Donnerstag, Juni 28, 2007

WIP : THE MIRROR PROJECT

Nun ist es soweit. Lange habe ich mich mit dem Gedanken gespielt, einen hochpolygonalen 3D Spiegelkarpfen zu zaubern, doch bis jetzt nicht den Mut gefunden, mir die Zeit zu nehmen, um das halbwegs sauber durchzuziehen. Doch damit ist jetzt Schluss. Ziel dieses Projektes ist es, am Ende einen voll animierbaren Highpoly-Mirror in den Händen zu halten, der dann für jegliche Art von statischen und bewegten Erläuterungen herhalten kann. Sollte dieses Projekt relativ problemlos in die Tat umgesetzt werden können, bin ich sicher, daß noch weitere Fischarten den Einzug in meine virtuelle Unterwasserwelt schaffen um irgendwann eine feine Kollektion zu repräsentieren. Doch das ist eine andere Geschichte...
Jedenfalls habe ich gestern mal mit dem Rüssel begonnen, was mir beim Durchsehen meiner Referenzen doch einiges Kopfzerbrechen bereitet hatte, da ich bemerken musste, doch nicht alle Körperstellen unserer "Gelben" genauestens zu kennen. Somit lerne ich während des Modelns, noch Einiges über den Körperbau von Karpfen, was ja grundsätzlich auch kein Fehler sein kann. Heute muss ich sagen, daß es besser vorangeht als ich vorher dachte, und freue mich schon darauf, weiter an meinem virtuellen Rüssler zu schrauben...tight lines
sludgE

Montag, Juni 18, 2007

Resumee WE 23

Ja, das war nicht gerade das Wochenende der Monsterfische. Aber man sollte nicht unbescheiden bleiben, denn bei solchen Bedingungen ist jeder Fisch egal welcher Art und Größe als Erfolg zu werten. Sonntag 17.6 : Gegen Mittag breche ich in die Lobau auf, um mit Matchrute auf große Weisse zu fischen. Doch was sich am Rapfen-u. Döbelhotspot abspielte war mit Worten kaum zu beschreiben. An der einzigen zugänglichen Stelle tummelten sich ein Haufen Natur-Badefanatiker, die mit Kind, Kegel und Schlauchbooten alles im Vorfeld zunichte machten, was ich mir sehnlichst erträumt hatte. Die äußerst vorsichtigen Rapfen und Döbel waren mal für heute aus dem Bewerb ausgeschieden. Sinnlos. Also zog ich rüber ans andere Ufer um von dort das obligate Loch zu bearbeiteten. Das gelang auch seltsamerweise ganz gut, denn Rotaugen, Rotfedern, Brachsen und Güstern ließen sich von der lautstarken Meute nicht vom Fressen abhalten und so kann ich heute trotzdem die Matchsession als erfolgreich werten.
Der Sommer ist wahrlich kein Zuckerschlecken an diesem Gewässer...Samstag 16.6 : Nach den erledigten Samstagvormittags-Einkäufen packte ich die Heavy Feeder und forderte abermals mein Glück am Donaukanal / Nussdorfer Spitz heraus . Im ruhigerem Wasser direkt hinter der Schleuse waren selbstverständlich alle Plätze besetzt und so blieb mir mal wieder nichts anderes übrig, als in der Höllen-Hauptströmung zu werken. 4 Stunden lang ärgerte ich mich über abtreibende 120er Futterkörbe, monströsen Ausflugspassagierschiffen, ständigen nicht nachvollziehbaren Hängern, die fast ausnahmslos zum Abriss der Montage führten und ansatzlosen Bissen der gefürchteteten Donauplage Grundel, die eigentlich jeden noch so harten und großen Köder verschlang, bevor auch nur ein anderer Fisch die Chance bekam, den Leckerbissen zu entdecken. Ein wirklich hartes, fast sinnlos anmutendes Unterfangen, das mich am nächsten Tag den Mut aufbringen ließ, mein Glück in der nervenaufreibenden Lobau zu suchen.
Nächstes Wochenende gehts mit Sicherheit wieder ins eingezäunte "Sommer El Dorado Oeynhausen". Von "solcher" Action hab ich im Moment doch ein wenig genug.
BTW: Mein Dad "The Calm" hat am Mittwoch den ersten "Spinnhecht" seines Lebens beim bereits 3ten Wurf in Oeynhausen mit einem Wobbler gefangen. Kein Monster, aber ein immerhin 60cm langer, interessant gezeichneter Esox, mit dem er mir zumindest was vorgelegt hat. Das Grinsen ist ihm nicht zu verdenken. Ein kräftiges Petri Heil noch mal von mir an dieser Stelle und laß´ ihn dir gut schmecken, Amigo! tight lines
sludgE

Montag, Juni 04, 2007

"Bibersession Mühlwasser"

Ich war mental wieder so weit, es wirklich zu wagen. Es zu wagen, mit Match - u. leichter Grundrute bewaffnet, an der gefürchteten Wochenends-Anglerfront Mühlwasser Lobau in den Kampf zu ziehen. Bereit gegen die schlimmsten dunkle Mächte, die in materialisierter Form von schreienden Kindern, stockwerfenden Pensionisten und sportbegeisterten Frischluftfanatikern auftraten, in die heroische Schlacht zu ziehen. Ja, ich war hart. Mein stählerner Geist und meine mentale Stärke war auf alle Eventualitäten eingestellt. Oder war es schon aufkeimender Wahnsinn, der mich an einem Samstag! ans einst so besinnliche Mühlwasser trieb ?
Nein, es war schlicht und einfach darauf zurückzuführen, daß ich den letzten Wochen auf meinen neuen Gewässern nicht so gefangen habe, wie ich mir das vorgestellt habe. Hochmotiviert war ich noch Freitags ( 1.6 ) nach der Arbeit nach Oeynhausen gefahren, um die Spinnsaison mit einem fetten Hecht zu starten. Tja. Dem war leider nicht so. Der Kanal schied für mich aus, da bis 15.6 die Barben ihre verdiente Schonzeit genießen. Und die sind nun mal Zielfisch Nr.1 in diesem tückischen Gewässer. Also was blieb mir übrig, wenn ich sicher fangen wollte ? Mühlwasser Lobau. Gewisse Streckenabschnitte kenne ich mittlerweile wie meine Westentasche. Und siehe da, dort angekommen...keine Menschenmassen, keine schreienden Spaziergänger... was war da los ? Reaktorunfall ? Waren alle daheim, verbarrikadierten sich schon in ihren Häusern, während ich der Einzige war, der es nicht wußte und in aller Seelenruhe angeln ging ? Nein. Ein Angelkollege war ebenfalls am Wasser. Und ein "Normaler" noch dazu. Na passt ! So wurde ein Schwätzchen geführt, Erfahrungen ausgetauscht und dann gings los. Wir beangelten Beide das gleiche berüchtigte "Loch". Also wurde mittels "primitive instinct rig" auf der Muldenkante mit Mistwurm und Rösthanfmischung angegriffen, und mit der Matchrute das Mittelwasser an der tiefsten Stelle nach großen Rotaugen durchsucht. Auf die ersten Bisse musste man nicht lange warten und so konnte ich relativ schnell ein paar Brachsen der 35er Klasse fangen. Alle mit Mistwurm an der Grundmontage. Der Waggler ging mindestens alle 3 Minuten auf Tauchstation, und so konnte ich einen bunten Reigen der heimischen Fischpalette vom Haken befreien. Rotaugen, Rotfedern, kleine Barsche, kleine Brachsen und Sonnenbarsche, die mittlerweile beachtliche Größen erreichten und gierig die angebotene Maden/Caster-Kombi verschlungen.Beim Kollegen war interessant zu beobachten, wie er mit Schwimmbrot einen guten Rapfen nach dem anderen ausdrillte, und mir bereitwillig von Ufer zu Ufer seine Montage erläuterte. Ich habe in meinem Leben dort noch Keinen gefangen. Ja, man lernt nicht aus. Irgendwann verabschiedete er sich freundlich und trat mittels Fahrrad seinen Heimweg an. Schwimmbrot hatte ich natürlich keins mit. Damned. Egal. Aber das nächste Mal ;) Schön langsam brach die Dämmerung herein, es nieselte leicht und an allen Ecken knackte und raschelte es im Gehölz. Na genau, die Biber wurden aktiv. Durch das Fehlen eines natürlichen Feindes, nimmt die Biberpopulation eindeutig zu und so kommen sie, sobald die Sonne hinter den Bäumen verschwunden ist, aus ihren Bauten und gehen ihren Tätigkeiten nach. Vor einigen Jahren noch, waren sie blitzschnell verschwunden wenn man auch nur das leiseste Geräusch machte, doch mit welcher Dreistigkeit und Seelenruhe die Burschen mittlerweile zu Gange waren, kann eigentlich mit Worten nicht beschrieben werden. Da wurden armdicke Äste gezogen, Bäume lautstark angenagt, getaucht und sinnlos wirkend, im Kreis geschwommen um bis 2 Metern vor meinen Füßen durchs Wasser zu pflügen. An ein Weiterfischen war nicht mehr zu denken.Und so packte ich meine Siebensachen, beobachtete noch eine Weile die faszinierenden, geschmeidigen und frechen Plattschwänze bei ihrem Treiben und fuhr dann mit wirklich guten Gedanken und mentaler Befriedigung nach Hause. Wenn keine Menschen störten, hatte dieses Stück Altarm doch noch seinen ganz besonderen Reiz.Lobau ich komme wieder - bei schlechtem Wetter und natürlich mit Schwimmbrot ;)
tight lines
sludgE