Dienstag, Dezember 31, 2019

Goodbye 2019!

Bingo. Grade mal das neue Jahr eingeläutet, ist es auch schon wieder vorbei. Tjo, so schnell kann es gehen. Ich weiß nicht warum, aber dieses Mal ist es mir schon verdammt schnell vorgekommen, dass die Zeit rennt. Liegt eventuell auch an meinem mittlerweile biblischen Alter von 47 Lenzen. Was weiß ich. Jedenfalls bin ich in der zweiten Jahreshälfte doch ein wenig mehr zum Fischen gekommen, als es in der Ersten, bedingt durch meine körperlichen Beeinträchtigungen, der Fall war. In den Sommerferien habe ich mir nach unserer Estland-Reise endlich die Zeit genommen, ein paar Sessions mit meinen engsten Skelettwasser-Kollegen abzureissen, welche auch durch die Bank erfolgreich verliefen... Zwischendurch bin ich dann immer mal für eine "langsame" Nacht an die gute, alte Hollywood-Grube gefahren und habe ebenso dort ganz gut abgehoben, wenn auch nicht das Überschwein dabei war... Trotz meines bereits erwähnten Alters und der unmittelbar einhergehenden, steigenden Faulheit, habe ich es trotzdem geschafft, zumindest eine neue Schottergrubenfolge meiner Telenovela abzurotzen. Part 30 - A slow night. What else? ;)Und weiter ging es mit dem Fangen am Höllenskelettwasser. Dass dies wahrlich nicht selbstverständlich ist weiß jeder, der dort auch nur einmal annähernd die Leinen gebadet hat. Leider musste ich auch einige böse Fischverluste hinnehmen, welche sich aber dieses Saison in Grenzen hielten. Werde ich bzgl. Hindernissen endlich schlauer aus der Lacke? Nein, keine Sorge. Wenn du glaubst, jetzt hast du den Dreh für diesen Spot heraussen, streust du die nächsten 2 in den Bäumen ab. Dann wird dort solange nicht mehr hingeangelt, bis die Verzweiflung wieder so groß ist und neue Ideen die Flucht nach vorne wagen lassen. Dann funktionieren, vermutlich durch Glück, wieder ein, zwei gute Rüsseltiere und das Spiel beginnt von vorne. As it ever was... Bzgl. Köderschmäh gabs 2019 keinerlei Sensationen bei mir. Zu 95% habe ich meine obligaten Source-Murmeln in diversen Kombinationen gefischt und wurde wieder selten enttäuscht. Die einzige erfolgreiche Aussergewöhnlichkeit war vielleicht die Squid-Source Kombo, welche ich aber nur zur Not genommen habe, weil die Packung schon ein Jahr offen war und die schwarzen Murmeln nicht mal mehr mit der Kombizange zu zerdrücken waren. Idealst, wenn man gegen eine Armee von Wasservögeln und Weissfischen kämpfen muss... Wie der aufmerksame Leser weiß, gibt es jedes Jahr so ein paar traditionelle Termine, wo ich einfach am Wasser sein muss. Koste es was es wolle. Bedingungen egal. OK, das mit den Bedingungen ist sonst auch so. Ich gehe nach wie vor, wann ich Zeit und Laune habe und nicht, wenn die Mondphase ideal scheint. Ein Luftdruckbeobachter bin ich bis heute nicht geworden. Aber gut, das soll jeder machen, wie er glaubt. Egal. Einer dieser Termine ist natürlich mein Geburtstag und da ich ein Sommerkind bin, ist es mir als Lehrer seit Jahren möglich, diesen magischen Tag auch problemlos am Ufer hocken zu können, um mir mein persönliches Geschenk zu machen. Wenn machbar, werden diese Sessions natürlich mit meinem langjährigen Wasserbro Gerold Paul aka Tintifax runtergrissen. Einer muss ja schließlich fischen können, wenn ich zum Erfolg kommen will ;)   Und was soll ich sagen? Untypisch für uns haben wir herrlichste Wetterbedingungen, fangen wie wenns kein Morgen gäbe und jeder darf nach 5 Tagen am Wasser mit 3 wirklich feinen Sauggeburten auf der Cam die Heimreise antreten. Joooo, so sollte es sein... Mitte Oktober hatte ich dann die Ehre, meinen Bogenmentor u. Tandler Taha Radwan ins Match- u. Feederfischen an der Hollywood-Lacke einschulen zu dürfen, welcher auch gleich am ersten Tag solch eine Schuppenrakete am Feederstock komplett selbstständig bändigen durfte. Hut ab an dieser Stelle nochmal für diesen wahrlich nicht "einfachen" Fang! Möge ich nur halbwegs so schnell das Bogenschiessen lernen, wie du das Angeln, Bro! RESPEKT!:D Und dann war er schon da, der tiefe Herbst. BIG FISH TIME! Von mir oft gescholten, niedergeredet, ins Reich der Mythen geschoben. Klar, vom Jahreszyklus sollte das logisch sein, aber bei mir war es eben nie so. Bis zum letzten Jahr, wo ich ja das 31+ Überschwein am Skelettwasser gefangen habe und somit auch der Dickfischherbst bei mir eine Stellung bekam. Und ja, auch dieses Jahr sollte es nicht anders sein. Zuerst habe ich mit dem Haderer Tommy abgehoben... Und dann ganz böse mit dem Tintinger bei unserer klassischen Halloween-Session. Unfuckingpackbar... Die Übershow war dann natürlich noch der Fang des schwersten Schuppenkarpfen meines Lebens, welcher mit 29,7kg und 112cm Länge 20 Minuten per Hand durchs Kraut gedrillt erfolgreich in die Keschermaschen gezwungen werden konnte. Als dann der Tintinger kurze Zeit später nebenbei auch noch ein Monster einnetzt, ist das Doppelfoto und der Jahresabschluss perfekt. Nein, das hat es wahrlich noch nie gegeben. SO konnte ich die Saison ausklingen lassen... Um auch mental mit der Angelei für dieses Jahr abzuschließen, bin ich wie immer Anfang Dezember zur Carp & Cat Expo nach Wallau geflogen und habe dort meinen neuen Vortrag "Gravewalker" erstmals zum Besten gegeben, mit welchem ich übrigens auch Angang Februar 2020 bei der "Spirit of Fishing" in Wr. Neustadt antreten werde. Schwachsinnig wie immer. Logisch, oder? Tjo, wie der eine oder andere bereits weiß, beschäftigt mit seit diesem Jahr eine andere Outdoor-Aktivität fast mehr wie das Angeln. OK, beim Angeln weiß ich schon, dass ich nichts kann, aber beim Bogenschießen muss ich da erst draufkommen und so habe ich wirklich jede Gelegenheit genutzt, meine archaischen Jagdskills zu schärfen und zu trainieren. Die Aufwärtskurve ist nach wie vor zu erkennen, was mir persönlich manchmal vielleicht ein wenig zu langsam geht. Aber auch das muss man lernen. Zufriedenheit mit dem bereits Erreichten. Und Demut. Tiefste Demut...
  Mittlerweile ist das erste Turnier geschossen, das Equipment halbwegs auf die eigenen Prioritäten angepasst und seit diesem Herbst habe ich auch die Möglichkeit, in unserem alten Turnsaal der Schule wöchentlich Indoor bis auf 20m zu trainieren, was ich natürlich oftmöglichst nutze. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an die Verwantwortlichen, die mir das möglich machen! Ihr seid die Besten :) Noch ein Vorteil vom Bogenschießen: Man kann auch gehen, wenn die Gewässer gefroren sind. Insofern gibts keine "Steh-Zeit" mehr. Und wie wir alle wissen: Wer bremst, verliert ;) Ein weiteres Highlight im Jahre 2019 war dann der Messerworkshop, welchen ich von der besten Ehefrau des Planeten, nämlich meiner, zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Hier durfte ich mir endlich meinen langjährigen Traum vom eigenen Bowie-Messer erfüllen, welchen ich auch mit viel Blut, Schweiß und Schleifen in die Tat umgesetzt habe und schlussendlich mehr als zufrieden bin... Da liegt er nun. Mein eigens gefertigter Monsterkiller. Der "Swampmaster"! Mit einer Gesamtlänge von 326mm und einer Klingenlänge von 196mm idealst zum Brotabschneiden. N690er Stahl mit Neusilber-Handschutz und einem Griff aus Mooreiche, Vulkanfiber und blauem Vogelaugenahorn. JAWOI! :D Tjo, und wenn ich nicht draussen bin, um Gummitiere zu erlegen oder dem Schuppenwild nachzustellen, züchte ich weiterhin meine Käfer. Um da jetzt den Laien nicht ellenlang mit pseudowissenschaftlichem Kauderwelsch zu langweilen, will ich nur die Highlights erwähnen, welche meine Zuchtjahr doch auch zu etwas Besonderem machten. Mein letzte Winter gezeugter Megasoma elephas Nachwuchs gedeiht prächtig, meine ersten Dynastes hercules lichyi sind geschlüpft, haben sich auch erfolgreich verpaart und ich durfte mich vor wenigen Tagen über 52 Eier freuen. Schauen wir mal, was die nächste Generation hervorbringt. Ich bin guter Dinge... Ebenso konnte Dynastes granti erfolgreich zur Paarung und Eiablage bewegt werden, wo mittlerweile ebenfalls über 70 Eier geerntet wurden. Meine obligaten Arten wie Cyclommatus metallifer finae, MTU, MPC etc. gedeihen ohne Probleme nebenher... Was Besonderes war bei mir auch sicherlich der Schlupf des ersten Oryctes gigas insulicola Männchens, der ersten Odontolabis vollenhoveni Braut, dem ersten komplett schwarzen MTU und der Gruppe Mecynorrhina savagei, welche alle einwandfrei das Licht der Welt erblickt haben... So gibts es keine weiteren Sensationen mehr zu berichten und hiermit verabschiede ich mich vom 2019er. Möge ich und meine Familie/Freunde nächstes Jahr von etwaigen, wertbefreiten, körperlichen Beeinträchtigungen verschont bleiben und wir weiterhin halbwegs so leben können, wie wir es bis jetzt gewohnt sind. Dann bin ich schon zufrieden. Den Rest richte ich mir ohnehin selbst, so gut ich eben kann...
Jetzt bleibt mir an dieser Stelle nur mehr ein fettes PROSIT 2020 zu wünschen!

HANG LOOSE, TIGHT LINES und OLLE INS HIRN!
GreeeeeeZ
Sludge