Sonntag, August 29, 2010

38 - und kein bisschen weise...

So. 38. Was für eine Zahl. So variantenreich, so abgefahren. So magisch, daß sie von absoluter Euphorie bis zum dunkelsten Abgrund führen kann. Achtunddreissig. 38 Mill. Euronen am Konto - jawoi, da kann man sich schon etwas bewegen. 38 beim Schnapsen, nachdem das Spiel vorbei ist - najooo, draussen bin i. 38 Blatt Monatslohn oder 38km Stau auf der Autobahn - es bedarf keiner ausfälligen Worte mehr. Ok, ich seh es ja eh ein. Des ist genauso mit jeder anderen Zahl. Pfff. Kommen wir zu dem, was für mich grundsätzlich wirklich essentiell ist und war. Es jährt sich nämlich nun zum 38ten Mal jener Tag, an dem die Sterne in einer aussergewöhnlichen Kombination günstig zueinander standen, die Götter willig waren und einen der letzten Helden auf diesem Planeten, das Licht der Welt erblicken ließen. Nämlich mich. Bissige Buschratte, präpotenter Selbstdarsteller und Monsterbezwinger Alex Sludge Hager. 38. Bist du deppat...Und jetzt sitz ich wieder da am Wasser, der Westwind bläst mir mit unsauberer Härte fett in die Fresse, starre auf die grünen Wellen und resümiere geistig. Was hatte ich in den 38 Jahren nicht alles erlebt. Unpackbar. 10 Jahre schwerstes Street-Skateboarding mit vielen Knochenbrüchen und Bänderrissen, von denen ich heute noch zehren darf. Immer überm Limit eigentlich. Harter Beton, böse schnelle Metal-Mukke, tätowiert, rotzig, Randgruppe. Immer irgendwo eine grobe Schramme oder eine Gliedmaße in Gips. Der Traum jeder Vorstadtgöre. Beinahe jeder. Ist nur mehr so vage im Hinterkopf. Schon alleine das über 15 Jahre lang intensive Ausleben meines Bühnendaseins als Shouter einer Hardcoreband. Einfach mein Lifestyle. Irgendwie geht mir dies jetzt nach fast 2 Jahren Pause schon etwas ab. Aber wer weiß. Dunkle Zungen munkeln... ;) Kommt er zurück? Der Messias der Gehirnbetonierer-Showkapelle? Wir wissen es nicht so genau - hehe. Legendärste Aktionen im In- u. Ausland lassen mich die Zeit jedenfalls nie mehr vergessen. Dann all die Jahre Fischen - bist du gestört. Dazu brauch ich wohl nichts mehr sagen...Alleine was ich in der Arbeitswelt alles erlebt habe - muahahahah - was ich alles für Jobs gemacht habe, um nach vielen Jahren endlich halbwegs das zu tun, auf das ich hingearbeitet habe und nun seit geraumer Zeit erfolgreich etabliert bin. Übers grundsätzliche kranke System unserer Konsumgesellschaft bedarf es ohnehin keiner weiteren Worte. So ganz im Inneren war ich schon ein wenig stolz auf mich. 38 Jahre Unfug im Kopf und trotzdem "normal". So in der Gesellschaft integriert, mein ich halt. Jojo, "Biege dich wie ein Schilfhalm im Wind, um die schweren Wellen abzufedern - doch denke stets daran, daß das Maul geöffnet werden muss, wenn Zähne gezeigt werden wollen!" - irgendwie so in der Art hats mal ein alter chinesischer Mönch aus einem 70er Jahre KungFu-Streifen im TV runtererzählt. Und nein, die waren nie dumm. Das hatte schon Logik. Nebenbei waren sie nämlich immer auch wahre Meister des Kampfsports. Im Stil der Königskobra oder Drunken Master. Bist du deppat. Wödklasse. Absolut unbesiegbar und weise in ihren Entscheidungen. Na so falsch kann das dann doch nicht sein. So ähnlich hab ichs dann immer gehalten. So ähnlich, nur ohne Kampfsport und vielleicht nicht immer so weise ;) 38 Jahre. All die Menschen, die ich in meiner Ära kennengelernt habe... org org org...von völlig eliminierter geistiger Missgeburt bis zu wirklich klugen, netten Menschen die mein Leben dankbar bereichern oder bereichert haben, die gesamte Palette an Individuen. Hervorzuheben, abgesehen vom der besten Mom & dem besten Dad auf Gottes Erdboden, ist natürlich meine Isa und ihre Familie. Was hast du mit mir in den letzten 16 Jahren alles mitgemacht - muahahahah - ich weiß, es gibt sicher einfachere Lebenspartner als mich. Aber du weißt; es is wie beim Heilända - es kann nur Einen geben ;) Bin halt a Jackpot-Typ. Einer der letzten Gentleman, klug, schön, beinhart, stark, fleissig und kann dir auch nach dem 3ten Weltkrieg Behausung und Nahrung beschaffen - Ein virtuelles Danke an dieser Stelle an eines der wohl schönsten u. tolerantesten Weibchen dieses Planeten ;) Mögest du bis zur Jordanüberquerung an meiner Seite über die humanoide Prärie herrschen. Whauuu. Den Spruch bringe ich heute abend, wenn ich hoffentlich nach Fisch duftend daheim ankomme. Piep ... piep...pieeeeeeeeeeep. UUUUUUUUh. Drücker am linken Stock vorm Seerosenfeld. Nach bösem, geistfreiem Drill kann ich schlussendlich eine schöne, graue Schuppen-Eminenz mittels Selbstauslöser ablichten. Muahahahahah. JAWOI - i hob erm. Kein Monster aber MEIN feiner Geburtstagsfisch."Alter, wer wü ma wos dazön, wie des gstörde Karpfenfischen geht?!" Präpotent und breitbrüstig klebt mein Inneres samt Körper an der Grenze zum Wasser. Wie man eben so ist, wenn es läuft. Ich resümiere weiter dahin. All die Unterhosenmodel-Wettbewerbe und Castings die ich in den vielen Jahren gewonnen habe. Oder war das doch nicht ich? Hmm. Egal. Nana, Midlife Crisis hab ich keine. Nicht so wie der Eiserne. OK, der ist auch schon eine Mumie, alt und schwach. Um den Urologen brauch ich mir vorerst keine Sorgen machen. Nächstes Jahr erst. Mit 39 eben. Ich bin dynamisch, wertvoll, im vollen Saft und stehe kurz vor meiner Blüte. Bei den Bergorillas gehts auch nicht von heute auf morgen, bis so ein Silberrücken ausgebildet ist. Manchmal kommt es mir so vor, als ob rund um mich alle älter werden, ich aber irgendwie stehenbleibe. Seltsames Gefühl. Leider rührts nur vom Geistigen her, denn körperlich hab ich manchmal das Spüren eines Greises. Aber so ist das vermutlich, wenn man auf die 40 zugeht. Na, beschweren darf ich mich eh nicht. Es läuft ja eh alles halbwegs so wie´s soll. Und wie das so ist, wenn man völlig entspannt und zufrieden auf der Fischjagd ist, geht auch da alles wie von alleine. Eine Stunde nach dem "Grauen" hab ich den nächsten Kanditaten an der Leine und kann mich über einen schuppigen Kollegen freuen, der mir schon im Mai einen fetten Grinser in die Fresse geschnitten hatte. Zur Feier meines 2ten Geburstagsfisches und zum Wiederfang gab ich ihm den Namen "Mosaik-Bill". Mosaik, weil er ein äusserst interessantes Schuppenbild aufweist und Bill ... jo Bill - warum zur Hölle Bill? Keine Ahnung; wahrscheinlich weil in den alten Western die grimmigen Charaktertypen immer Bill geheissen haben. Damals zumindest, als ich noch jung war...Nachdem Bill wieder in die Freiheit entlassen war, wurde weiter in den Gehirnwindungen nach wertvollem Erinnerungsschatz gegraben. Jooooooo. Bist du deppat. Wo ich schon überall war auf diesem Planeten. Was ich schon für "tierische" und naturbedingte Erlebnisse auskosten durfte. Unpackbar. In meiner Sturm&Drang-Zeit, dem intressierten aber stets respektvollem Hantieren mit allerlei gefährlichem Getier an vielen Ecken unserer Erde, haben meine Freunde immer gesagt: "Na Alex, glaub es uns, so wirst du kane 25 - entweder du stirbst aun an Schlaungenbiss irgendwo im Busch oder a Krokodü frisst di beim Fischen...dir legen zumindest beim nächsten Urlaub sicha so Fliagn Eier unter de Kopfhaut, wo daun Junge ausseschlüpfen!" Was sollte man machen, ich konnte einfach nicht anders. Und wos is nun? Nichts. 38, Amigos! I hobs eich gsogt! Ka giftige Schlaungan hod mi bissn, ka Alligator hod mi gfressn und bis dato is aus mein Schädl nix aunders aussekumman aussa Unfug! Und des wird a weiter so sein ... vasprochn ;) Das Leben ist hart genug...
tight lines
Sludge

Dienstag, August 17, 2010

Blessed - Danke Sensai !

Jaja. Kaum ist die dunkle Macht alleine am Wasser, die positiven Fangschwingungen nicht durch die unbarmherzige niederschmetternde Aura des Eisernen gestört werden und die Sterne in der richtigen Konstellation zueinander stehen, zeigt sich wer gesegnet scheint. Nachdem ich mit dem steirischen Ungetüm wieder mal einen ganzen Tag blank gesessen bin, mir fantastische Geschichten von Raubschildkröten, die angeblich steinharte 30er Murmeln innerhalb weniger Minuten auf die Form einer Erdnusslocke beissen, angehört habe, um abermals vom Busch-Sensai zu lernen, musste was passieren. Ich brauche den Fisch. Als junger Padawan ist der in solchen Situationen doppelt wichtig, um nicht wieder vom Meister gnadenlos gescholten zu werden. Zu recht vermutlich. "Schaue zu und lerne" hatte es immer geheissen. Ich hab´zugesehen und konnte aber nicht alles begreifen.
Das war vermutlich mein Fehler bisher...Also hab´ ich Sonntag sicherheitshalber gleich nochmal angegriffen ... ganz auf mich alleine gestellt. Ohne den weisen Rat des Sensai, der mir in manch brenzliger Situation schon zu schier unmenschlichen Wissen verholfen hatte. Aber heute war es soweit. War dies eine seiner Prüfungen? Wahrscheinlich. Mit Sicherheit. Danke Meister, daß du mir das Vertrauen geschenkt hast und absichtlich daheim geblieben bist. Dies gab mir natürlich grenzenloses Selbstvertrauen, da ich nun verständlicherweise annehmen konnte, daß er mich scheinbar für bereit hielt. Jaaa.Und ich habe das Blatt ausgespielt, so wie ich es gelernt habe. Selbstverständlich auf meine Art und Weise. Des Meisters Thesen nochmal revue-analysiert, das Wasser vor mir gelesen und dann meine Fallen gelegt. Die 24er Fertig-Murmel am NoKnot direkt vors Seerosenfeld geschlenzt und gewartet. Hardcore. Wie hat der vermutete Eunuch Sidney Youngblood seinerzeit aus den Radiobüchsen geträllert?: "All we can doooo, is sit and wait". Wie recht er doch hatte. Und zwischen dem Warten hab´ ich halt eingekurbelt, wenn der elektronische Pieper das Signal dazu gegeben hatte; ...war eigentlich alles nicht so schwer, wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke. Sieh her Meister - ich kanns!Standesgemäss bin ich dabei natürlich immer auf die Knie gefallen und habe bösartige Grimassen dazu geschnitten. Bissige. Kämpferische. Hardcore eben. Ist mir aber gar nicht so schwierig vorgekommen. Leider hats keiner gesehen, weil ich ja alleine am Wasser war. Aber der Monstersteirer hat es sicher gespürt, während er daheim hinterm Ofen gesessen ist und sein Padawan alleine in der Wildnis ums Überleben rang. Und ich habe es geschafft. Habe die Prüfung bestanden. Durfte Fische keschern, die ich selbst gefangen hatte und musste nicht des Meisters Schweine einnetzen. An dieser Stelle möchte ich meinem Dschungelwassermentor nochmal recht herzlich danken, da er mir diese unvergesslichen Stunden erst möglich gemacht hat. Sein grenzenloses Vertrauen in meine Lernfähigkeit und die unendlich vielen niederen Tätigkeiten, die ich alle zur vollsten Zufriedenheit bewerkstelligte, wurden endlich honoriert. DANKE SENSAI!
Ich bin soweit.
tight lines
Sludge

Und jetzt Eiserner ... schaue zu und lerne ... MUAHAHAHAH!

Sonntag, August 08, 2010

Below the line - a photographic extraction...

Da sich der Trapmaster Nr.3 noch in Arbeit befindet und vermehrtes Interesse an unseren fotografischen Werken in etwas größerer Auflösung besteht, habe ich schnell eine "tierische" Bildschirmpräsentation erstellt, die Einem die Welt unter und neben unseren Ruten visuell, abseits von Fang- u. Tacklefotos, etwas näherbringen möchte. Gerade der Bereich von Arthropoden, Reptilien und Amphibien hat es mir besonders angetan und wird daher vermehrt vor die Linse genommen. Ich hoffe, daß der kleine Exkurs in diesen fantastischen Bereich etwas Freude bereiten kann und dazu anregt, eventuell selbst in Zukunft genauer hinzusehen. Zeit haben wir ja genug, während wir auf den Biss warten ;) Glaubt mir Leute; ihr werded es nicht bereuen!
tight lines
Sludge

Zum Runtersaugen einfach das Vorschaubild hier im Post anklicken...