Freitag, Oktober 06, 2006

Colonel Z - the show goes on...

Obwohl ich sehr lange nicht wirklich von Spinnfischen überzeugt war ( das liegt vermutlich an den eher mageren Erfolgen ), passieren urplötzlich Dinge, die ich nicht für möglich gehalten hätte, und meine Einstellung gegenüber Kunstködern völlig veränderten. Da ich ja Dienstag meinen ersten Hecht 06 mit einem Spinner verführen konnte, war ich so vom Adrenalin beim Biss überwältigt, daß ich heute gleich wieder vormittags ans Wasser gefahren bin. Die Sonne strahlte wieder mal vom Himmel, und ich versuchte vorerst mein Glück mit einem weißen 12cm Twister am Einzelhaken, um dem üppigen Unterwasserkraut Paroli bieten zu können ( für den Tip der Montage geht mein Dank hier an meinen tiroler Kollegen Lukas Friedl aka "Plani" ). Jedenfalls hatte ich schon bei den ersten 5 Würfen zwei vernünftige Nachläufer, die sich dann aber doch nicht entschieden, ordentlich zuzupacken. Dann der erste gute Biss und vom Twister fehlte erstmals der Schwanz. OK. Also einen Neuen montiert und die Stelle weiter strategisch abgesucht. Und wieder ein Biss ; ja der sitzt - ich zwinge den geschätzten 65er bis 3m vors Ufer. Ein, zwei wilde Sprünge und weg war er. Jetzt ging natürlich an dieser Stelle nichts mehr und ich wanderte am Ufer weiter. Vielleicht 5 Würfe später der nächste Biss, und wieder fehlte der Twisterschwanz. Nein. Irgendwas schien ich falsch zu machen. Also variierte ich meine Köderführung und hatte wieder 2 Fehlbisse. So - jetzt hatte ich genug - das twistern muss also gelernt sein. Also den weißen Zappler abmontiert und meinen erfolgreichen Colonel Z Spinner vom Dienstag aus dem Dalon gezaubert. Erster Wurf - BÄNG - Biss und der 40er Hecht kann leicht abgehakt werden um wieder ins grüne Unterwasserreich zu verschwinden. 3 Würfe später wieder Biss - etwas besserer Fisch - und ich kann mich über einen schönen 58er freuen. Dann komme ich an den Dienstag-Spot und spinne die Stelle fächerförmig mit immer wieder kehrenden Stopps genauestens ab. Und wieder - fetter Ruck in der Rute und ich drille meinen 4ten Hecht in nicht mal eineinhalb Stunden. Unbelievable! Ich fange in kürzester Zeit mehr Hechte als im ganzen Jahr zusammen. Der Bursche gibt was er hat, bricht mit spektakulären Sprüngen durch die Wasseroberfläche, und versucht mit jeder einzelnen Muskelfaser, den lästigen unheilbringenden metallischen Brocken, auf den er da hereingefallen ist, loszuwerden. Doch es gibt kein Entkommen und ich kann den gutgenährten 68er schnell mit einer, irgendwie urtümlichen Freude in die Digicam halten. Irgendwie war ich jetzt befriedigt und trat bereits nach nicht mal 2 Stunden wieder meine Heimreise an. Und eins muss ich feststellen : Mit dem Gefühl 3 gefangener Hechte sitzt es sich verdammt bequem im Auto und die etwas zähe und lähmende Autofahrt, retour über die Südost-Tangente regt einen Menschen irgendwie nicht mehr so auf wie sonst ...
tight lines
sludgE