Dienstag, September 15, 2009

Am dicken Fluss...

Das Foto mag vielleicht etwas täuschen; hat es doch starke Ähnlichkeit mit einer im Drill befindlichen Person, die mir verdammt ähnlich sieht. Ha. Das bin auch ich. Nur haben wir hier leider den perfekten Schnappschuss eines klassischen "Grundelhängers". Doch dazu später mehr. Jedenfalls war es gestern soweit, und ich weiß nicht welch leichtsinniger Wahnsinn, mich dazu bewogen hat, gemeinsam mit dem Hörst und dem Tom einen Tag in Floridsdorf zu fischen. Hauptstrom, nicht Rinne - also HardcoreFeedern. "Kein Bemmerl nicht..."Die Fakten: Unser Sattel war vom Parkplatz nach kurzem Fußmarsch leicht zu erreichen. Äusserst kommot ( nebenbei mit meinem neuen gratis B.Richi Trolley a wahrer Genuss - mehr oder weniger, wenn man ihn nicht unintelligent und einseitig belädt, hehe ;). Halbwegs naturbelassen, sandiger Boden wie am Hausmeisterstrand von Caorle, vor uns lächerliche 1m Steinpackung ... alles perfekt. Bis auf die Tatsache, daß dieser Platz anscheinend eine magische Anziehung auf Hunde hatte, wie sich im Laufe des Tages herausstellte. Der Hörst war eigentlich das Opfer NR. 1, da er in gerader Linie zum Wasser saß, und die pelzigen Gfrasta fast immer den kürzesten Weg nahmen. Manche sind nur gerannt gekommen, haben sich wild im Sand gewuzzelt und sind wieder weggelaufen. Andere wieder zum Futterkübel hin -> TSCHACK TSCHAK ! Zwa Happen genommen, und wieder weg. Andere haben aufgeregt in den Rucksäcken und Taschen gerüsselt oder sind mit der Schnauze samt Beisskorb fett ins Reismehl gefahren. Möglicherweise ursprünglicher, natürlicher Nahrungsspot von Canus Lupus. Wahnsinn. Wieder andere erwischten ansatzlos die komplette Köder-Knacker vom Horst , sind damit davongerannt und die ganze Wurst mit 2 Schmatzern runtergeschluckt. Der Tom und ich habens uns krumm gelacht :) Logisch. Auf eventuelle Rufe der Besitzer hat beim diesem Futterangebot kein einziger Hund mehr reagiert...addicted.Zum eigentlichen Fischen: Tjo. Eisern. Wirklich. Und ich als verwöhnter Stillwasserangler und Lackenfischer, hab schön geschaut, was da teilweise für Schiffe vorbeigefahren sind. Bist du denn deppat. MONSTERSCHIFFE! Mit Monsterbugwellen. Und ich hab mich immer wieder gefragt, wie die nur unter der Brücke durchgekommen sind...arg, echt. Hardcore eben.Kugelrute mit Snowman Becker MonsterFish/MarlinPopper an die Kante der Bucht geschlenzt, paar Kugeln nachgefüttert - Resumee bis zum Heimgehen: Natürlich nichts. Nicht viel erwartet - nichts bekommen. Normal. Alter, das ist die Donau. Sie liebt dich, oder sie hasst dich. Polarisiert launisch wechselnd von einen Tag auf den Anderen. 2te Ruder Feeder. OK - alles kein Problem. Der 80er Strömungskorb bleibt mir schön liegen, eine hervorragende Futtermischung ( möglichweise auch nicht ) - extra noch mit Sensas Lehm gearbeitet - warum, wißt ihr ja ohnehin. Wegen dem idealem Beschweren fürs schnelle Wasser wärs gewesen. Was erlebe ich in 9 Stunden und kann ich mit perfekten Montagen und Taktiken fangen? 5 Grundeln. Jawoi. Hardcore erhuntet aber. Der Tom fängt den ganzen Tag nicht mal Eine davon. Komplett vernichtet auf "seinem" Wasserl. YES. Ich verglühe im Ruhm. Nichts desto Trotz hab ich mir doch im Insgeheimen etwas mehr erträumt...5 Grundeln. Grundeln...FUCK! Massenhaft auftretende, immigrierte Geissel und lebende Pest des Donaustroms...Einziger wirklicher Rausriss war gegen Mittag, dem Hörstman seine feine NASE !!! Muahahahhaha, Herr Erich, schon beim Keschern haben wir gewusst, dass der Idealfall eingetreten war. Normale Nase - nix Russnase! In Floridsdorf! BAMM! ( Insider ;)Später hat der Hörst auch noch den "besten" Fisch der Tages-Aktion kurz vorm Ufer durch Vorfachabriss an einem Hinderniss verloren. Tjo, das is natürlich ein Alptraum. Aber eben Hardcore. Was habe ich noch erlebt?...hmmm...achja, daß ich 6 MAL ! komplett neu montieren musste. Nur nicht aufregen, über die Grundelbisse, die den Köder nehmen und unter irgendeinen Stein schwimmen. Kurzer Spitzenzitterer - Anhieb - Hänger. Paar mal Vorfach gerissen, Haken gebrochen oder zumindest unbrauchbar geworden, und eben 5 Totalabrisse mit kompletter Montage, Korb, alles. Nur nicht aufregen. Das ist die Donau. Hardcore.Irgendwie war ich nach diesem Tag trotzdem verdammt stolz, als ich beim Heimgehen den Trolley den Weg hinaufzogen habe. Einseitig beladen...ich Voitrottl. Aber ich bin gesessen, einen ganzen Tag am dicken Fluss. Am Fluss der Monsterschiffe mit den Monsterbugwellen. Und der Monsterabrissquote. Und 5 fette Grundeln. Nicht blank. Alter, auf der Donau. Bist du deppat. Hardcore...war ein Erlebnis ;)AJOOOOOO - und UFOS , die plötzlich verschwinden konnten, haben wir auch mehrmals gesehen. BIST DU GESTÖRT! Und ich habs natürlich auch geistesgegenwärtig fotografiert. YES. UFO-HARDCORE-HANTA SLUDGE! Das soll mal einer nachmachen. Während dem Ausserirdischen-Angriff, in 10 Stunden nebenbei noch 5 Grundeln überlisten. Godlike...Trotz der etwas mageren Ausbeute, abgesehen vielleicht von der Flugobjektablichtung und der Live-Boat-Show, war es wieder mal ein lustiger Tag mit meinen Muddy-Gesellen, der wahrlich Lust auf mehr macht. Leise geheimnisvolle Stimmen raunen bereits zukünftige Legenden der nächsten Saison. 2010 wird kommen. Und ich werde mir die Jahreslizenz an einem Donaurevier besorgen. Wie das Amen im Gebet...

An dieser Stelle möchte ich auch noch mal meinen besonderen Dank an Rotauge.at & B.Richi kundtun, die mir mit diesem, wirklich gut verarbeiteten Packesel, einen mehr als nützlichen Begleiter für die Zukunft zukommen ließen. BIG THX Amigos! Wahrlich feines und brauchbares Gefährt.Und jetzt gehts ans Packen. Denn kommenden Samstag ist es so weit. Der wohlverdiente Urlaub. 14 Tage Jagd auf allerlei Unterwassergetier unter spanischer Sonne. Iberisches Outback. Castilla La Mancha - ich komme ... möge die Macht mit mir sein...
tight lines
Sludge

Mittwoch, September 09, 2009

Mirror Nr.3 !

Es war wieder soweit. Die harte Arbeitswoche und die nette Wurzelbehandlung beim Dentisten am Dienstag, hatte ich hinter mir gelassen, und konnte nun abermals frohen Mutes am Wasser sitzen. Wochenende. Samstag. Keine Sensationen. Nach 2 zeitigen Aussteigern kann ich gegen Mittag meinen ersten und einzigen Fisch dieses Tages, einen netten Schuppigen, fangen.Danach, bis am Abend keinerlei Aktivitäten mehr. Nichts. Allright - macht nichts. Einen halbwegs ordentlichen Rüssler gefangen. 2 Aussteiger. hmm... interessant... aber egal im Moment. Ich glaube an mein, eigentlich bewährtes Rig. Nein, ich lasse mich nicht mehr verunsichern. So ist das eben, und das kommt bei Jedem vor. Dann kam der Sonntag. Früh morgens bin ich diesmal mit Isa, gleich wieder ans Wasser gefahren, habe motiviert meine Montagen versenkt, ein paar Handvoll Kugeln nachgeröhrlt, und bereits um kurz vor 11 war das erste Mal die Rute krumm. Uuuuuuuh. Nau des geht. Darauf folgt ein eigenartiger, fast lahmarschiger Drill, ich aber trotzdem das Gewicht, besser gesagt den gefühlten Massewiderstand des vermutlich Besseren, in der Rute spüre. Alles irgendwie untypisch und gar nicht so, wie sonst.Relativ problemlos kann ich den Fisch im Freiwasser an mich heranpumpen. Es gibt keine Fluchten, kein Ausbrechen nach rechts oder links. Wie das oft erwähnte Einholen eines nassen, dicken Sacks. Dann seh ich den glatten, gelben Leib meines, in die Falle Getappten, durch die Wasseroberfläche brechen. Spiegler. YES! Und nicht zu knapp. Jetzt in der Endphase gibt der Bursche aber dann noch mal richtig Gas, und ich muss mehrmals die Bremse lockern, um dem eventuell vorprogammierten "Ausschlitzer" entgegenzuwirken. Es gelingt und ich kann den dritten Spiegler in 2 Jahren an diesem Wasser in die Keschermaschen lotsen. JAWOI! Gottseidank war heute meine Isa wieder mit und so konnte mein, für mich besonderer Fang, ordentlich abgelichtet werden. Die Selbstauslöseraktionen waren ja nicht immer unbedingt ein Honiglecken. Feister Mirror. Muahahahahhahahh....Hehe. Mir war nun alles egal. Ich war mental schon voran. Soll kommen was wollte. Mich konnte heute nichts mehr erschüttern. Dachte ich noch zu diesem Zeitpunkt. Und mit dieser selbstsicheren Lässigkeit lief eine halbe Stunde später abermals die Schnur von der Rolle und ich kann, nach bissigem Kampf am Schilfgürtel gleich noch einen guten Schuppler verhaften. Na Eugen, das lass ich mir einreden! Sludge is on fire...Fett grinsend, bestens gelaunt, fast himmelhoch jauchzend, verbringe ich mit Isa den Nachmittag am Ufer, und obwohl ich nach meinem zweiten Fang keinen Biss mehr hatte, war alles besser gelaufen, als ich gedacht habe. Wieder mal einen der seltenen Spiegler. Muahaha. Selbst beim Einpacken des Tackles war mir noch immer ein dreckiges Schmunzeln in die Mundwinkeln geschnitten. Die nächste Woche konnte kommen. Ich war mental auf der Höhe. Alles wurde flink mit der Vorfreude im Auto verstaut, mich in einer halben Stunde, an meinen brandaktuellen Fotos am Bildschirm ergötzen zu können. ALLES EINSTEIGEN! Wir fahren! Hehe. Die Ablichtung des feinen Fanges im digitalen Speichermedium wohnhaft. Tschakaaaa! Türen zu, Schlüssel ins Zündschloss, Gurt anlegen, aufs Kupplungspedal steigen. Krackkkk! Ich trete nach einem kurzen Ruck, ohne Widerstand bis zum Anschlag ins Leere. NAAAAAAAAAAAAA! NED SCHO WIEDER! Ich brauch mir keine Sekunde was vormachen. Zweimal bereits passiert. Dieses verschissene, kleine Plastiktrumm, das in meinem Kupplungssystem, seiner Aufgabe auf die Dauer nicht gewachsen ist. "Oida, des is doch kalkuliert; von diesen verf...... Autokonzernen, damit sie noch mehr Gewinn einstreifen. Wie kaun so a wichtiges Scheissteil, aus Kunststoff sei? Eine Frechheit sondergleichen!". Wild, lautstark und möglicherweise äußerst obszön fluchend versuche ich irgendwie diesen verdammten zweiten Gang reinzukriegen, um wenigstens aus dem Gelände rauszukommen. Keine Chance. Isa ruft in der Zwischenzeit den ÖAMTC. Ja, in ein bis 2 Stunden kann mich ein Wagen abschleppen kommen. Meine aktuelle Stimmungslage hatte in Sekunden eine Metamorphose genossen, eher mit Mutation zu betiteln, die Ihresgleichen suchen müsste, und bedarf kaum weiterer Worte. Unpackbar. From Hero to Zero. Von lustiger Habakuk & Bobbi Lugano-Überschwänglichkeit in Sekunden zu grenzenlosen, dunkelstem Höllen-Hass. Ein mentaler Ritt in der Achterbahn des Untergangs. Man droht im gemeinen Strudel der gefühlten, absoluten Ungerechtigkeit unterzugehen. Ein Alptraum sondergleichen ... letztendlich haben mich Jürgen und Herzi vom Freestyle-Verein mit ihrem Auto auf den Parkplatz geschleppt, wo dann auch bald der Abschleppwagen eintraf, und meinen ansonst wackeren Ford-Recken, fahrunfähig und gelähmt auf die Ladefläche zog...Was für ein netter Abschluss des Wochenendes. "Wia Ane in de Pappn" ( Anm.d.Red. für meine deutschen Leser ins Verständliche übersetzt -> "wie Eine in die Fresse" ).Morgen kann ich ihn wieder holen. Er wurde wieder mal operiert und ein neues Kunstoff-Kupplungs-Trumm transplantiert. Er ist wieder fit. Gottseidank. 180 Blatt. Ja, ich kenne bereits den Preis. Die hätt ich, ehrlich gesagt, lieber woanders ausgegeben. Aber was solls...jetzt hilft kein Jammern und Raunzen mehr... Spiegler Nr3 ist gefangen! Das zählt.
tight lines
Sludge