Montag, April 27, 2009

Pirate Flag & Big Balls !

Das Wochenende der mentalen Grenzerfahrung. Das Wochenende des Höllenwindes. Das Wochenende an dem erstmals in SB wieder die Piratenflagge im Freestyle-Verein über unseren Köpfen in der feisten Brise knatterte. Das Wochenende der glühenden Rollen...Ja, endlich hatte das Frühjahr auch bei uns richtig Einzug gehalten. Grenzloser Optimismus mutierte fast schon zu ausufernder Überheblichkeit. Es lief einfach sehr gut. Bis zu diesem Samstag, wo ich nach 2 verlorenen Fischen, und somit ultra-negativer Bilanz unter diesen Tag einen schmerzlichen Schluß-Strich ziehen musste. Back to Reality. Morgen würde alles anders werden. Mit Sicherheit. Mein Glauben war stark ..... und es kam anders. Total anders. Gottseidank. Der Hammer...Sonntag. Heute wurden keine Gefangenen gemacht. Heute wurde riskiert. Vielleicht kann ich die Kleineren mittels Ködergröße doch etwas aus dem Verkehr ziehen. Mit einenhalb 24 Murmeln an der einen Montage, und zwei 20ern an der Anderen, lief bereits nach 30 Minuten die erste Rute ab. 8,30 kg Schuppentier. Yes. Gleich der Biss, einwandfreier problemsloser Drill, perfekter Hakensitz in der Unterlippe des Rüsslers. Mein Vertrauen war wieder das Alte. Und der Wind wurde böser. Wirklich hammerharter, böiger Ostwind - mitten in die Fresse. Ohne Gnade. Mit Sicherheit eine feine Sache zur Stromerzeugung, eine nette Gelegenheit für die Hardcore-Drachensteiger und Traumbedingungen für die Surfer... zu meinem Leidwesen. Mit Sicherheit nicht ideal, um gegen die Blasrichtung zu sitzen, und die Nase in den 80km/h schnellen Orkan zu strecken. Immer wieder verkrieche ich mich hinter die Büsche, um ein wenig der schnellen Luft und der unangenehmen Gischt aus dem Wege zu gehen.
Surfer...whaaaa...Geissel der Karpfenangler...Doch am Gipfel der klimatischen Extremsituation bricht gegen 11 Uhr vormittag, an meinem Futterplatz die Hölle herein. Nach einem geschätzten 5er, den ich im Wasser gleich wieder abgehakt und in die Freiheit entlassen habe, folgt der nächste Biss. Wie im Märchenbuch. Und diesmal ist es ein Guter. 10,60kg . JAWOHL! Der nächste 2009er 10+ in SB. Muahahhahah.Überglücklich schiesse ich einige Bilder mit dem Selbstauslöser, bringe den Schuppigen zurück in sein Element, und mache mich daran, die Falle erneut scharf zu machen. Ich komme nicht mal dazu, die frischen Kugeln aufs Haar zu ziehen, denn 5 Meter neben mir, singt der Freilauf der 2ten Rute sein Lied von Vollrun. Na, bist du denn gestört. Das war ja schon Akkordarbeit. Wieder Rute aufnehmen, Kontakt herstellen. Pickt. Yes. Nach einem motivierten Kampf, kann ich das nächste Schuppenmonster auf die Matte legen. Noch größer als der vorige. Bulliger und höher. Und die Abwaage bestätigt meine kühnsten Vermutungen. 28lbs 14oz ~ 13,10kg. Neuer Venue PB in SB. Alter, was willst du mehr. Mir fehlten die Worte...Zwei 10+ innerhalb von 20 Minuten. Daran hab ich nicht mal in meinen kühnsten Träumen gewagt zu denken. Der echte Wahnsinn. Hehehehehehhe. Bis 16 Uhr kann ich noch weitere 4 Fische fangen, die aber alle nicht an die 10er Grenze herankamen, und somit auch nicht mehr sonderlich dokumentiert wurden. In solchen Situationen wurde sogar ich großzügig. Ich hatte in Fortunas Füllhorn gegriffen. Nicht zu knapp. 8 Bisse - 8 Fische. Und das an einem Tagesansitz. Das war fast schon zuviel des Guten ... denn, von entspanntem Angeln konnte da keine Rede mehr sein ;)OK, meine gelben Freunde im nördlichen Wien. Rastet euch schön aus im Mai, erledigt in stiller Ruhe eure Laichgeschäfte, denn im Juni gehts wieder los. Da sind die Ufer-Piraten zurück, um wieder darauf zu warten, den einen oder anderen Alten von eurer Truppe kennenzulernen. Wann wird er fallen? Wann werden sich erstmals die Keschermaschen um einen legen? Um den ersten 30lbs Fisch in SB. Früher oder später wirds passieren. Ich glaube...
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sludgE

Sonntag, April 19, 2009

Blessed is the believer...

Muahhahahahaah. YES. "Gesegnet ist der Gläubige". Es kann so einfach sein, und doch erleben wir immer wieder Minuten, in denen man bewußt dankbar dafür ist, daß man immer an Etwas geglaubt hat. Die ganze Sache ist einfach nicht selbstverständlich und macht gewisse Situation zu was ganz Besonderem. Heute wars wieder bei mir mal soweit...Angespornt vom gestrigen bissigen Ansitz, bin ich dann, wie angekündigt, heute gleich wieder ans Wasser gefahren. Diesmal kam mein Weibchen mit, um das schöne Wetter zu genießen, und währendessen, zwischendurch ihre Laufrunden am Teich abzuspulen. Jaja, hartes Training für den Süssenbrunner "Bomba-Man". Nein danke, nichts für mich. Da sitz ich lieber hinter den Ruten, und warte in der Zwischenzeit auf einen Biss. Hehe. "Kein Problem, Darling! Ich kann die Zeit nehmen, wenn du wieder vorbeikommst!";) Nein Spaß beiseite. Hut ab vor diesen Strapazen. Heute ging ich die Sache gaaaaanz locker an. Hatte ich doch gestern schon gut gefangen, montierte ich heute gleich mal präpotent zwei 20er MonsterPursuit-Murmeln und fegte sie, mit selten gewordener Lässigkeit an meinen linken, weiter entfernten Spot. Die rechte Montage bestückte ich wieder mit einer 20er MarbleTrouble, und beförderte diese auf unser, am nächsten liegendes Plateau. 10:20 und an der linken Rolle läuft erstmals die Leine ab. Volle Kanne. So lass ich mir das einreden. Ein minutenlanger, kraftvoller Drill hält mich in Atem. Mentale Ewigkeiten, bis sich endlich die Keschermaschen um das feine Schuppenschwein legen. Das ist er. Das muss er sein. Der erste 10er. Also rasch Fisch versorgen, und ab in den Wiegesack. Muahahahahahha. 26lbs 5oz zeigt die digitale Berkley. Abzüglich 1lbs vom Sling ergibt 25lbs 5oz ~ 11,30 kg. Jawoi. Der erste SB 10+ in dem Jahre ist nun auch gefangen. 11 Kilo 30 feinste Schupplerware...Tja, jetzt ist auch der mentale Druck von mir genommen, den ich mir eigentlich nicht auferlegen wollte, aber immer wieder im Hinterkopf sein boshaftes Dasein ausleben konnte. Endlich. Und so ging es dann munter weiter, denn etwa im 2 Stundentakt lief abwechselnd einmal die linke Rute ab, und dann wieder die Rechte. Kein Großen mehr, aber Fisch ist Fisch, und ich hatte ja meinen 10er im Sack. Ein echtes "Traumtagerl" in SB......viel mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen. Und übermotiviert wie ich nun bin, bin ich mir fast sicher, dieses Jahr meinen Venue-PB zu knacken. Es läuft einfach zu gut - und sich daran nicht festzuklammern, käme einem Frevel gleich ;) Es kann passieren. Jederzeit. Ich glaube...
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sludgE

Samstag, April 18, 2009

"Before one´s nose..."

Wir schreiben Samstag, den 18.April. Nach einer anstrengenden, aber äußerst amüsanten D-Tour mit meiner Band Bombsquad, bin ich nach 2 angelfreien Wochenenden wieder am Wasser. Endlich. Vormittags kam dann auch gleich der Klingonen-Hörst auf einen Sprung vorbei, und ließ mir Kostproben seiner neuesten Kreation da, um die brandheissen "Marble-Trouble´s" gleich wieder ordentlich im Felde zu testen.Natürlich montierte ich gleich eine der Neuen, beförderte sie an meinen Spot, und fütterte 2 Hände voll, mit dem Rangemaster nach. Das Warten hatte wieder mal begonnen... und während ich so sinierte und auf den Biss hoffte, griff ich etwa alle 10 Minuten in den Kübel mit dem Stickmix und warf immer etwas Futter 3 Meter von mir entfernt an die Schilkante ins Wasser. Nur so für die Weissen. Damit ich was zu beobachten habe, wenn die handlangen Rotaugen und 30cm großen Rotfedern vom Futterneid getrieben, um jedes Partikel kämpfen. Super, echt...ich muss wieder mal mit Matchrute anrücken.Und als ich mich so am instinktiven, archaischen Verhalten meiner Schauobjekte ergötze, sehe ich dunkle große Schatten im 1,50m tiefen Wasser, auf meinen Weissfischfutterplatz ziehen. Uhhhhh - Karpfen. Zuerst Einer, dann ein Zweiter - im Nu kann ich mindestens 7 Fische ausmachen, die von geschätzten 3kg bis über 10kg reichen mussten. Also weit entfernt von "die Fische eines Schwarms haben in alle in etwa die gleiche Größe" - blabla. Voi ned. Zumindest nicht in diesem Falle. Soll ich´s probieren? Na sicher. Ich fackel nicht lange rum, hol die linke Rute mit der neuen KlingonZ-Kugel rein, und schlenze die Montage 5 Meter vor mir ins Wasser, und hol sie mit 2,3 Kurbelumdrehungen an die Schilfkante heran. Die Gelben sind erschreckt und weg. So schnell wie sie da waren. 2 Hände voll Futter nach, mit der Rute am Oberschenkel hocke ich am Ufer und spähe in die gut einsichtige Uferzone. Slack lined. Die rotbraune Kugel kann ich gut am hellen Kies/Sand-Gemisch ausmachen. Es vergehen original keine 30 Sekunden, als die ersten dicken Phantome, wieder aus der grünen Tiefe einsickern, während die Weissen schon wieder um ihr Leben fressen. Jaaaaaaaa. Die nähern sich meiner Falle. Vermutlich hatte ich gerade meinen Atem eingestellt, als mir die Sicht auf die 20er Murmel von dicken Leibern verdeckt wird. Und bevor ich noch wirklich abchecke, was da jetzt los ist, bricht ein Fisch aus der Gruppe aus, und meine B.Richi Slimcarp, die ich zu Weihnachten gewonnen und zum antesten mal mitgenommen hatte, war bis ins Handteil krumm. Muahhahahhahahahha. Einfach zu geil. Nach einem harten, kraftvollen Drill ( der Fisch schoss sofort links weg, den Schilfgürtel entlang ), lag da ein feiner 8er Schuppiger vor mir auf der Matte. YES. Und es hatte geklappt. Direkt vor meiner Nase. Unbelievable...Natürlich ging der Spaß dann kein zweites Mal, da sich durch den Aufruhr unter Wasser, alle restlichen Rüssler verzogen hatten, sodaß ich mich wieder auf meine "normalen" Frühjahr-Spots konzentrieren musste. Es passierte leider gar nichts. Nichts auf die Klingonen-Kugel; nichts auf die obligate Monster-Pursuit. Bis 15:40. Vollrun an der linken Rute. Ich sage nur "Marble Trouble". Und so stehe ich am Rande der 26ha Lacke, abermals mit der weichen, krummen 2,75er Slimcarp im Anschlag und erlabe mich an den Freuden des Drills. Jawohl. Und siehe da, plötzlich bricht auch an der rechten Rute die Hölle los. Die Montagen lagen etwa 50 Meter von einander entfernt, und fast gleichzeitig war ein Gelber in die Falle getappt. Stunden nichts, und jetzt das. Auch die Nash-Murmel hatte zugeschlagen. Double-Run; mehr oder weniger. So, was mach ich jetzt? Ich bin alleine. Keiner weit und breit, der mir helfen kann. Eine krumme Rute in der Hüfte, die andere läuft neben mir ab. Ich lege die Linke am Boden ab, steige mit dem Fuß aufs Handteil, lasse die Bremse arbeiten, während ich die laufende Rute vom Pod nehme. Hängt auch. Sauber. Nicht lustig, den Frischen, der sich gebärdet, unter Kontrolle zu bringen, wo zur gleichen Zeit ein Anderer, an dem gebogenen Stock unter deinem linken Fuß, zieht und reisst. Und so kommt es, daß ich abwechselnd den Einen ermüde, während ich beim Zweiten Rute und Rollenbremse arbeiten lasse. Sicherlich ein Bild für Götter. Nichts desto Trotz schaffe ich es, daß ich zu guter Letzt beide Fische nacheinander, aber auf einmal keschern kann. Hehehehe. Eine echte Show. Wieder mal vom Feinsten. 5,5er und 7,10er - abgefahrene Schuppler-Doublette :)Bis um 18 Uhr geschah dann nicht mehr Sensationelles, was nach diesen Erlebnissen auch nichts Besonderes war. Ich hatte wieder mal einen wirklich hammermässigen Tag erlebt, auch wenn wieder nicht das heiss ersehnte, erste 10+ Schweinchen in diesem Jahr dabei war. Egal. Das würde sowieso kommen. Früher oder später. Einfach nur kontinuierlich fangen ist die Devise. Dann sollten sich auch hin und wieder die wirklich Guten aus SB auf der Matte blicken lassen. So ein 10er hat schon einen ganz eigenen Charme ... Hirngespinste ... nur keinen persönlichen Druck auferlegen .... locker bleiben ... egal - ich komme morgen wieder... sicherheitshalber ;)
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sludgE