Freitag, Mai 05, 2006

Move your ass 4th may

Der Urlaubstag den ich hatte mußte natürlich mit einem ausgiebigen Angeltrip ausgekostet werden und so zog es mich wieder ins sonnige Burgenland um ein wenig die Unterwasserbewohner zu prüfen. Um 9 Uhr am Teich angekommen , machte ich mich daran vielleicht den einen oder anderen Hecht mit einem 20cm langen Rotauge aus dem trüben Nass zu locken . Eines präsentierte ich auftreibend am Grund das andere wurde mit der Posenmontage an vermeintlich gute Stellen nahe bei den Schilfgürteln platziert. Das Wetter war herrlich , der Wind sang mäßig seine Frühlingslieder in den schon grünen Baumwipfeln und die Enten hatten auch schon ihre Jungen. Was konnte da noch schiefgehen. Als ich nach geschlagenen 3,5 Stunden noch immer kein Anzeichen eines Bisses erfahren durfte , entschied ich mich doch die Friedfische ein wenig zu ärgern. Gottseidank hatte ich auch meine heißgeliebte Feederrute im Gepäck und so montierte ich auf meine altbewährte Futterkorb-Medusarig Kombination um. Sicherheitshalber hatte ich auch ein wenig Grundfutter und Dosenmais mitgenommen , wie wenn ich geahnt hätte , daß die Hechte heute nicht allzu leicht zu überlisten wären. Bei Ankunft wurde mir schon mitgeteilt , daß die Karpfen auch nicht gerade in Beisslaune waren , da sie sich schön langsam dem Laichgeschäft widmen würden ( Anm. d. V. es herrscht dieses Jahr keine Karpfenschonzeit ) - somit auch da nicht mit Drilltiraden zu rechnen sei. Naja was solls ; vielleicht konnten zumindest ein paar Brachsen oder Karauschen diesen herrlichen tag versüßen. Nach eineinhalb Stunden Füttern und Exzess-Feedern , mußte ich entäuscht feststellen , daß selbst so kein Preis zu holen war und so beschloß ich , wie es sonst nicht meine Art ist , den Platz zu wechseln. Also gesamtes Tackle geschnappt und auf die andere Seite des Teichs umgezogen , wo der Wind zwar stärker blies , ich aber dennoch schon öfter gute Friedfischfänge erzielt hatte. Aus der Grundhechtrute wurde eine Karpfenrute mit 6er Maiskette , im Mittelwasser ca. 40m vom Ufer versenkt und mit der Feeder konzentrierte ich mich auf einen verheissungsvollen Platz nahe einer Insel. Ein paar tennisballgroße Futterkugeln mit der Schleuder auf den Spot gebracht und schon 10 min später konnte ich erste Aktivitäten an der Rutenspitze erkennen. Biss , Anhieb und der erste Fisch des Tages , ein kleiner 20cm Brachse wurde in den überdimensionierten Karpfenkescher geführt. Schon jetzt war mein Tag gerettet und meine Angst vor dem ersten "Schneidertag 2006" ins Absurdum geführt. Das war um ca. 14:30 . Dann ging es Biss auf Biss. Brachse , Karausche , Satzkarpfen und umgekehrt. In diesen Minuten wurde ich wieder ans verruchte U35 WE mit meinem Teamkameraden Chris errinnert, dennoch machte es mir höllischen Spaß die kleinen Burschen in Serien zu überlisten. Der Platzwechsel hatte sich offenbar ausgezahlt . Zwischendurch mußte ich meine Feedermontage aus dem Wasser nehmen , um mit meiner Freundin zu telefonieren , da ich sonst keine ruhige Minute gehabt hätte , und einen verlandeten Fisch wollte ich nicht riskieren. Während ich wieder mal eine Karausche herandirigierte , sah ich im Augenwinkel wie der Einhängebissanzeiger meiner Grundrute langsam in die Höhe kletterte. Also schnell die Karausche abgehakt und die Rute auf die Seite gelegt um mich auf die im Zeitlupentempo abziehende Schnur der Maismontage zu konzentrieren. Wie vom Teufel geritten , von einer Sekunde auf die andere . Vollrun ! Ich nahm die Rute auf , setze eine dezenten Anhieb und spürte sofort die Kraft meines Gegenübers : Karpfen - ganz klar. Und der erste Bessere des heutigen Tages. Ich ließ ihm ausgiebig seine Reserven verbrauchen und 10 min später konnte ich einen guten 9pfündigen Schuppenkarpfen in die Kamera halten. Nachdem der Bursche wieder schwamm , die Montage neu ausgebracht war , ging das Feederfeuer wieder weiter. Karausche , Satzkarpfen , Brachse ; wie wenn es kein Ende geben würde. So ging es eine Zeit dahin und die Sonne stand schon tief als ich den nächsten Abzug an der Grundrute ausmachte. Nun konnte ich mich noch über einen schönen ledrigen 6Pfünder in der Abendsonne freuen und machte mich kurz darauf daran meine Sachen zu packen um diesen herrlichen Angeltag auch ohne Kapitalen oder aussergewöhnlichen Fang ausklingen zu lassen. Alles verstaut , rauchte ich noch in aller Ruhe meine letzte Zigarette , beobachtete bei völliger Windstille die Enten , wie sie sich langsam aufmachten ihre Schlafstellungen einzunehmen , das Lied der Frösche wurde nur mehr von meinem startetenden Motor unterbrochen und ich machte mich mit herrlich stinkenden Fingern auf meinen Heimweg, während die Sonne langsam hinter die Hügeln kroch . Schöner konnte ein Tag am Wasser nicht sein...
tight lines
sludgE