Mittwoch, Mai 19, 2010

Talk is cheap!

Um die bisherige 2010er Saison schnell mal zu überblicken, hab ich flink ein paar Eindrücke zusammengewürfelt, und eine kleine Diashow draus gezaubert. Ich hoffe sie gefällt abermals. Die Mukke hierfür stammt übrigens von meinen alten HC-Kumpels IN THE CAGE, welche im Moment wirklich einen der brachialsten Sounds im Lande produzieren.
"Die schenken nämlich wirklich ei!" würde ich das in Wien titulieren ;)
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Sludge

Freitag, Mai 14, 2010

Die Feuerkäfer, des G´sturl und die Trio-Symbiose!

Wir schreiben Donnerstag den 13.Mai 2010. Feiertag. Welcher eigentlich? Hmmm. Gute Frage ... scheissegal. Die erste Nacht alleine daheim überlebt, da gestern meine Isa für ein paar Tage zu einer Freundin nach Hamburg geflogen ist. Sludge alleine zu Haus. Wahnsinn. Aus unerklärten Ursachen geschehen in meinen ersten einsamen 12 Stunden keinerlei Katastrophen, ich habe die heimischen Stubentiger im Griff, ich finde ohne nennenswerte Schwierigkeiten sogar meine Nahrung, kann sie mir selbst zubereiten und habe die grenzenlose Macht über die Fernbedienung des TV Gerätes. Mehr konnte man nicht verlangen. Natürlich wurde gleich auf der Couch geschlafen, da ja niemand da wer, der einen weckte, um endlich ins Bett zu gehen. In der Früh auf, den immer noch laufenenden Fernseher ausmachen, schnell die haarigen Monster versorgen, Tackle schultern und ab ans Wasser. Ohne Schminken. Direkt. OK, den lokalen Unterhosenmodel-Wettbewerb hätte ich mit dieser spartanischen Vorbereitung möglicherweise nicht für mich entschieden, aber ich fuhr ja ans Wasser, was mir somit keine wirklichen Sorgen machte.Selbstverständlich war abermals der Ameisenbaum das Ziel meiner Begierde, hatte ich doch die letzten Ansitze in dieser Gegend, immer böse zugeschlagen. Dort angekommen, fielen mir ansatzlos die zahlreichen scharlachroten Feuerkäfer ( Pyrochroa coccinea ) auf, die die spärlichen Sonnenstrahlen für einen Ausflug nutzten. 13.Mai. Sehr interessant. Obwohl wir einen sehr harten und langen Winter hatten, waren die jetzt schon unterwegs, was überhaupt nicht ins sonst übliche Bild dieses Jahres passte. Alles war grundsätzlich später dran, nur die Feuerkäfer waren jetzt schon unterwegs, was selbst nach milden Wintern zeitig einzuordnen war. Abgefahren. Naja, nagut. Was solls. Schnell wurden die Fallen scharf gemacht und an den bis jetzt fängigen Spots versenkt. Der eigene Körper mutiert abermals in die Lauerstellung im Gebüsch. Die Feuerkäfer überall. Die Frösche röhren. Ich bin wieder da. Wie wenn ich nie weg gewesen wäre. Ich bin abermals ein Teil des Busches. Ich bin eingegliedert. Harre gespannt der Dinge, die da kommen mochten. Im Moment mental unbesiegbar. Jawohl.
Und wie es so ist, wenn man vom eigenen System, der eigenen Montage, dem verwendeten Köder und von der Location wirklich überzeugt ist, wenn absolutes Selbstvertrauen jede Nervenbahn deines Körpers füttert und noch dazu die Sternenkonstellation als ideal zu bezeichnen wäre, passiert auch das Erwartete, und früher oder später ist die Rute krumm. Bei mir wars diesmal um halb2 am Nachmittag so weit. Und besser konnte es kaum kommen. Als der Fisch das erste Mal Breitseite an der Wasseroberfläche zeigt, weiß ich, daß es sich erneut um ein sehr gutes Buschexemplar handelt. Wie zu erwarten gab es beim ersten Kescherversuch keinerlei Probleme, und ich kann mich an dem herrlich goldenen Schuppenkleid vor mir auf der Matte ergötzen. Joooooo. Wenns laft, dann laft´s. Who´s the fuckin´king...
Soweit war mal alles genau nach meinem Geschmack, doch jetzt stand die nächste Prüfung bevor. Das Fotografieren. Normalerweise alles halb so schlimm, war ich doch geübt darin, alleine am Wasser meine Fotos zu machen. Habe mir mit Kabelfernauslöser und Stativ geholfen, wo dann das Abbilden mittels Selbstauslöser auch keine wirkliche Hexerei mehr war, obwohl natürlich ein halbwegs geübter Mensch durch nichts zu ersetzen ist. Aber das ist eine andere Geschichte. Da meine Isa ihre digitale Canon SR natürlich mit in Germanien hatte, war ich auf meine kleine Kompakt-Minolta angewiesen, welche natürlich nur rudimentäre Einstellungsmöglichkeiten besitzt, und das Selbstauslöser-Fotografieren zur wahrlichen Nervenschlacht machen kann. Geil ist auch, wenn man dann draufkommt, daß der kleine Stativ-Connector noch auf der SR in Hamburg klebt, und somit das Stativ selbst zum sinnlosesten Trum verkommen lässt, das man mit am Wasser hat. Jetzt heissts improvisieren. Ein paar Köderboxen übereinandergestapelt, einen kleinen Ast dazwischen geschoben um den idealen Winkel zu erreichen, die kleine Kamera ganz oben wackelig positionieren, und nach jedem beschissenem Foto, abermals den Selbstauslösermodus mit einem Druck direkt auf der Kamera einzuschalten, da dieser nicht gespeichert bleibt. Wer baut sowas? Über den Fisch in der Matte beugen, Auslöser drücken. Tschack. Wieder direkt. Wieder kein Selbstauslöser. Wieder umstellen. Whaaaaaaaaa. A echtes G´sturl eben.Aber nach einigen Fehlversuchen hab ich´s dann doch relativ schnell geschafft, ein brauchbares Bild dieses herrlichen Altarmschuppigen zu machen, um ihn dann wieder sanft in die Tiefen zu entlassen. Nein, da konnte man sich nun wirklich nicht mehr beschweren und welch mentalen Auftrieb solche Fänge geben können, brauche ich wohl keinem angelnden Menschen zu erklären. Es ist einfach unbeschreiblich. That´s it.Nach diesem Dschungelschweinchen gab es erwartungsgemäß keinen Biss mehr am Nachmittag, was mich aber nicht sonderlich tangierte, da ich ja den nächsten feinen Rüssler auf meinem Fangkonto verbuchen konnte. Jaja, der Ameisenbaum. Der mag mich. Und ich ihn auch. Ich glaube, wir haben uns gesucht und gefunden. Eine Trio-Symbiose zwischen Mensch, Pflanze und Tier. Fantastisch. Die Ameisen fressen mein Essen u. Futter, wohnen im Stamm, schützen somit den Baum mit ihrer Armee vor parasitären Eindringlingen, und die dunkle Aura der Ameisenburg lockt die dicken Rüsselschweine mit lautlosem Sirenengesang.Tja, solange ich mich über solche Fische freuen kann, solange werde ich beim Ameisenbaum sitzen, und solange wird meine Nahrung auch die Nahrung des Insektenvolkes sein, solange werden sie den Baum schützen, und solange werden die Unterwassertapire in den Bann gezogen werden. Und somit schließt sich der Kreis wieder. Eigentlich eh logisch, alles...
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Sludge

Dienstag, Mai 11, 2010

Ambush fishing am Ameisenbaum!

Samstag, 8.5.2010: Ja ich habe abgespeckt. Nein, leider nicht an der Wampe, wie es der eine oder andere weibliche Fan wohl gern sehen würde. Tacklemässig. Das Equipment auf das Minimum reduziert, um noch mobiler und flexibler zu sein. Nebenbei muss ich den möglicherweise unangenehmen Weg vom Auto zum ausgewählten Spot nicht unbedingt zweimal gehen, wenn es sich anders vereinbaren lässt. Die Gegend um den "Ameisenbaum" gehört für mich schon in diese Kategorie, und oftmaliges Hin-u. Hergehen am Ufersaum ist für die Hinterhaltsfischerei sicherlich nicht zuträglich. Die sind nicht dumm, die Gelben.Nicht viel Lärm machen, in Ruhe die Banksticks im Schilf und hohen Gras verbergen, die Stalkerwaffen scharf machen, und die Montagen an die vermeintlich fängigen Plätze schlenzen. In geduckter Haltung retour zum Sessel in die Büsche. Jetzt gings los. Ambush-Fishing vom Feinsten. Hinter den Ruten lauern um jederzeit gegen ein Rüsselmonster in den Kampf zu ziehen. Jawohl. Ich war bereit. Und während MB-Kollege Rasko etwa 30m neben mir direkt unterm Ameisenbaum freudestrahlend den zweiten Brachsen vom Haken löste, lief bei mir zum ersten Mal die Mühle ab. YES. Nach einer kurzen , aber intensiven Drillphase im Uferbereich kann ich denn ersten Buschrüssler in den Keschermaschen versenken. Ein wirklich schönes graues und kompaktes Schuppen-Exemplar. Na feine Sache. Nach dem erneuten Versenken der scharfen Falle nahe am Seerosenfeld konnte das Spähen und Warten aus dem Hinterhalt erneut beginnen. Muahhaha. Ich war schon mal befriedigt, während ich den Rasko leise in der Entfernung fluchen hörte. Oder er führte ein Telefonat... Oder waren es gar freudige Selbstgespräche über einen Fang den ich nicht mitbekommen hatte? Das musste es wohl gewesen sein, denn es war die 3te feine Abramis brama, die sich vom legendären Brachsenflüsterer-Willi verführen ließ. Gottseidank war es nicht der unangenehme Beifang eines Gelben, der ihm mit Sicherheit kostbare Brachsenjagdzeit kosten würde. Man stelle sich sein Inneres vor, wenn er vielleicht einen Monsterrüssler 20 Minuten drillen muss, während er in der Zeit nur eine Brachsenfalle draussen hat, und die riesige Buschsau noch dazu höllische Unruhe am Weissfisch-Spot machen würde, und die Schwärme von hungrigen Unterwassertauben in die unendliche Ferne verjagen würde. Muss ein wahrliches Schreckszenario für den Willi sein. Aber gottseidank lief ja alles nach Plan. Ich freute mich wirklich für ihn. So hatte genau jeder was er wollte. Fischen konnte so schön sein...Irgendwann am Nachmittag packte dann der Brachsen-Spezialist nach seiner Fang-Orgie bestimmt äussert zufrieden seine Sachen, und ließ mich alleine im Dickicht zurück. Es verging original keine viertel Stunde, als abermals die Rute krumm war und ich den nächsten Gelben auf der Matte hatte. Jooooooo. Und Spiegler noch dazu. Nicht gerade von der zarten Sorte.Was wollte man mehr. Mit Abstand der bisher schwerste Fisch aus meinem neuen Revier. Ich war überglücklich, und nachdem ich ein paar Fotos mittels Selbstauslöser geschossen, und den herrlichen Fisch wieder in die Unterwasserwelt entlassen hatte, wurde äusserst befriedigt zusammengepackt und die Heimreise angetreten. Morgen würde ich ja wiederkommen, um direkt am Ameisenbaum mein Glück zu versuchen...
Sonntag, 9.5.2010 - Muttertag. Jaja ich weiß, jeder anständige Sohn war heute ordentlich ondoliert, geschneuzt und in feinste Schale geworfen bei seiner Mamaaa und hockte nicht an irgendeinem schlammigen Ufer um Fische zu fangen, die er dann ohnehin wieder ausließ. Ich danke Gott dem Herrn, daß ich in der glücklichen Lage bin, die beste Mom auf der Welt zu haben, die man sich vorstellen kann, die es versteht und mich noch dazu ermuntert, am Sonntag doch lieber meinem Hobby zu fröhnen, als auf ein von der Konsum-Gesellschaft erfundenes und gezwungenes Datum zu pochen. Es ist doch viel wichtiger, wenn man das ganze Jahr über sehr guten und schönen Kontakt zu seinen Eltern pflegt, als an einem einzelnen bestimmten Tag die heile Welt vorzuspielen. Aber das würden wohl nicht alle Mütter verstehen. Vielen Dank noch mal an dieser Stelle für dein Verständnis, MOM! Möge die Macht weiter mit uns sein. Meine Isa ist in ähnlich glücklicher Lage, und so konnten wir zu zweit mit reinstem Gewissen und symbolischer weisser Weste am Muttertag an die Buschlacke fahren. Zum Ameisenbaum.Entgegen aller Prognosen hatten wir fast traumhaftes Wetter, und so war es abermals herrlich wieder am Wasser zu sitzen. Am späteren Vormittag meldete sich dann erstmals der Pieper, und nach einem Swinger-Getänzel sondergleichen war es nach Kontaktaufnahme ansatzlos klar, daß diesmal kein Buschrüsselfisch in die Falle getappt war. Whau, der Brachsen-Willi hätte jetzt wirklich eine Freude gehabt.Nach der Weissfisch-Prinzessin war erstmal Ruhe. Stundenlang keinerlei Aktivitäten, abgesehen davon, wenn Meister Schwan zu nahe ans Ufer kam, und meine Leinen kontaktierte. Ok, es war sein Revier, da durfte man ihm nicht böse sein, wenn er nach dem Rechten sah. Obwohl er schon am Nervenkostüm rütteln konnte.Der Nachmittag schritt bisslos voran, und ich hatte eigentlich bereits mental den Ansitz blank abgeschlossen, als aus dem Nichts die Hölle hereinbrach. 2 Pieper, der Swinger fällt, um ansatzlos in die Höhe zu schnalzen, und sich am Rutenblank festzusaugen. Die Spitze krümmt sich, die Banksticks knacken, vibrieren, und die Schnur wird von der Rolle gerissen. Pieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeep. Vollrun. Bist du denn deppat. Ich nehme meine Rute von der Auflage; den rüttelnden gekrümmten Stock in den Händen, meine Unterarmuskulatur weiß in Sekundenbruchteilen Bescheid und kann ansatzlos sagen: "jooooo, Sauuuuuuuuuuuu!"Und was soll ich euch viel sagen. Dem war auch so. Denn was ich da nach einem Brachialdrill auf der Matte liegen hatte, war einfach zu schön um wahr zu sein. Ein dunkler Donaualtarm-Schuppler wie er im Buche stand. Eine majestätische Buschsau allererster Güte. Momente völliger Befriedigung. Momente grenzenloser Dankbarkeit. Momente der Unendlichkeit des eigenen Selbstvertrauens. Was wollte man mehr...Mir fiel nichts mehr ein; so packten wir nach diesem Fang ansatzlos unsere Siebensachen und machten uns auf den Heimweg. Beim Einräumen ins Auto war wie jedes Mal der Dunkelbraune am Zaun, und beobachtete das Treiben mit ein wenig Argwohn. Jaja, an den Anblick kann er sich gewöhnen, werde ich doch öfter den Ameisenbaum besuchen."Gö do schaust, Pflostahirsch! Jo i bins echt. Da Sludge. Da Pygmäe. Da Buschsau-Bezwinger - muahahahahah"
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Sludge

Sonntag, Mai 02, 2010

1.Mai - wenns in den Fingern brennt...

Jaja. Wenns in den Fingern brennt, sollte man nicht lange nachfragen warum, sondern dem gefühlten Feuer in den Pratzen einfach Nahrung geben. Und nein, nicht in der Form von irgendwelchen sinnlosen Aufmärschen oder Pseudodemonstrationen, wo ein verdammt großer Teil der Probanten nicht mal weiß, warum sie überhaupt am 1.Mai auf die Strasse gehen. Belustigend, wenn man später im TV, die geistig vollkommen eliminierten Neonazis und Ewig-Gestrigen in unserem Nachbarland sieht, die diesen Tag für letztklassige Propaganda-Zwecke nützen wollen, und auf der anderen Seiten die Anarchie-Verherrlicher und auf den Staat-Scheisser, die gerade am Tag der Arbeit, dies verhindern wollen. Ein fragwürdiges Schauspiel sondergleichen. Mir solls recht sein, wenn sie sich die Birne einschlagen, solange dies nicht im Wiener Busch geschieht. Kurzsichtige Denkweise? Najaaa. Vielleicht etwas überzogener Egoismus? Ja. Daraus folgt: 1.Mai - ich fahr ans Wasser. Donaualtarm aka Buschlacke auf unsere Rüssler & Tapirfische. Im Gepäck meine neuen Stalker-Stöcke, welche das Händeln am dicht bewachsenen Ufer um einiges erträglicher machen sollen. 10 Fuss, 8Ringe, 3lbs. Hoffentlich hatte ich nicht wieder ein verfluchtes Paar erwischt, aber da ich bis dato ohnehin noch keinen Gelben aus meinem neuen Revier am Konto hatte, konnte der Aberglaube locker in den menschlichen Abgrund verdammt werden. Und was müssen meine Augen am Wasser ansatzlos akzeptieren? Naaaaaaaaa. PAPPELFUCK! Ja, der extrem berüchtigte und in ellenlangen Arien besungene Höllenbote und Todesfeind aller Angelleinen. Pappelfuck. Volle Batterie. Und während ich mein Minimaltackle aufbaue, zwischendurch der leichte Wind durch die Wipfel streicht, und sich trotz warmen Aussentemperaturen das Bild eines arktischen Schneesturms manifestiert, weißt du instant, daß das heute mit Sicherheit eine Nervenprobe wird. Fangen tut man eigentlich generell nichts, wenn die verdammten Baumgeisseln die Wasseroberfläche zu schlucken scheinen. Und wie besagt ein gutes alte Esperanto-Sprichwort des Sludge?
"Jo, jetzt brauchst nur mehr Mörda-Luck,
ka echte Chance beim Pappelfuck."

Doch wie es der Teufel so will, klebt um halb11 vormittags der Swinger am Blank, und ich kann kurz darauf problemlos meinen ersten Busch-Gelben in den Kescher bugsieren. YES. Zwar von der Youngster-Partie, aber Zielfisch. Der Bann ist gebrochen. Und gleich mit dem neuen Stock. Jawohl. Damit kann ich umgehen...Die 5 Minuten "Pappelfuck-Schnurzupfen" haben mich nun nicht sonderlich gestört, und im Nu lag die scharfe Falle wieder am Spot. Muahahah. Die Pflicht war mal erfüllt. War wieder mal ein äussert lässiges Gefühl, so befriedigt ins umliegende Grün zu blicken, und sich selbst daran zu erfreuen, wenn der Wasserläufer vor den Füssen einen netten Sprung machte, und dabei nicht sauber landete. Hahahahaha. Du Weh. Irgendwo wurden vielleicht jetzt gerade Autos angezündet oder Politrotz-,Rechts- u. Linksextremisten waren in erbitterte Kämpfe mit der Polizei verwickelt. Gottseigedankt hab ich mit dieser ganzen sinnfreien Darbietung des primitiven menschlichen Gehirns solcher Individuen nichts zu tun und kann in Ruhe an meiner Buschlacke sitzen. Die Welt konnte so schön sein. Und wie es oft so ist, und man völlig relaxt den Dingen harrt, die da eventuell noch kommen mochten, meldete sich etwa 30 Minuten später die andere Rute. Aufnahme, Kontakt. Pickt. Und da durchbricht auch schon ein kleiner feiner Schuppler die weisse, zugepampte Wasseroberfläche. Jooooo. Buschtapirfisch Nr. 2.Unglaublich. Trotz Pappelfuck und neuen Gerätschaften. Das sind dann genau die Momente, wo du wieder mal alles bisher Erlebte in Frage stellst, bis sich schlussendlich die abgedroschene aber legendäre Phrase in deinen Gehirnwindungen breitmacht, die da lautet: Ausnahmen bestätigen die Regel. Whaaa, wie ich solche Sprüche hasse. Und während sich im aufkeimenden Nachmittag die Sumpfschildkröten am Gehölz in der Sonne aalen, hunderte Frösche aus vollem Halse in den ersten Mai röhren und dicke Hornissen durch die Luft schneiden, weiß ich wo ich hingehöre. Weiß ich genau, was mich an diese Leidenschaft bindet. Und wenn du mit dir selbst wieder mal im Reinen bist, passiert alles ganz einfach so. Einfach so nebenbei. 1,5 Stunden später kann ich abermals problemlos und sorgenfrei Buschgelben Nummer 3 in Empfang nehmen. Biss, kurzer böser Drill, wie er dort beim gefährlichen Unterwassergehölz sein soll, Keschern, Foto. Jooooooooooo. Alles easy. Alles locker. Mentale Extase und grenzenlose Befriedigung. Und die Geisteskranken hauen sich irgendwo sinnlosest die Schädeldecken ein... Ich brauche nicht mehr viel Worte darüber verlieren, wie ich später mit Stolz geschwellter Brust, nasse Abhakmatte und Kescher ins Auto geladen habe. Nana, nicht in die Dachbox. Hinten im Kombi. Damit ich ja den Geruch nahe bei mir habe und der Odem des Erfolgs nicht so einfach entweicht, ohne ihn wirklich ausgekostet zu haben. Die Pflicht war nun mal erledigt. Jetzt konnte ich beginnen, an der Kür zu feilen.

Das Erste was mir Montag morgen in die Nase stieg, während ich wieder in der Arbeit saß, war so ein seltsamer Brandgeruch in unmittelbarer Nähe. Den Riechkolben in die Höhe reckend. Schnüffeln. Woher kam das bloss? Und dann spürte ich es auch ... das Brennen in meinen Händen ... ganz klar ... Höllenfeuer-Stigmata der Auserwählten ... ich muss so schnell es geht wieder an die Buschlacke ... um mein Leid zu lindern.
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Sludge