Sonntag, Oktober 28, 2012

Fool´s time !

Ja. Jetzt ist sie da, die Narrenzeit. Wir wollten es nicht wahrhaben. Von heute auf morgen ist es beissend kalt, es schüttet wie aus Kübeln und im Großteil des Landes ist bereits der erste Schnee gefallen. Das Ganze hat neben den nicht gerade angenehmen klimatischen Gegebenheiten aber auch einen äußerst positiven Nebeneffekt. Die ganzen lustigen Spaziergänger, Freiluftfanatiker, Hobbybiologen, Schulklassen und die Mehrzahl der restlichen Angler sind von der Bildfläche verschwunden, haben sich hinterm warmen Ofen verkrochen und warten demütigst auf den Weltuntergang. Auch wenn sich die Erfolgschancen da draussen jetzt nicht gerade drastisch erhöhen (das große Fressen gibts an meinen Gewässern scheinbar nicht), heisst es nun am Wasser zu kleben bis uns eine garstige gefrorere Wasseroberfläche endgültig den Weg zu unserer Beute vernagelt. Jetzt kommt die Zeit der mentalen Reinigung. Aber bevor wir endgültig abdriften und zum ausgewiesenen Misanthropen mutieren, gleiten wir gleichzeitig mit dem Sinken der Temperaturen in die Phase der Messen und Veranstaltungen. Mittlerweile war es rätselhafterweise soweit, dass ich dazu angeregt wurde einen gesprochenen Vortrag auf dem ein oder anderen Meeting anzubringen und weil ich ja ohnehin nichts zu verlieren habe, wurde dieser Idee Rechnung getragen. Die wollen es scheinbar wirklich wissen. Mitsamt meinem literarisch wohl wertvollsten Buch nach der Gutenbergbibel "AHNUNGSLOS" werde ich zum Start in die Narrensaison am 17.11.2012 gleich im legendären Braunfels(D) antreten, um in eigenen Worten und untermalenden Bildern mein letztes Angeljahr vor der Apokalypse Revue passiern zu lassen. Die Odyssee des Wahnsinns namens "2012 - das Jahr vor der Finsternis" erzählt von Kaktusschweinen, französischen Ratten, einheimischer Ahnungslosigkeit, fetten Glücksfischen und bösartigen Niederlagen. Ein Jahr voller Grenzerfahrungen, Emotionshochschaubahnen und randirrsinnigem Halbwissen. Zum Lernen gibts in gewohnter Weise wieder mal nichts, denn dafür sind bekanntlich andere zuständig ;)Mein nächstes Gastspiel vor der Jahreswende gebe ich dann am 1.+2.12.2012 in Vösendorf bei der Carp Austria, nahe der Heimat, wo mein Buch ebenfalls zu bekommen sein wird und genauso erneut die Möglichkeit besteht, sollte die Wahnsinnigkeit jede Vernunft sprengen, das Werk vor Ort gleich von mir signieren zu lassen. Möglicherweise kann ich so meinen Fluch ein wenig anbringen. Alle weiteren Infos zur Veranstaltung finden sich auf der zuständigen Webseite -> CARP AUSTRIA
Abseits von meinen kommenden geistigen Ergüssen, grinse ich gerade mit meinem Monsterschuppenschwein nun auch von der internationalen Dynamite Baits Page runter und freue mich natürlich über diese Anteilnahme von der Insel. Jaja, selbst ein blindes Huhn findet mal ein Korn -> NEAR 60!3 Wochen noch bis Braunfels. Der Countdown läuft. Bis dahin werde ich, trotz widriger Bedingungen weiter versuchen, ob sich dieses Jahr noch einer abgreifen lässt. Sollte es nicht mehr klappen, darf ich mich nach dieser Saison auch nicht beschweren und freue ich mich auf die kommende Messezeit mit germanischen Kumpanen, einheimischen Amigos und internationalen Leidensgenossen. Lasset die Spiele beginnen. Am Wasser bluten alle rot... tight lines Sludge

Samstag, Oktober 06, 2012

September - Out of the woods!

September/Herbst. Ja, da darf man nicht faul sein. Möglicherweise ist es ja der letzte September überhaupt in unserer gewohnten Weltordnung gewesen. Wer weiß das schon. Sicherheitshalber habe ich fischereilich alles versucht, mitzunehmen was es mitzunehmen gibt...das wurde auch logischerweise mit mehr oder weniger Erfolg durchgezogen. Ich sollte nicht enttäuscht werden. 
Ein einziges Monat und selbst das genügt, um Legenden zu formen. Da habe ich gleich zu Beginn eine Session am berüchtigten Virgin-Lake erlebt, die mir bis zu meinem letzten Atemzug in den Erinnerungsfetzen kleben wird. Ja, es gibt einen neuen "King" auf der beinharten Schottergrube - muahahaha. Die ganze abgefuckte Story ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der November-Ausgabe des CHM zu lesen. Seid gespannt auf die Beweise, die belegen, dass man nicht sonderlich klug oder schön sein muss, um bösartigst abzuheben ;) Hier zum Vorgeschmack ein paar statische Impressionen und bewegte Bilder: Danach hab ich natürlich so oft es ging, auf der heimischen Schottergrube Hollywood rumvegetiert, was aber nur von kleineren Probanden der Saugdeppenfamilie gutiert wurde. Die fetten Schweine scheissen mir nach vor neben den Kescher. Da kann ich machen, was ich will. Es wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. Äusserst lustig war allerdings der Tag, als ich den Mann der Cousine meiner Freundin, jaja ihr wisst schon, ins Fischen einschulen durfte. Ins grundsätzliche Fischen. Der Willi - ein super Typ und wirklich von der Materie komplett Ahnungsloser. Also noch ärger wie ich. Die Abteilung, der man vorerst zeigen muss, dass man den Bügel der Rolle vor dem Wurf aufmachen muss. Somit wirklich grundlegende Dinge. Festbleikarpfenfischen war vielleicht nicht das richtige, weil die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs im Moment gegen Null tendierte. Matchfischen. Jawohl. Der Willi war erstaunlich schnell von Begriff und im Nu hatte er die Wagglermontage, Schnurstopper etc. intus, köderte seine 3-4 Maden korrekt an und war für die Schlacht bereit. Nebenbei zeigte ich ihm noch, wie man den Groundbait richtig anmacht, Ballen daraus formt und die Weissfische bei Laune hält. Und da gings los. Muahahahah - der hat gleich mal alle Sünden abgebüsst, denn das Erkennen von zaghaften Bissen bei einem Wellengang wie in der Beringsee waren auch für einen geübten Wagglerangler kein Honiglecken. Nichts desto trotz konnte mein Padawan eine feine Palette an den unterscheidlichsten Kleinfischarten verhaften. Vom Rotauge, über Sonnenbarsche war da alles dabei. Bist du deppat, war das geil anzusehen, wie sich der Willi über die Beute gefreut hat. Nach einer Stunde war ich von archaischen Fangfieber so angesteckt, dass ich ihm am liebsten die Rute aus der Hand genommen hätte, um selbst die Rotfedern, Barsche und Miniaturbreams niederzuringen. Muahahhah - ja, der war schwerstens begeistert und ich von seiner spürbaren Freude ebenso angesteckt. Eine echt super Sache, die mir höllischen Spaß gemacht hat. An dieser Stelle auch hier noch mal: RESPEKT WILLI - HUT AB! Selten wem gesehen, der das so schnell heraussen gehabt hat! Und das bei diesen Bedingungen. OK, du hast auch den besten Coach gehabt, den die Hölle zu bieten hat ;)Ich wurde wieder mal mit ein paar Halbstarken belohnt, was zumindest besser als jedes Blank war. Wie auch am Altarm. Tja, im Busch gehts auch in die letzten Runden, weil es hier bekannterweise um einiges früher dem Bissende zugeht, als an der bei weitem tieferen Schottergrube. Aber jetzt kommt der Oktober, wo noch das eine oder andere Untier einsteigen kann. Die nächsten Ansitze werden zeigen, ob da noch was abzugreifen ist, bevor die Maya-Prophezeihungen zur Realität mutieren. Der Countdown läuft und wer bremst, verliert...


tight lines Sludge