Warum fährt man mit dem "Guide Schurl" 3 Tage an ein Gewässer ? Warum muss es genau an diesem Wochenende die ungefähr beschissensten Wetterbedingungen haben, die man sich als "gezwungener" bootsauslegender Fischer vorstellen kann? Warum erduldet man, bei beissendem Wind, prasselnden Regen und Temperaturen um den gefühlten Gefrierpunkt, Spott, Hohn, und eines Menschen, an schwerste Präpotenz grenzendes Selbstbewußtsein, und hat eigentlich nichts dagegen einzuwenden? Warum tritt während des Fischens alles so ein, wie der "ZauberGeorg" voraussagt? Warum ist das so? Und warum ist es immer gegen mich? Das vermeintlich "gelegte" Schicksal?
Warum nur? Wie gibt es das? Wie kann das sein? Warum muss man sich berechtigterweise Sorgen machen, wenn nach der ersten Nacht rund um die Zelter, frische tiefe Wildschweinfraßlöcher, vorzufinden sind, und man sich in der Nacht noch mit dem Sturm beruhight hat, der hinter Einem im Unterholz knackt? Warum muss man, dumm und leichtsinnig wie man ist, auf den "gfäuden Schmäh" vom WunderGuide voll einsteigen und dann komplett einfahren? Warum sagt der "BobbiLuganoGeorg" bei solchen Aussenbedingungen einen Karpfen an, und fängt gleich mal nach ein paar Stunden, ohne Augenzwinkern eine feine Spiegelsau; einfach so nebenbei? Warum freut man sich noch, wenn man sich gefühlt berechtigterweise einredet, daß die Fische wie verrückt laufen? Warum lässt ma sich auch noch darauf ein, als Anti-Raubfischer am Tag darauf ein kleines Hechtspinnmatcherl zu bestreiten? Warum hört man auf den reindrehenden lokalen Hechtpro, und verscheisst den ersten Hecht, weil er noch ein wenig gehen soll? ... wegen der Videocamera wärs gewesen. Warum stehts beim Schleppen innerhalb einer Stunde 4 : 0? Aber nicht für mich. Warum muss der Georg nach meinem Veto wegen des evtl. besseren Wobblers tauschen wollen, ich noch drauf einsteige, und wenigen Minuten später mit meinem "bisslosen" Kunstköder den nächsten Hecht fängt? Warum muss man abermals bösesten Spott und Hohn demütigst erdulden? Logisch aber...Warum ?
Warum sagt der "Zaubergeorg" für die 2te Nacht einen Gelben auf meinen Ruten an, und um halb2 in der Nacht ist es wirklich soweit? Warum muss man sich in der Tiefschlafphase mitten in der Nacht, Wathose und den ganzen Klimbim anziehen, und somit evtl. Zeit unnötig verliert? Warum muss es genau die mittlere Rute sein, die am schlechtesten auszufädeln ist, und noch dazu auf ca. 160 m liegt ? Warum kann man nicht einmal Glück haben und in der Schwärze der Nacht nicht falsch "stricken"? Warum muss es noch immer regnen, der Wind peitschen und polarkreismässig kalt sein?Warum muss der Fisch, schlussendlich nach Schnurentwirrung am offenen, schnalzenden Wasserl, irgendwo im Kraut ausgestiegen sein, und man es erst bemerkt, wenn man über ihm ist? Warum war der weg? Warum nur? Warum kann man abermals, nach dem Zusammenpacken vom nassen Klump, obwohl es bei solchen Bedingungen wahrlich verdient gewesen wäre, mit einem fetten BLANK heimfahren, und mein "Guide Schurl", einen fetten Rüssler und 5 Hechte im imaginären Fangbuch der Abrechnung stehen hat? Warum tut man sich das an? Warum? Ich denke, weil man glaubt...
Nein, ohne Spaß. Mein Dank geht an den Schurl, der mir wieder mal gezeigt, wo der Bartel den Most herholt ;) Abermals hab ich für mich fischereilich was mitnehmen können, was mich nur noch bissiger macht. Ich habe wieder mal Blut geleckt...und wenn solch Niederlagen gar schwer anmuten, machen sie Einen doch härter und abgebrühter... never surrender.
tight lines
Sludge