Sonntag, April 30, 2006
Breams on ground
Se"Lektion" 29.4
Wir schreiben den 29.April ; da der Grillausflug zu den Schwiegereltern wegen schlechtem Wetters abgesagt wurde, tat sich die Möglichkeit einer Angelsession auf.
Denn schlechte Witterung zum Grillen bedeutet noch lange kein schlechtes Wetter zum fischen. Nachdem ich meinen Entschluß gefasst hatte, wurde ich noch mit einem leichten Kopfschütteln und einem verständnisslosen Lächeln meiner Freundin an der Wohnungstür verabschiedet. Ich konnte ihre Gedanken förmlich hören ("der hat´s wirklich nicht mehr in der Birne , nicht mal einen Hund schickt man dem Wetter auf die Strasse - aber bitte , wenn er glaubt ...usw. "). Ok , wir hatten 8°C und strömenden Regen. Aber was war das schon für einen Angelsüchtler , wie ich einer bin. Ich wußte , heute wurde der anglerische Spreu vom Weizen getrennt , heute würden nur die hartgesottensten aller Männer ihre Köder im Wasser haben. Nur die Härtesten würden heute Fische fangen. Den nur die Wahnsinnigsten gingen bei diesen Bedingungen angeln. Und dafür war ich bekannt. Und so lud ich mein Tackle in meinen wieder auf vordermann gebrachten Kombi ( der "Platten" von voriger Woche war behoben, ein Öl und Filterwechsel war gemacht , die Bremsschläche erneuert und neue Wischerblätter montiert - das ganze war gleich im Zuge des jährlichen "Pickerls" durchgeführt worden ), kroch frohen Mutes bei Regenstürmen über die Autobahn , um endlich um 10:30 am Teich angekommen zu sein. Uhh - da standen 2 Autos. Unglaublich. Es gab noch andere Irre. Dachte ich zumindest. Also meine Bundeswehr-Goretex-Nässeschutzhose und Jacke übergestreift, Tackle geschultert und ran ans Wasser. Als ich bei der Vereinshütte vorbeikam , saßen die beiden vermuteten Angelkollegen aber bei einem Bier unter dem Vordach und lächelten mir schon von Weitem entgegen. Ich grüßte , und sie erwiderten mit einem "Servas Alex , heit brauchst gor ned auspockn - bei so an Temperatursturz host sowieso kan Biss...". Naja meinte ich , ich probier´s halt doch. "Tjo wiest manst , oba raunz nocha ned , hahahahaha". Das wollten wir doch erstmal sehen. Und tatsächlich , ich war am ganzen Gewässer der Einzige , der in aller Ruhe seinen Allwetterschutz , seinen Schirm und seine Ruten an diesem Tag aufbaute. Wenigstens hatte ich heute keine Probleme mit der Platzwahl , hehe. Das Wetter war wirklich kein Zuckerschlecken , der starke Wind peitschte die Regentropfen wie Maschinengewehrfeuer gegen meine Schutzplane und die Temperatur ließ meine Finger schon jetzt steif werden. Hier in der Ebene des nördlichen Burgenlandes war es offensichtlich noch kälter als zuhause in Wien und die Feuchtigkeit kroch mir bis zu den Knien die Hose hoch. Doch all das konnte meinen Willen nicht brechen , doch vielleicht den einen oder anderen Karpfen zu einem Landgang zu überreden. Und so legte ich meine Festbleimontage mit einer 4er Maiskette direkt neben eine kleine Insel in ca. 35m Entfernung. Mit anderen Rute feederte ich wieder mit meiner Sludge-Kombination aus Futterkorb und Medusa-Rig. Keine 15 Minuten waren vergangen und ich konnte die ersten zaghaften Bisse an der Feederspitze ausmachen um im direkten Anschluss einen 30er Brachsen über den Kescherrand zu führen. Hahaa , wo waren sie die Ahnungslosen , die meinten man könnte heute nichts fangen. Also neue Maden aufs Haar und Montage wieder ins Wasser. An der Maiskette rührte sich nichts. Es wurden ein paar tennisballgroße Futterbälle nachgeworfen und ich begann wieder die Rutenspitze zu fixieren , was sich bei dem starken Wind als kein einfaches Unterfangen herausstellte. Zwischendurch mein "Bergsteigersemmerl und Cola Menü" und warten. Dann doch wieder ein Biss und ich konnte einen kleinen wunderschönen Schuppenkarpfen in die Kameralinse halten. Ja es hatte sich jetzt schon ausgezahlt wieder ans Wasser gefahren zu sein. Und wieder nicht "schneider". Es ging also doch was. Kaum hatte ich den kleinen Burschen wieder in sein Element entlassen , Run auf der Grundrute. Anschlag, zack ... und ich drillte einen etwas besserer Größe. Kurze Zeit später konnte ich mich über einen 5pfündigen Spiegler freuen , was meine Körpertemperatur wieder etwas in die Höhe trieb. Mittlerweile war es 13 Uhr und der Regen wurde immer stärker. Die dunklen Wolken zogen bedrohlich wirkend über den Himmel , als wollten sie mir sagen , daß es nun genug sei und ich endlich zusammenpacken sollte. Doch die hatten die Rechnung nicht mit dem Sludge gemacht. Jetzt hatte ich Blut gerochen und da war ich ganz gefährlich. Beide Ruten wieder neu beködert und die Montagen zurück an die Stellen wo sie sein sollten . Am Teich , unter Wasser , am Grund . In der warmen Stube zuhause konnte man keine Fische fangen...insgeheim war ich stolz auf mich trotz widrigster Bedigungen doch angeln gegangen zu sein. Obwohl es wirklich hart war in diesen Stunden am Teich , hatte ich ein kaum zu beschreibendes Gefühl der seelischen Befriedigung , daß ich an normalen Angeltagen eigentlich nicht in diesem Ausmaß verspürte. Ich trotzte der Regen u. Temperaturhölle. Wie ein Fels in der Brandung sah ich mich am Ufer sitzen und auf den nächsten Run warten. Und der kam. 15:20 - der Einhängebissanzeiger ließ die straffe Schnur aus seinen Fängen und schnellte gegen den Rutenplank. Anhieb , Drill und der nächste ordentliche Spiegler blinzelte ins Blitzlicht der Kamera. Und ich war noch nicht bereit meine Sachen zu packen. Nein nicht jetzt , vielleicht war das meine Sternstunde des Karpfenangelns und verflüchtigte mich in Gedanken an die ganz Großen in diesem Gewässer - träumte von den 40Pfündern , die vermutlich 5m vor mir entfernt ihre Runden in den dunklen Abgründen des Wassers drehten und im ganzen Teich nur mein Köder im Wasser lag.
Dann Biss auf der Feeder und die Spitze bog sich gen Öberfläche. Ich war zurück in der Realität . Guter 10min Drill und ich hatte einen schönen 9pfündigen Spiegler auf meinem Konto. Kurzes Fotoshooting und retour ins Wasser , obwohl er heute vermutlich kein Problem damit gehabt hätte bei mir unter der Plane zu übernachten , da sich mittlerweile tiefe Lacken unter meinen Füßen gebildet hatten und ich knöcheltief im Schlamm saß. Egal. Nun war ich soweit heim zu fahren. Also noch eine letzte durchnässte Zigarette. Kaum angezündet, wieder Biss auf der Feeder und ein letzter freundlich dreinschauender kleinerer Schuppenkarpfen verließ kurze Zeit später meine Hände in die Freiheit. Resumee : 5 Karpfen und eine Brachse an einem Tag wo man nichts fangen kann. Während ich mein kleines Camp im strömenden Regen abbaute , freute ich mich hämisch über die verdutzten Gesichter der beiden Anglerkollegen , wenn ich ihnen jetzt die Digitalkamera unter die Nase halten würde. Doch an der Hütte angekommen , mußte ich feststellen , daß keiner mehr da war , die vermutlich zu Hause vor dem Fernseher saßen und vom Angeln bei strahlendem Sonnenschein träumten , während andere ihr Fische in der Realität fingen. Was war wohl besser ?
Um 19Uhr saß ich in der Unterhose vor meinem PC und ergötzte mich an den Fotos des heutigen Tages , die nie entstanden wären , wenn ich so gehandelt hätte , wie andere es mir geraten hatten. Und wie ich es immer vermutet habe , man kann nur Fische fangen wenn der Köder im Wasser liegt - egal wie es oberhalb der Wasseroberfläche aussieht...
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sludgE
Donnerstag, April 27, 2006
Tarpon lies in wait
Die einzigen natürlichen Feinde eines ausgewachsenen Tarpons sind Bullsharks , Hammerheads und Alligatoren.
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sludgE
Sonntag, April 23, 2006
Spiel mir das Lied vom Karpfen...
Wir schreiben Samstag den 22.April . Die ganze harte Arbeitswoche hatte ich mich schon wieder aufs Wochenende gefreut , um endlich wieder meiner Leidenschaft , dem Fischen , nachzugehen.
Diesmal konnte ich sogar meine Freundin dazu überreden , doch mit an den Teich zu fahren , da hervorragendes Wetter vorausgesagt war. Am Vorabend noch bei der Geburtstagsfeier unseres Bandgitarristen mit nur einem Bier extra zusammengerissen , um am nächsten Morgen auch problemlos aufstehen zu können. So geschah es auch - 7:30 aufgestanden ( was sowieso schon spät für meine Angelverhältnisse war - aber wir wollten ja Isabella nicht überstrapazieren ) . Um 8:15 waren wir bereit mein Auto zu beladen . Das Wetter schien zu halten , was es versprochen hatte - strahlender Sonnenschein - also gesamtes Tackle geschnappt und runter . Beim Auto angekommen - der psychologische Hammer . PLATTER HINTERREIFEN ! Nein , das durfte es nicht geben. 35er Schrauben steckte im Gummi - verdammt. Da ich bis jetzt zu faul war , auf die Sommerreifen zu wechseln , mußte ich mit Erschaudern feststellen , daß mein Reserverad nicht zur Dimension der Winterreifen passte und ich somit nicht wechseln konnte. Na gut , wenn ich jetzt erst meine Sommerreifen holen würde um auf diese zu wechseln , war der Vormittag im Arsch - um es hart auszudrücken . Und das wollte ich nicht. Gott sei gedankt , daß wir noch das Auto meiner Freundin hatten und so wurde das mein ganzes Equipment in den kleinen Suzuki Swift geladen , für einen Tag eine 10Tages Vignette ( sowieso eine Frechheit ) gekauft , und ab , die 50km zum Teich nach Oslip. Dort angekommen , war mir klar , daß ich wohl etwas zu spät dran war. Alle Topplätze besetzt und nebenbei ein Matchfischen . Fürchterliche Schimpftiraden verließen in gewaltigen Schwällen meine Kehle und Isabella fragte mich ob das das besinnliche Fischen wäre , von dem ich immer so schwärmte. Nach längerem Fußmarsch fand ich dann schlußendlich ein Plätzchen , das meiner Vorstellung halbwegs gerecht wurde. Wohlgemerkt für mich ein jungfräuliches Stück Ufer an diesem Teich , abseits der Wettfischerei . Meine Freundin machte es sich in der Sonne gemütlich und ich begann meine Ruten aufzubauen. Die Sonne strahlte vom Himmel , der Wind blies mit einer leichten Brise gen Westen , welcher das warme Oberflächenwasser zu meinem Uferabschnitt drückte . Also war der Spot vielleicht gar nicht so schlecht . Wir würden es sehen. In gewohnter Manier legte ich eine Laufbleimontage auf Grund , und feederte mit der anderen Rute. Für den Futterkorb hatte ich diesmal eine etwas andere Mischung , da ich doch vom letzten U35er Wochenende gelernt hatte und ich was anderes ausprobieren wollte. Amino F3 Karpfen von Sänger bildete mein Grundgerüst , welches ich mit schwarzen getrockneten Mückenlarven , Naturhanf , Castern und zerriebenen Seidenraupen aufpeppte. Ich entschied mich nicht weit vom Ufer zu fischen und so begann ich um 10 Uhr meinen Angeltag. Ich versuchte heute mein Glück mit Mais , da ich mir einredete , so die kleineren Karpfen ; Weißfische und Brachsen besser ausfiltern zu können . Es tat sich nichts . Jedenfalls hatte ich eine Menge Ausreden parat ( Zeit , Platz etc. ) , da es bis jetzt immer so verlaufen war , wenn ich in der Heimat mit meiner Freundin angeln war , daß ich mehr oder weniger "schneider" geblieben bin , und von ihr belächelt wurde. Ich wechselte wieder auf meinen altbewährten Köder Maden. Endlich das erste Spitzenzucken , Anschlag und der erste Fisch des Tages landete im Kescher. Beim Drill , wenn man das so überhaupt nennen konnte , wußte ich schon , daß es sich wieder um einen der jungen Satzkarpfen handeln musste. Dem war auch so. Nein es durfte nicht wieder so werden wei letzte Woche . Ich wollte mit allen Mitteln wieder einen Fisch , der zumindest 2 Pfund auf die Waage brachte. Nun kombinierte ich Feederkorb mit Medusa-Rig . Ein paar schwache Zupfer verrieten mir Fische am Futterplatz. Scheinbar konnten sie das Madenbündel nicht nehmen. Es schien zu funktionieren . Das ganze hatte natürlich den Nachteil , daß die Kleinen die Maden ziemlich schnell auslutschten und ich des Öfteren neu beködern musste . So wurde mir wenigstens nicht langweilig . Dann zwischendurch ein halbherziger Run auf der Grundrute ( Mistwurm ) , welcher eine ganz gute Karausche ans Tageslicht brachte. Dann wieder eine zeitlang Ruhe. Ich zündete mir eine Zigarette an , und wie es der Teufel so wollte , hatte ich einen Monsterbiss auf der Feeder. Durch den frisch angesteckten Glimmstengel verlor ich kostbare Zeit und der Anschlag ging ins Leere. Damned - das war ein Größerer. Also neu beködert und raus auf den Futterplatz . Ich ließ ein paar Futterbälle auf die Wasseroberfläche klatschen und setzte mich wieder auf meinen Crowhill-Thron , positionierte den Rutengriff näher bei mir um effektiver die Bisse verwerten zu können. Und endlich war es soweit und die feine Feederspitze bog sich wie im Bilderbuch - Anschlag ....und nun hörte ich das erste Mal seit längerem das Lied der dicken Burschen. Der Wind sang sein Lied an meiner straffen Mono , wie ich es noch nie gehört hatte , als wollte er die Kunde vom guten Karpfen verkünden . Und diesmal war alles anders wie sonst . Die Bremse gab ihren notwendigen Senf zum Leinenlied dazu und mir wurde die Schnur meterweise von der Rolle gezogen . Nun war auch Isabella neugierig geworden und sah zu wie ich meinen ersten Besseren des heutigen Tages in den Kescher führte. Jaaaaaaaa , der Bann war gebrochen - kein Monster aber ein schöner 6pfündiger Schuppenkarpfen. Mein Kombinationssystem hatte sich bewährt . Medusa - Rig - ich danke dir. Nun war mein Tag gerettet und ich fand schnell wieder in meine Gute-Laune Stimmung zurück , was dann 20min später vom nächsten 7 Pfünder gutiert wurde . 30 Minuten später ein 9 Pfund Spiegler und der Wind sang weiter sein wundersames Lied an meiner straffen 0, 22er Prologic Camouflage Mono . So um 13Uhr war dann Ende - Beissflaute bis 16 Uhr . Dann gings wieder los und so konnte ich bis 18:30 noch 3 weitere Karpfen bis 11 Pfund über den Keschrrand führen . Selbstverständlich schwimmen alle Flossenträger wieder . Es war ein herrlicher Tag mit guten Fängen und meine Freundin hatte endlich auch mal eine Session erlebt , die von Erfolg geprägt war. Nun konnte sie mich ein wenig verstehen , was verdammt viel wert war , und war mir an diesem Tag beim Keschern und Fotografieren eine willkommene Hilfe ;)
Und am Abend hörte ich noch immer im Geiste den Klang des Windes , wie er an der straffen Schnur sein Lied vom Karpfen spielte ...
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sludgE
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Montag, April 17, 2006
Gnadenloses U35 WE
Der nächste Tag - neues Glück. Ostermontag .
In der Früh wieder raus aus dem wärmenden Bett und rein in die noch immer leicht feuchte Angelmontour. Schnell einen Grundmix für die Feeder hergerichtet ( großteils gemahlener Hanf , zerriebene Seidenraupen und getrocknete rote Mückenlarven) , die Maden und Mistwürmer wieder aus dem Kühlschrank für einen neuerlichen Unterwasserausflug geschnappt , Tackle ins Auto und ab ans Wasser ; diesmal an einen Altarm der Donau . Wenigstens regnete es heute nicht , was schon einiges wert war. Der Wind ging relativ stark , die Temperatur lag so um die 12 - 13°C und so entschied ich mich heute auf das Matchfischen mit der Pose zu verzichten. Der Weg zu einem mir zusagenden Platz war schon etwas beschwerlich , da die stets wachsende Biberpopulation schön dazu beigetragen hat , die Wege mit dicken Bäumen hindernisreich zu spicken , was das Vorankommen mit Rutentasche , Tacklebox , Sessel , Futtereimer und Rucksack zu einer Strapaze entgleiten läßt. Aber was tut man nicht alles um seinen guten Spot zu erreichen . Ich ertappte mich dabei , wie ich in diesen Minuten kein gutes Wort in meinen Gedanken über die großen Nager verlor. Leicht verschwitzt erreichte ich nun eine kleine Lichtung , wo es möglich war mit der 3,60er Feeder auch auszuwerfen. Die Grundmontage auf der 2ten Rute versenkte ich mit 2 Mistwürmern bestückt auf "gutGlück" im Mittelwasser , um ja nicht viel "Arbeit" damit zu haben , da ich noch leicht erledigt vom regnerischen Vortag war. Nun konnte ich mich voll auf die Feeder konzentrieren. Herrliche Futterbälle gerollt und ab an die unter Wasser verlaufende Kante . Beim Anblick meiner Futterkugeln stellte ich mir vor , wie mir der Speichel im Munde zusammenlaufen würde , wenn ich so ein alter dicker Brachsen wäre. Nach gut 2 Stunden ohne Biss , und bei jedem Einholen Kraut am Korb , war ich ehrlich gesagt , nicht mehr voll davon überzeugt. Doch dann endlich die Erlösung , die Spitze zitterte und ich konnte den ersten Fisch 2006 in diesem Gewässer zum Ufer lotsen. Es war eine 13cm lange kleine Rotfeder . Und schön war sie . Jaaa , jetzt waren sie am Platz , und wenn erstmals die Rotaugen und Rotfedern da waren , kämen auch die Brachsen bald und dann die Karpfen und dann...und.... nichts. Die Brachsen kamen nicht , schon gar nicht die Karpfen . In ganzen 4 einhalb Stunden konnte ich 3 Rotfedern erbeuten , die aber alle nicht größer als 20cm waren . Wenigstens hatte ich wieder einen Biber gesehen , hielt ich mich an den Strohhalm , um nicht unnötig wieder aufgestanden zu sein. Und so war es das Wochenende , wie es in meine Geschichte vom 2006er Jahr eingehen wird . Das magische U35 WE . Genug gefangen , aber kein Fisch hatte mehr als 35cm Länge. Vielleicht wurde ich einfach durch die Fänge der letzten Wochenenden zu sehr verwöhnt oder der Osterhase hatte die dicken Fische einfach zu gut für mich versteckt. Verflucht seiest du , eierbringendes Karnickel ;) .
Und doch hat es wieder gut getan , meine freie Zeit am Wasser gewesen zu sein , um unseren guten alten Trieb des Beutenachstellens zu fröhnen. Ja wir sind Angler und es gibt nichts Besseres , seine Zeit sinnlos zu vergeuden.
Freitag, April 14, 2006
Sludgefishing Teammember Chris "Coremoran" Ringhofer
Montag, April 10, 2006
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Samstag, April 08, 2006
Feeder Session 8.April
Ich saß noch im Schatten , aber die zu beangelnden Stellen lagen schon lange in der Sonne. Zwei kleine Inseln bildeten meinen anglerischen Horizont und so entschied ich mich 2 Futterplätze anzulegen . Einen genau zwischen den Inseln , den anderen ca. 2m von der linken Insel entfernt im Freiwasser . Beide Spots vielleicht 20 - 25m von mir entfernt.
Zuerst brachte ich ein paar Futterballen ( gerösteter Hanf , getrocknete rote Mückenlarven , zerriebene Seidenraupen und Amino Feeder ) mit der Schleuder auf Position , um sogleich mein Tackle herzurichten. 2 Stunden starrte ich auf die Spitze meiner Feederrute und es tat sich nichts. An der Grundrute exakt das gleiche Spiel. Nichts. War es doch die falsche Entscheidung gewesen , diesen Platz zu wählen ? Wie üblich waren die Aasgeier aka Enten die Ersten , die sich die Bäuche mit meinem Futter vollschlugen . Naja was solls. Sind wir froh , daß die Vogelgrippe wenigstens hier noch nicht Einzug gehalten hat. Vielleicht 40m links neben mir saßen zwei Anglerkollegen , die mit Kopf- und Matchrute einen Brassen nach dem anderen in den Kescher führten. Wo waren meine Fische ? So gegen 12:30 das erste verräterische Zucken an meiner Feederspitze. Endlich . Es tat sich was am Futterplatz. Dann ging es Schlag auf Schlag. Die Rute krümmte sich und ich konnte nach einem interessanten Drill den ersten Fisch des Tages in die Linse halten. Es war ein ganz guter Schuppenkarpfen , der an der Feederrute einen feinen Kampf bot. Kurz Foto gemacht, den Burschen wieder schwimmen lassen und den Futterkorb neu befüllt. Die obligaten 3 Maden auf den Haken und raus. Jetzt hatte auch schon die Sonne mit ihren Strahlen bereits meinen Platz erreicht und ich konnte mich endlich von ein paar wärmenden Kleidungsstücken befreien. Vielleicht hatte auch das Adrenalin mitgeholfen , meinen Körper und Geist auf Hochtouren kommen zu lassen. Gesagt , getan und die Rute krümmte sich erneut . Und der nächste Schuppinger , wenn auch etwas kleiner , wehrte sich vergeblich gegen den Landgang. Keine 20min später das gleiche Spiel. Ja sie waren da , und hatten mächtig Kohldampf. Bis 16 Uhr konnte ich insgesamt 5 Schuppenkarpfen und 2 Spiegelkarpfen auf der Feederrute fangen und war damit natürlich äußerst zufrieden. Um 16Uhr war der Rausch vorbei und es krümmte sich kein Haar mehr. Ich saß noch bis 17:40 , um dann meine Zelte abzubauen und wieder mal frohen Mutes heim zu fahren. Wieder kein Schneidertag , einen Hotspot mehr ausfindig gemacht und wieder mehr gefangen als das letzte mal , wenn auch kein Monster dabei war. Das scheint ein gutes Jahr zu werden.
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sludgE
Montag, April 03, 2006
Personal Best 18.5 pounds
Nach meiner ersten erfolgreichen Session am 29.März zog es mich nun heute wieder ans Wasser um noch ein Schäufchen nachzulegen. Mit der gleichem Tackle wie beim letzten Mal versuchte ich diesmal bei deutlich besseren Wetterverhältnissen ( strahlender Sonnenschein 20°C ) und an einem anderen vielversprechenden Spot abermals mein Glück. Diesmal hatte ich auch selbstverständlich eine Grundrute im Gepäck um auf die möglichen Karpfenbisse besser vorbereitet zu sein. An der Feeder benutzte ich das gleiche System wie vom letzten Mal ( 0,20er Mono und offener Futterkorb am Paternoster ) - an der Grundrute ein etwas derberes Geschirr für diese Jahreszeit ( 0,28er Mono , Laufbleimontage ) . Beködert wurde die Feeder wie gewohnt mit 3 Maden , auf der Grunrute bot ich 2 Maiskörner ( Melegmais Tutti Frutti ) am Haar an. An beiden Stellen fütterte ich mit Meleg Spood Mix an und lehnte mich kurzärmelig in die Sonne. Keine 10min später der erste Biss an der Feeder . Und der war nicht von schlechten Eltern. Nach ca. 5 minütigem Drill hatte mein Widersacher scheinbar genug und ließ meinen Köder einfach aus. Tja , hoffentlich wars das nicht für heute, dachte ich mir. An der Grundrute tat sich nichts - es schien als ob es für Mais noch zu kalt wäre.
Jetzt beköderte ich auch diese Montage mit Maden ( Medusa-Rig ) und ließ sie zu Wasser. Es verging eine halbe Stunde als sich mein Bissanzeiger mit einem guten Run meldete , während ich wie gebannt auf die Rutenspitze meiner Feeder sah. Allright , kurzer Griff zur Grundrute , Anhieb und der hing. Ich forcierte den Burschen ein wenig und so konnte ich nach kurzer Zeit den ersten guten Spiegler dieser Saison in die Linse halten. Kurze Zeit später wieder ein Zupfer an der Feederrute , der mit einer passablen Karausche belohnt wurde ( ebenfalls die erste in diesem Jahr ) .
Jetzt war ich schon wieder zufrieden und ging den restlichen Tag etwas gelassener an . 1 Stunde tat sich nichts , außer daß sich die allgegenwärtigen Wildenten mit meinen ins Wasser beförderten Futterbällen die Bäuche vollschlugen. Somit wurde von mir das Füttern eingestellt und ich schloß ein wenig die Augen , um in der warmen Frühjahrssonne die Geräusche der erwachenden Natur auf mich wirken zu lassen. Als ich so im Dämmerschlaf vor mich hindöste , riss mir die schlagende Feederrutenspitze die letzte Müdigkeit aus den Augen . Was war da los . Die Spitze machte eine 90° Kurve , um zurückzuschlagen und wieder mit unfassbarer Gewalt Richtung Wasser zu ziehlen. Jetzt war Schnelligkeit gefragt. Ich sprang hoch , konnte die Rute gerade noch fassen , bevor sie in den Tiefen des Teiches verschwand und wußte , daß der Spaß jetzt vorbei war. Meterweise wurde mir die 0,20er von der Rolle gezogen und ich konnte nichts , auch wirklich nichts dagegen tun. Da war ein Erwachsener am anderen Ende der Leitung und der pflügte durch die Unterwasserwelt wie ein Uboot ohne Kompromisse. Langsam wagte ich die Bremse ein wenig zuzudrehen. der Bursche wurde etwas langsamer und ich versuchte ihn in eine andere Richtung zu drängen , was mir auch gelang. Jetzt zog er parallel zum Ufer seine Bahn und ich verfolgte ihn so gut ich konnte.
Der Drill kostete mich um die 25 schweißtreibenden Minuten , immer im Hinterkopf den Fisch zu verlieren. Doch Konzentration und Ausdauer wurden diesmal belohnt und ich konnte einen Schuppenkarpfen in den Kescher zwingen , den man nicht alle Tage fängt. Nun fingerte ich auch erstmals in diesem Jahr meine Wagge aus der Tacklebox und der Zeiger blieb exakt bei 18.5 pfund stehen. Jetzt war es klar . Ich hatte meinen persönlichen Karpfenrekord gebrochen . YES !
Und das am 1.April - haha - und das war kein Scherz .
Nach einem kurzen Fotoshooting mit dem Selbstauslöser ließ ich ihn selbstverständlich wieder schwimmen und konnte kurz darauf noch einem Schuppinger einen Landgang verschaffen , der allerdings nichts mit dem Burschen gemein hatte . Der wog ca. um die 8 pfund und war um diese Jahreszeit natürlich auch nicht zu verachten. So glücklich wie heute fuhr ich die 50km noch nie nach Hause und jetzt steht diese Jahr natürlich nur noch eines am Programm - wann kommt er ? der erste 20 Pfünder ? Wird der 18.5er noch zu toppen sein ? Wir wissen , die Hoffnung stirbt zuletzt.
tight lines - greez sludgE