Sonntag, Juni 28, 2009

Hochwasser-Opferhilfe !

Da ja die dezenten Regenfälle der letzten Tage so Manchem richtig reingeschissen haben, und ich als barmherziger Samariter, um nicht zu sagen als moderner Messias der Angelfischerei bekannt bin, wurde der Tintinger für einen Tag nach SB eingeladen, um trotz "Mörder-Hochwasser" an der Donau, seine Passion, das Karpfenfischen nicht auf unbestimmte Zeit verschieben zu müssen. Gesagt, getan. Ich überließ ihm meinem Schilfspot und schon nach kurzer Zeit lief´s so, wie wir uns das gewünscht haben. Nach einigen Halbstarken der 4kg Kategorie wurde dann vom Paule ein kampfstarker Schuppiger im Nahbereich verhaftet, den ich bereits am Samstag den 6ten Juni, auf der Matte hatte. Die Schilfbrüder waren also auch noch standorttreu. Gut zu wissen. Das bestärkt mich natürlich auch in meinem Glauben, daß früher oder später auch "Black" wieder auftauchen wird, sofern er noch unter den Lebenden weilt. Die Hoffnung stirbt zuletzt...Am frühen Nachmittag kam dann auch noch der Herr Horst vorbei, um uns bei unserer kurzweiligen Fischerei etwas Gesellschaft zu leisten, und kaum war die Voodoomacht der Klingonen-Front vor Ort, konnte ich auch meinen ersten Gelben an "Dad´s Spot" zum Biss überreden. Jawohl. Alle waren glücklich, hatten Spaß und haben den Tag genossen. Was wollte man mehr... Fr. 19.6 - So. 21.6 : An diesem Wochenende war der Großteil unserer Truppe beim Muddy-Treffen am Virgin Lake, wo aber kaum von jemandem gefischt wurde, da der gesellschaftliche Aspekt im Vordergrund stand und Lachen ohne Ende, diese Zusammenkunft wieder zu was ganz Besonderem machte ( mein Dank geht hier an unseren Kört, der alles organisierte, an den Mutanten-Michl für die wieder mal feinste Nahrung, und an den Hannes aka Blackmax von Carphunter.at , der diese Gemeinschaftsaktion für uns erst möglich gemacht hatte - THX Burschen ! Es war wieder mal eine Show sondergleichen ;)tight lines
sludgE

Sonntag, Juni 14, 2009

Harvest Season !

Erntezeit. Viel mehr fällt mir dazu eigentlich kaum ein. Die letzten paar Urlaubstage bin ich Tag und Nacht am Wasser gesessen, und hab abgegriffen, wie selten zuvor. Vom Feinsten.In der Abenddämmerung hab ich teilweise mit der Rute in der Hand am Ufer gelauert, nur darauf wartend, bis sich die schlaffe Schnur an der Wasserobfläche spannte, um Wimpernschläge später die Rute in die Krümmung zu zwingen. An der Schilkante war wieder die Hölle los. Die Region vor mir hat sich in kürzester Zeit, wirklich zum "Hotspot" gemausert. Abgefahren...Von der Bissfrequenz abnorm, von der Fischgröße und Aussteigerquote nicht ausreichend befriedigend und zielführend. So gern ich Fische fange, fange ich doch lieber die Dickeren. Da brauch ich mir nichts vormachen. Ich steige wieder mal von 20ern auf 30er Klingonenkugeln um, und kann früh morgens, an der "langen" Rute den ersten Besseren fangen.Und mit den dicken Fischmixmurmeln ging der Spaß nun wirklich los, denn urplötzlich wirkte der Köderwechsel wieder äußerst selektiv, was die Größe, der von nun an gehakten Rüssler anging. Im Laufe der nächsten Tage und Nächte kann ich mehrere Fische bis 12,40kg mit der "KlingonZ-H Waffe" sowohl in der Distanz, als auch an der Schilfkante fangen. Es lief wie geschmiert.Beschweren darf ich mich im Moment wirklich nicht. Tja, ein weiser, südburgenländischer Angelcrack hat mal in ähnlicher Situation so treffend, von seinen Lippen gelassen : "Wenn´s laft, daun laft´s !" Wie wahr...;)
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sludgE

Montag, Juni 08, 2009

"Warum in die Ferne schweifen,...

wenn das Gute liegt so nah." Ob der alte Wolfgang von Goethe bei solchen Metaphern damals, an Schilfkanten gedacht hat wage ich zu bezweifeln. Aber - Wayne intressierts ?... heute wars bei mir jedenfalls so. Muahhahahha - denn was sich da 5 Meter vor meinen Füssen abgespielt hat, ist eigentlich mit Worten kaum zu beschreiben. Freßorgien von Weissfischen und zwischendurch immer wieder dunkle Schatten, die mir früher oder später die Schnur von der Rolle rissen. Ultrageil...Da ich ja Samstag wieder mal die Erfahrung gemacht habe, daß man seine Montagen nicht unbedingt gegen den Horizont schleudern muss, um zu guten Fischen zu kommen, war ich für heute hochmotiviert und bestens auf den ufernahen Angriff vorbereitet. Und so habe ich links und rechts aus meiner 4 Meter breiten Schilfnische, meine beiden Fallen in ca. 5 Metern Entfernung platziert, Captive Backleads ins Spiel gebracht, ordentlich gefüttert, und dank Karpfengottes Willen einfach feinstens abgeerntet. Wie im Bilderbuche...Im Laufe der Tages-Session kann ich 6 Fische bis 10,50kg an der Schilfkante verhaften, und als sich zwischendurch die Keschermaschen, um den ersten "TwoTone" meines Lebens schließen, bin ich mit der Welt im Reinen. Danke Planet Erde, daß ich dieses echte Spüren meines Daseins so intensiv erfahren darf. So kann es bleiben, so soll es sein...Ein Tag, wie er nicht oft im anglerischen Leben vorkommt. Zumindest nicht bei mir. Es kann so einfach sein, und doch so schwer. Erst läufst du wochenlang deinem Fisch hinterher, zweifelst an dir, an deinen Systemen, beginnst die ganze Sache kritischer zu hinterfragen...fühlst dich von der Unterwasserwelt betrogen und ungerecht behandelt, und von einem Tag auf den Anderen bist du wieder da. Glaubst an alles. Bist der King. Es läuft dir von der Hand, wie die Butter vom Brot in der Sommersonne. From Zero to Hero. Ich koste es aus. Logisch. Denn die dunkle Zeit kommt wieder. Unweigerlich. Soviel hab ich schon gelernt...
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sludgE

btw. Nicht immer spielen die Schuppigen beim Fotoshooting so mit, wie wir uns das vielleicht wünschen - Ziemlich agile Kameraden, diese Jungs von der "Schilfgang" ;)
Update Dienstag 9.Juni: Vom gestrigen Wunderfangtag, bis in die letzte Faser meines Körpers ausgelassen und selbstsicher, präpotent und überlocker, bekam ich heute von Dad mental den Arsch am Wasser versohlt. An "meiner"Schilkante war nämlich bis auf 2 Aussteiger und 2 Burschen der Zwergenfront nichts zu holen, während "the Calm" einige Rüssel-Schweinchen bis 9,50kg auf die Matte legen kann.Ja der hatte jetzt gut lachen, und ich konnte endlich wieder im Strudel der Demut ertrinken. From Hero to Zero. Hehe. Fettes Petri auch hier noch mal zu gelungenen Session, und ich reibe mir die Hände, daß es an unserem Uferabschnitt jetzt wirklich so gut läuft, und wir hoffentlich weiter kontinuierlich unsere gelben Freunde begrüßen dürfen. Und das ultimative Monster kommt irgendwann auch noch ... früher oder später.

Sonntag, Juni 07, 2009

Da "english way" !

So. Die Schonzeit an meinem Hausgewässer und die Tour mit meiner Band, war mit dem 30ten Mai nun auch vorbei, und so konnte ich endlich wieder ins SB-Jagdhorn blasen. Ja, Burschen - ich bin wieder da. Vorbei die gefahrlose Zeit, des Aufsaugens irgendwelcher fressbaren Trümmer vom Gewässergrund. Schluss mit lustig. Sludge is back...Wir schreiben Samstag, den 6ten Juni 2009. Das dezente Lüftchen, daß mir wieder mal nett in die Fresse blies, konnte mir keine Angst bereiten. Bis 80km/h Windgeschwindigkeit mach ich mir nicht mal Sorgen um meine Frisur. Lächerlich. Und heute stand sowieso was ganz Abgefahrenes am Programm. Lange hatte ich mir in den letzten bisslosen Wochen den Kopf zerbrochen, wie ich doch jetzt bald und schnell zum guten Fisch kommen sollte. Und jetzt hatte ich eine Woche Urlaub um das Theoretische in die Praxis umzusetzen. Bullshit. Ich hab einfach was probiert. Die eine Rute fische ich obligat auf meiner Sandbank in 70 Metern Entfernung, und die Andere...hehehe...ja, die Andere, die fisch ich 5 Meter vor meinen Beinen an der Schilfkante. Auf "english". Slacklined ;)Beim Antreten am Sattel musste ich Isa, die mit mir in dieser Urlaubswoche die Zeit am Wasser geniessen darf, gleich wieder mal auf meine, vielleicht etwas übertriebenen Farbpräferenzen aufmerksam machen. "Schatzi, wir schleichen uns da an, stalken uns förmlich an den Schilfgürtel heran, müssen eins mit dem Wasser werden und bestenfalls selbst nach Schlamm stinken, um solch einen Krieg zu gewinnen. Aber was weiß man. Schaden kann es sicher nicht. "A pink Top, auch wenns sexy aussieht, mitten im grünbräunlichen "environment" is jetzt ned so meins...ich brauche den Fisch....mehr wie je zuvor." Dank meines stets verständnisvollen u. toleranten Mädchens, wurde die Misere schnell kaschiert und so konnte ich ans Werk gehen. Sie hats wirklich nicht einfach mit mir... Mit dem Kübel voller Schilfkanten-Wunder-Futter bestehend aus Hanf, lebenden Tubifex, CC Moore Bloodworm Liquid und Browning´s "Lethal Feeder" bin ich zum Schilfgürtel an meinem "spot" geschlichen, und hab mal die "location" abgecheckt, wie Chris Yates zu seinen besten Zeiten. Hätte der Baum an meinem "swim" für mich eine kletterbare Form, wär ich vermutlich auch darauf eingestiegent. OK - Strohhut hatte ich keinen auf. Fein säuberlich hab ich dann meine Monsterfutterballen durchs Schilf bugsiert und noch ca. 1 Kilo Lokaas-Pellets nachgestreut. Als Köder 2 CCMoore-Pellets am "Höllen-Rig" und mit einem Schlenzer präzise auf den Futterteppich. Rute einlegen, Schnur durchhängen lassen. Ohnehin einen Meter Leadcore vorgeschalten.
Intelligentes "endgame" halt.Geschätze 30 Sekunden vergehen...
Während ich in geduckter Haltung, fast geräuscharm, zur 2ten Rute rüberkrieche, um diese gegen den Horizont zu blasen, reisst es hinter mir fast die Rute von den Banksticks. BAMM - ansatzloser Monsterbiss. Der Brutaldrill entlang des Schilfgürtels nimmt seinen bösartigen Lauf. Ich muss Druck machen, will nicht unbedingt ohne Wathose ins 18°C kalte Wasser, um den Fisch aus irgendeiner Schilfnische rauszukitzeln... Ja ich weiß, ich bin verweichlicht. Endlich zieht der Bursche wieder ins Freiwasser. Ich gewinne. 7,50kg Schuppengetier.Yes. Back on track...Jawohl. Meine abgefahrene Montage Hauptschnur mit Slider - Wirbel - Pufferstück aus stark dehnbarer Mono (könnte mir da auch Powergum vorstellen - wird demnächst getestet) und Leadcore hält bombenfest und federt die Stöße zusätzlich zur Rute noch besser ab - vor allem auf der "short distance". "A Wödidee" ( irgendwie habe ich meine Angst vor zusätzlichen Knoten und somit Schwachstellen völlig ad acta gelegt ). Auch wenns nicht das Monster schlechhin war, hab ich doch extremen Druck im Drill machen müssen. Und das gibt Selbstvertrauen...Dann für 5 Stunden Ruhe, ( Zwischendurch füttere ich immer ein, zwei Ballen an die Schilfkante vor meinen Füssen ) bis die "lange" Rute den nächsten Biss bringt, 30er Klingonen-Kugel-> geschätzter 5er. Ich glaube, ich muss mal eineinhalb 30er auffädeln. So geschehen. Eine Stunde vergeht - der nächste 5er Kollege auf 1 1/2 30er-Murmeln. Scheissegal offensichtlich, was da oben hängt. Wirklich selektiv wirds erst bei Tennisballgröße. Zumindest hier auf dieser 26ha Schottergrube. Jeder der mir Anderes erzählt, hat keine Ahnung.Um 17 Uhr dann der letzte Biss für den heutigen Tag - und wieder an der Schilkante. Unglaublicher Monster-Drill auf der kurzen Distanz. Bist denn du deppert. Ich liebe es. Resumee dieses erfolgreichen, beinharten Kampfes: 9,20kg apokalyptische, langgestreckte Schuppenpower. Da brauch ich keine "Ausnahmefische" um glücklich zu sein.Was haben wir daraus gelernt ? Nichts ... die fetten Köder an den obligaten Fress-Spots haben die kleinen Fische gebracht, die kleinen Weichen an der Uferkante die Größeren...da soll sich noch mal wer auskennen. Aber eines könnt ihr euch sicher sein. Am Montag bin ich selbstverständlich wieder gestellt, werde mich an mein "reed" anstalken, um vielleicht abermals einen dieser kampfstarken Schilfbrüder aufzugabeln. The show must go on...
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sludgE