Dienstag, Mai 22, 2018

Quartalsbilanz!

BAMM! Schon haben wir Mitte Mai und das erste Vierteljahr der nach wie vor jungen Saison ist vorbei. Zeit für mich eine erste Bilanz zu ziehen. Der gefühlte Winter hat ja ewig bis in den März gedauert und Wassertemperaturen von rund 5-6°C Anfang April waren jetzt auch nicht der vielversprechende Bringer. Dementsprechend zäh verliefen die ersten Ansitze, wobei es in Hollywood, abgesehen von der erwünschten Gigantenfischgröße, gleich von Anfang an so zu laufen schien, wie ich mir das vorstellte. Halbwegs zumindest...Bewegte Bilder der ersten Session gibt´s bei Interesse hier zu sehen: So lief der Spaß weiter und nachdem ich am Skelettwasser ein Blank nach dem anderen einstecken musste, war es immer wieder mal die richtige Abwechslung zu den kontinuierlichen Mentalbackpfeifen an der Höllenlacke. Ohne wesentlichen Aufwände und Fütterorgien kam ich zu Fisch, was mir persönlich als faule Sau schon genügen sollte...Willenlose Pseudoaction trifft auf Redneck-Bautechnik im nächsten Hollywood-Teil einer weiteren Session:Jaja, so war das. Mindestens genauso bösartig, wie die bereits erwähnten Nichtfangstunden -u. tage, welche ich gemeinsam mit dem Tintifax und alleine am Skelettwasser erdulden durfte. Endlich am neuen Swim, mit einem feisten Schwein vom November in den Synapsen war die ernüchternde Realität viel schwieriger zu ertragen, als es sonst üblich war. Gut, Raunzer sind wir zu jeder Jahreszeit...OK, auch sonst waren die Fänge der Kollegen eher in die Kategorie „nicht vorhanden“ oder äußerst sporadisch einzuordnen, was dir zwar anfangs mental hilft, früher oder später jedoch keine Relevanz mehr besitzt. Im Endeffekt zählt nur der Saugdepp, der bei dir selbst auf der Matte liegt. Wenn sich rundherum natürlich dumm gefangen wird und du der einzige bist, der nicht fängt, kann dies eine zerstörerische Wirkung für den eigenen Geist haben. Gottseidank ist das am Skelettwasser nicht so. Nie. Weil eben Endgegner. Für jeden. Ist man sich dessen nach mehreren Jahren bewusst, wird das Blanken zwar verständlicher, macht´s aber auch nicht erträglicher. Für mich zumindest nicht. Auch wenn wir erst Ende April hatten und unter Wasser nach wie vor erst langsam Leben ins Spiel kam. Was kümmert mich der Shit? Ich will endlich fangen und wir haben uns wirklich bemüht, wie wenn´s kein Morgen gäbe. Irgendwann waren wir dann schon so verzweifelt, dass wir begonnen haben, Temperaturen in den unterschiedlichen Wasserschichten zu messen, um uns möglicherweise irgendeinen Reim draus machen zu können. Die Sonne nagelte seit Tagen vom Himmel, der Wind blies wie über der Beringsee und an der Oberfläche hatten wir bereits 19°C, was allerdings offensichtlich nichts bedeutete. Gar nichts. Denn in einer Wassertiefe von 7m waren noch immer Bedingungen um die 10-11°C, obwohl die Massen eigentlich schwerst durchmischt sein sollten. Egal. So sah es nun mal aus. Ich entschied mich jedenfalls für mindestens eine Falle einen relativ seichten nicht ufernahen Spot zu suchen, da sich an den Randruten seit Wochen nichts tat, was sich allerdings als nicht ganz einfach rausstellen sollte. Irgendwann war dann endlich ein dürftiges 2m tiefes 17°C Plateau gefunden, wo ich mit dem Aquascope trotz trüber Sicht einen ganz kleinen sandigen Platz ausmachen konnte. Die obligate Source-Snowman-Kombo wurde auf Optik platziert und drei Schäufelchen Partikel/Pellets mit ein paar einzelnen Murmeln hinzugefüttert. Neuer Spot, neue Hoffnung. Wer kennt das nicht. Und dann hat´s plötzlich gleich in der ersten Nacht am neuen Spot gescheppert. Bämm! Erster Hub, erster Skelettwasserfisch 2018, drittgrößtes Rüsselgetier meines Lebens. Bist du deppat...Jawohl, ich hab´s nicht mehr gepackt. Allerdings hat die Sache jetzt auch einen Nachteil, mit dem ich aber ganz gut leben kann. Eine Steigerung werde ich dieses Jahr wohl nicht mehr leicht erleben. Ich brauche auch nicht extra erwähnen, dass wir nach dem Schuppenungeheuer, die nächsten Tage und Nächte keinen Biss mehr bekommen haben. An dem Spot schon gar nicht. Logisch. Es wäre ja zu einfach gewesen. Aber ein weiser Mann hat mal gesagt: „Besser das Monster Ende April im Kescher, als gar nicht“, hehe. Mit dem Biest im geistigen Gepäck bin ich das nächste Mal gleich ohne Karpfenstock angetreten und habe mit Floatrute und Waggler die Weißen gefoppt...Das gelang auch ganz vernünftig, bis auf die Tatsache, dass der Drill von stattlichen Weißfischen durch ein Rudel geistesgestörter Hechte im Schilf alles andere als ein Honiglecken darstellt. Gezählte 6 mal durfte ich komplett neu montieren, weil mir die Zahnfische die bis zu 25cm großen Rotaugen- u. federn nach dem Biss instant weginhaliert haben. 20mm Monofil und ein 12er Haken bietet da nicht viel Gegenwehr. Irgendwann war einer dieser Aggro-Gesellen so verwegen und hat die Rotfeder bis in den Kescher nicht mehr ausgelassen. Mein Glück, dass er die vermeintlich leichte Beute quer im Maul hatte...Wie man sieht, ein durchaus abwechslungsreiches erstes Quartal 2018. Immerhin konnte ich bereits 6 verschiedene Fischarten fangen, wenn auch einige davon nicht gerade mit Vorsatz in meinen Händen gelandet sind. Aber ja, genau das machts vielleicht aus. Zum reinen Karpfenjäger war ich ja sowieso noch nie geboren. Es lebe die Vielfalt!
HANG LOOSE & TIGHT LINES
GreeeZ
Sludge