Samstag, August 19, 2017

30h Drillextase!

Tja, Ende Juni noch schwerstens von den eher mauen Fängen des ersten Halbjahres gezeichnet, hat es mir dann doch keine wirkliche Ruhe gelassen. Mit dem unbändigen Willen im Gepäck und dem Vorteil als Lehrer, im Sommer frei zu haben, hab´ ich mich nicht lange überreden lassen müssen, doch ein paar Nächte am Skelettwasser zu verbringen, um dem Schicksal doch noch ein Bein zu stellen. Der Tintifax und ich haben schwerstens motiviert lediglich drei mal in der Woche davor Futter auf unsere Spots gekübelt und haben dann ein paar Tage später angegriffen. Aber gut, motiviert war ich immer. Anfangs. Nach mehreren Nächten ohne Hub, beschissenem Wetter und persönlichem Unvermögen dann nicht mehr ganz so. Das ist eben ein gnadenloses, brutales Wässerchen, wo einem wahre Demut gelehrt wird. Gut, dies muss man mal wahrhaben wollen. Da hakt es ja meistens schon. Aber scheissegal im Augenblick...So sind wir eben frohen Mutes und ohne überschwängliche Hoffnung angetreten, haben unser Rutenspiel runtergekurbelt und waren relativ schnell im obligaten Lauer-Modus. Also in der Wartephase. Dem Hauptbestandteil der Karpfenfischerei. Tja, was soll ich viel sagen? Bereits in der ersten Nacht hat´s in der Morgendämmerung schwerstens bei mir gescheppert und ich hab´ gleich mal im Morgenlicht ein ordentliches, optisch wirklich feines Dickschwein ablichten dürfen. Jawohl! Mental eigentlich unbezahlbar...Untypischerweise ging der Spaß jetzt wirklich los und der Tintinger und ich durften abwechselnd unsere Mühlen abheben, um die nächsten Schiffe einzunetzen. Was da plötzlich los war, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Wie in Trance sind wir schon die Montagen rausgefahren, haben abgelegt, sind retour gefahren, um keine drei bis vier Stunden später das nächste Getier am Band zu haben. So ging es am Tag und in der Nacht weiter. Wir konnten tun , was wir wollen. Unfuckinpackbar...Jahrelang hatten wir beide immer von solchen Sessions geträumt, kannten solch Stories nur aus Erzählungen und Magazinen, aber jetzt war´s bei uns soweit. Kontinuierliche Vollabläufe, Aussteiger, Monsterschweine, Drillen, Keschern – bist du gestört. Session des Lebens. Wir haben´s nicht mehr gepackt. Bis dann schlussendlich nach des Tintingers Übersau mein aktuell schwersters Jahresfisch eingefahren ist. Ein massiver Schuppler, der wieder mal meine Complex-T/Butyric-C Kombo weginhaliert hat. Selbst schuld...
Entmonstert sag ich nur… endlich. Verdient! Aber so was von ;)30 Stunden lang ging die Orgie so und war von einer Sekunde auf die andere vorbei. Hin und wieder noch ein Biss und dann Sendepause. Tagelang. OK, damit konnten wir in unserer Situation gut leben und genossen die folgenden eher ruhigen Tage mit stoischer Gelassenheit. Haben gefressen wie die Könige, Unfug zelebriert und über die Logiken der Fangextase philosophiert. Geil war noch, dass dann unser Bro Johannes, an unserem letzten Tag am Wasser auch noch sein Untier einnetzen durfte. Und der war ebenso mehr als verdient...Frage nicht, mit welchem Grinser wir alle heimgefahren sind. Aber was lernen wir jetzt daraus? Genau. Wenn die Zeit reif ist, alles passt und die wollen, kannst du nichts mehr falsch machen. Egal wie hart das Gewässer sein mag. Das ist meine neueste Erkenntnis ;)
Hang loose & tight lines
GreeeZ
Sludge