstem Sensas-Futter, Maden u. Mistwürmern einen netten Platz gesucht, der natürlich abseits der Wienflußeinmündung lag, da dort alle anderen Fanatiker saßen um diesen Hotspot auszuquetschen. In meinem Geiste, hörte ich immer wieder den Satz von Specimenhunter Jens Bursell : "Du fängst dort die Großen, wo keiner fischt, oder keiner fischen würde und keiner sie vermutet." Ja, das war seit langem mein Leitfaden. Manchmal hatte es schon geklappt. Aber nun stand neues Gewässer und neue Fischart am Programm. Und das war schon ein anderes Paar Schuhe. Langer Rede, kurzer Sinn. Nachdem ich in knapp 4 Stunden durch Hänger und ohne einen einzigen Biss, 5 komplette Montagen und 4 Futterkörbe im Kanal versenkt hatte, und der Regen und Sturm nun stärker wurde, entschied ich auch in Rücksichtnahme auf meine Freundin, die Session abzubrechen und nach Hause zu fahren. Hatten wir wenigstens was draus gelernt ? Ja. Die Strömung war stärker als ich dachte. Schwere Futterkörbe ab einem Gewicht von mindestens 100 gramm mußten her.Und ich müsste mit HeavyFeeder um die 140g WG anrücken . Und ich würde nicht mehr um diese Jahreszeit an geraden Strecken des Kanals ansitzen, da dort die Strömung am stärksten war und sich die Fische vermutlich in Kehrwassern oder ruhigeren Bereichen aufhielten. Somit war es mal wieder eindeutig keine verlorene Zeit, da ich doch wieder was gelernt hatte. Den wie wir alle wissen: Es fängt nur der, der seinen Köder im Wasser hat...
tight lines
sludgE