Mittwoch, November 03, 2010

Halloween Hardcore Blackmouth-Goby Hunting!

Wir schreiben Samstag, den 31.Oktober 2010. Halloween. Um diesem "monströsen" und mehr oder weniger besonderem Datum gerecht zu werden, stand heute was ganz Abgefahrenes am Programm. Gefährlich. Mystisch. Grenzwertig. Nur die Härtesten der Harten würden überhaupt in Erwägung ziehen, über Ähnliches auch nur nachzudenken. Zweieinhalb Meter lange Welse, Karpfen mit über 40kg und Hechte, die bei schummrigen Licht als Alligatoren durchgehen. Phaa. Auf die kann Jeder fischen und hoffen. Wo sind da noch die adrenalingeschwängerten Minuten, wenn du in den Rachen einer wahren Bestie blickst und wo du dich in den dunklen Tiefen des Monsterauges verlieren zu scheinst? Wo ist da diese "Randerfahrung" bei einer Jagd, wo du vermutlich selbst zum Gejagten wirst? Wo ist das Spiel mit dem Leben? Wo? Ja, ich weiß. Es ist nicht jedermanns Sache, mit Gevatter Tod Karten zu spielen und man im Vorhinein weiß, daß der Sensenmann unzählige Workshops bei einem gewissen Cincinnati Kid absolviert hat. Doch wer nichts riskiert, der nichts verliert und somit wurde beschlossen, sich diesmal mit einem Gegner anzulegen, der schon etwas mehr an Mumm forderte, wie die besagten klassischen Beutefisch-Spezies. Genau; vor diesem Kontrahenten konnte man sich wirklich fürchten und man wird wohl keinen Angler in unserem Donauraum finden, dem es nicht das blanke Grauen ins Gesicht schnitzt, wenn hinter vorgehaltener Hand der angsteinflössende Name dieses Monsters ausgesprochen wird. The Pestilence aka Blackmouth Goby - Schwarzmaulgrundel! Bist du deppat ... ich bin wahrlich einer der letzten Helden auf diesem Planeten. Halloween. Monster, Ungeheuer und Dämonen. Dass ich nicht lache. Selbst der Jason Voorhees, der Michael Myers und der traumtänzerische Krüger Fredl mutieren im Vergleich zur Höllengrundel zu Faserschmeichlern.
Mir macht man keine Angst mehr. Süsses oder Saures?
Saures könnt ihr haben...Und sind wir uns ehrlich ... wenn wir so ganz tief in unser Inneres blicken, dort in der Psyche herumwühlen um schlussendlich die nicht von der Hand zu weisenden Gefahren abwägen, kommen wir zu dem Punkt, der sich Entscheidung schimpft. So. Wer ist wirklich so verwegen, daß er sich am Halloween-Tag, bei gefühlten 10 Grad unter Null und Orkanstürmen an die Rinne setzt? Hmmm. Da wird die Luft vermutlich schon dünner. Und wer von den übergebliebenen Narren besitzt dann hier den Mut oder besser gesagt die ultimative Härte, in so einer Situation noch mit dem Feederstock anzutreten? Naaa? Da waren wir nur mehr bei einer Handvoll Psychopathen angelangt. Doch selbst unter Jenen trennt sich hier noch mal die Spreu vom Weizen. Die Gurgelbeisser von den Ballett-Tänzern sozusagen. Denn nur die Allerwenigsten besitzen dann tatsächlich noch diesen Wahnsinn mit dem Herz eines Löwen und wagen somit, eine Grenze zu überschreiten vor der berechtige Horrorszenarien so manchen harten Angler in die Flucht treiben ließ. Eisern, wagemutig, abenteuerlustig und das ewige Spiel mit dem Feuer.
Ich bin so Einer. Ich fische mit Maden...Nachdem ich der ersten Bestie ohne Verlust einiger Gliedmaßen das Madenbündel aus dem dunklen Höllenschlund entfernt hatte, war klar, daß ich mich auf dem richtigen Weg befand. Ja, der Horst und der Cpt. Kört haben schön geschaut mit welcher Gelassenheit ich das Höllentier gehändelt habe. Wie wenn es das Ungefährlichste und Alltäglichste auf diesem Planeten wäre.
"Ka normala Mensch fischt do mit Modn am Grund!" - tjo, Gefahr ist mein zweiter Vorname und so hab´ich die nächsten Fliegenkinder auf den Haken gefädelt. Alex "Blackmouth-Slayer" Hager. Es kann nur Einen geben. Mut kann man nicht kaufen...
Nach einigen hochkonzentrierten Stunden der Grundeljagd und den andauernden Brachialdrills mit dem nächsten Monster-Vertreter der Blackmouth´s, war ich körperlich und mental am Ende und habe das Anködern von Maden an der Montage des Feederstocks nicht mehr praktiziert. Auf die Dauer einfach zu gefährlich. Zu belastend. Ich war ganz einfach ausgelaugt. Nichts desto Trotz war ich sehr stolz auf mich, den inneren Schweinehund überwunden und der Gefahr ins Auge geblickt zu haben. Noch dazu konnte ich einige kapitale Vertreter der Höllenboten in einer einzigen Session überwältigen, was meinen draufgängerischen Codex und mein Silberrückenfeeling nur bestärkte. Jawohl. Halloween Hardcore Hunting! Nur die Besten überleben...

Seltsam, aber so steht es geschrieben...
tight lines
Sludge