Vergangenes Wochenende war es wieder mal soweit. Unser herbstliches Muddy Banks Gemeinschaftsfischen fand heuer erstmals in der Werft Korneuburg statt, da dort alle halbwegs vernünftigen Bedingungen für solch ein Event gegeben waren, wenn auch das Wasserl kein Leichtes ist. Donaugewässer eben. Da darf man keine Wunder u. Geschenke erwarten.
Nachdem ein Großteil der Truppe bereits seit Montag vor Ort war, und ausser einem Brachsen, einem Karpfen und einem Zander eigentlich so gut wie nichts gefangen wurde, machte ich mir keine sonderlichen Hoffnungen. Nebenbei kühlte es in der Nacht auf Freitag stark ab, und als ich in der Früh ans Wasser kam, herrschten alles andere als traumhafte Bedingungen. Nichts desto Trotz war ich schwerstens motiviert, und hab gleich mal nach dem Auslegen der Karpfenrute mit dem Feedern begonnen. Schließlich hatte ich noch eine fette Rechnung offen. Monsterbrachsen. Keinen Einzigen hatte ich in der Saison 2009 auf meinem Specimen-Konto. Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu. Der Eine fängt sie ständig nebenbei beim Kugelfischen, und will sie nicht - der andere will sie, fängt sie aber nicht, wozu ich mich leider zählen muss. Und so konnte abermals die Jagd eingeblasen werden ... das muss doch zu machen sein.

Freitags gab es leider keine aussergewöhnlichen Sensationen; abgesehen von Michl´s Geisterschiff, das sich urplötzlich selbstständig machte, und mutterseelenalleine dem Hauptstrom entgegentrieb, aber schlussendlich vom Halter mit einer anderen Gummiyacht noch rechtzeitig geborgen wurde. Glück gehabt, daß die Aktion nicht in der Nacht passiert ist. Da wäre Michl´s Schlaucherl wohl auf Nimmerwiedersehen fort gewesen, um in der Turbine des nächsten Kraftwerks seinen Heldentod zu finden.
Gefangen hab ich ausser ein paar handlangen Rotaugen den ganzen Tag über nichts. Der Hörstman fing in regelmässigem Abstand seine Fische aus der ganzen Donaupalette mit der Matchrute, wenn auch die Exemplare eher im äussert zarten Alter waren. Wirklich böse, denn mein Match-Feeder-Rivale Nr.1, der Herr Erich aka Sixpack, durfte doch in erster Linie bessere Brachsen vom Haken lösen, wenn auch bei ihm die Bissfrequenz ähnlich der Meinen war, und vielleicht 300 Meter Werftbecken zwischen uns lagen. Das Echo zeigte uns im Vorfeld durchwegs eher eintönigen Badewannencharakter mit einer Maximaltiefe von 3,80m auf der ganzen Hafenlänge, also musste es nicht unbedingt an der Location liegen, wobei er "tiefer" im Becken saß, und ich näher, obwohl immer noch weit entfernt, vom Donau-Hauptstrom mein Lager aufgeschlagen hatte. Hmmm, was sollte man machen. Morgen war internes Muddy-Match mit abgefahrener Gesamtlängenwertung und es sah nicht wirklich gut für mich aus. Irgendwas musste passieren. Aber was? Anderes Futter? Anderer Köder? Andere Montage? Feiner fischen? Beim Match Platz wechseln? Pffff. Keine Ahnung. Ich werde meinen Instinkt wohl morgen entscheiden lassen müssen. Nach einem herrlichen Gulasch und abermaligem Lachen ohne Ende am Abend, gings erstmals zu Bett. Was soll ich viel schreiben. Durchgepennt bis zum nächsten Morgen. Alle. Kein einziger Biss auf 20 Murmelruten. Ok, wenn man nicht einer der Wenigen war, konnte man damit leben - hehe. Da ging nichts im Moment. Angesichts der Tatsache, daß man bei diesen Bedingungen wirklich hartnäckig, eigentlich geistesgestört und dem feinem Gerät verfallen sein musste, um überhaupt zu Fisch zu kommen, verkleinerte sich kontinuierlich das Starterfeld am Vormittag, bis um 14 Uhr überhaupt nur mehr 4 Teilnehmer an der Start gingen. Der Rest entschied sich dafür die Karpfenköder auf den Spots liegen zu lassen, auf uns 4 Irre zu wetten, um nebenbei ein bisschen blöd daherzureden. Logisch. Um nicht völlig von meinen Gegnern Hörst, Erich und Schurl, abgeschnitten zu sein, entschied ich spontan den Platz zu wechseln, und setzte mich mit meinem Feedertand ganz links aussen auf Körts Platz, der ohnehin mit seinen Karpfen-Montagen in die Bucht fischte. Was soll viel passieren? Schlechter als bei mir, konnte es hier auch nicht laufen...14Uhr Startschuss. Der Spaß konnte beginnen...Im Einsatz :
Nachdem ich meinen Triumph ausgekostet habe, fiel mir ein, daß da noch was ausständig war. Meinen Monsterbrachsen hatte ich immer noch nicht. Also wurde vor der Dämmerung die 1lbs Avon ausgepackt, mit einer etwas verkleinerten Karpfenmontage versehen ( 8er Nash Fang X, Mustang-DRig mit zwei 8mm Honey-Murmeln ), und vielleicht 7 Meter vors Ufer geschlenzt. Daraufhin ein paar Mini-Kugeln, zwei Handvoll 8mm Lokaas Pellets, etwas Hanf und mein übriges Feederfutter nachgeworfen, meine Sounderbox eingesteckt und essen gegangen. Nach einem abermals ausgezeichnetem Gourmet Dinner am Wasser (asiatischer WOK), das diesmal das beste Kochtrio auf Gottes Erdboden, MutantMike, BigTom und Jochen gemeinsam gezaubert hat, wurde weiter beisammen gesessen, Unfug geredet und wieder jede Menge gelacht. Bis meine Brachsenrute Alarm schlägt und das Lied vom Run aus der Funkbox trällert. Zaghaft, aber kontinuierlich. JOOOOOOOOOOOOOOO. Bitte ka Plastiksackl, das sich in der Schnur verfangen hat. Also schnell aufgesprungen, zum Pod gerannt, Rute aufgenommen, und schon spüre ich die leichten Stösse in der Spitze. Jawoi. Das bedeutet Fisch. Und wie es der Teufel so will, kann ich wirklich kurz später meinen ersten ordentlichen Brachsen im 2009er Jahr vor die Kameralinse halten. Matchgewinn und Zielfisch Nr.1 doch noch verhaftet.Und das nicht zu knapp. A Menü ;)
Die ganze Nacht wieder mal keinerlei Aktiviäten, abgesehen davon, daß mein rechter Angelnachbar Paule aka Tintifax, einen leichten Pieper in der Schwärze der Nacht auf der linken Rute hat, der sich morgens dann von selbst erklärt. Ein toter Erpel. Auch wenn die Natur oft grausam ist, mussten wir die Sache fotografieren, denn bei der Körperstellung des Wasservogels beim Auffinden, war man fast gezwungen, unweigerlich zu schmunzeln. Mögest du in Frieden ruhen, Enterich...
Bis zum Zusammenpacken am Sonntag passierten leider auch keine Fischwunder mehr, aber alles in allem kann man nur, wie eigentlich immer, ein äußerst positives Resumee dieser bereits legendären Veranstaltung ziehen. Wie immer hab ich mich krumm gelacht, wurde feinstens verköstigt, habe das Blut im Wettkampf gespürt, und musste abermals feststellen, daß auch kollektives "Nichtfangen" mörderischen Spaß machen kann.Vor allem, wenn man dann noch als aktueller "MuddyUltraMatchChamp"-Titelträger das Feld räumt, hehe ;)
Mein besonderer Dank geht diesmal an den Kört, der sich um alles Administrative wie Lizenen, Gastkarten & Revier etc. gekümmert hat, an die besten "Uferköche" der Welt ( Jochen, Michl, BigTom & Gin ), an meinen Feedererzrivalen Herrn Erich für die Madenunterstützung, an meine anderen dankbaren zwei Matchgegner Hörst & Schurl, an die Besucher Thomas und Schoko, und an den Hr.Pechmann und den SVK Korneuburg, die uns in unserem Unterfangen unterstützt, und dies erst möglich gemacht haben. Selbstverständlich auch ein THX an die ganze Muddy-Truppe, wo jeder Einzelne diese Konstellation so einzigartig macht...wie immer eine Show. -> "Hauptsoch wir wissn olle, wer amtierender MuddyUltraMatchChamp is !" - und jetzt kommt der Winter, und der Titel kann mir bis ins Frühjahr nicht mehr weggenommen werden - und ich werds euch bis tief ins 2010er Jahr fettig ums Maul schmieren - muahahahahah" ;)tight lines
Sludge
Pics by Hörst, Schurl, Kurtl, Gin, Sludge
