Muhahahaha - was heute in SB abging, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Denn wenn Karpfenangeln in wenigen Sekunden zur logistischen Meisterleistung mutieren muss, um der Lage Herr zu werden , kann irgendetwas nicht wie sonst sein. Zumindest nicht bei uns. Eigentlich begann alles ganz normal. Für heute hatte ich entschieden, mal wieder gemeinsam mit der Ostküstenpartie Chris aka "Darkdevil", Horstl und seinem menschlichen Ableger, sprich Sohn Christoph ( aus gegebenem Anlass ab nun "Grisu" genannt ;), zu fischen. Tages-Session bei herrlichestem Herbstwetter und angenehmen Temperaturen. Stresslos. Gegen 11 Uhr vormittag lagen dann auch endlich meine Fallen, im mir großteils unbekannten Tiefen auf der Lauer und warteten von nun an auf ihre Opfer. Beide mit 20er MonsterPursuit geladen. Scharf und einsatzbereit...Um 12:20 war dann erstmals eine Rute krumm. Meine. Jawohl. Als West´ler im Heimathafen der Ostfront. Sludge, was willst du mehr ?
Logische Sprüche folgen, garstige Präpotenz steht im humoristischen Vordergrund. Eine mentale "Wer fängt hat Recht"-Metapher in jedermanns psychologischem Bewußtsein ... ich liebe es :)Einige Minuten später können wir dann den ersten Gelben der Session keschern, und mir ist es nun möglich, mich an einem dicken 8,30er Schuppigen zu erfreuen. Na passt, ich konnte den weiteren Tag von nun an wirklich entspannt angehen, denn ich hatte meinen Fisch, und meine Angelkameraden waren etwa eineinhalb Stunden wirklich arm dran, meine ungeahnte, nicht zu erwartende, imaginäre und zeitlich begrenzte Vorherrschaft ertragen zu müssen.Punkt 14 Ihr hatte dann auch Horstl, nach 2 Aussteigern endlich einen Rüssler am Band, und konnte sich wenig später über einen feinen Halbstarken freuen, der wieder mal gezeigt hatte, daß man kein Monster sein musste, um im Drill einen ernstzunehmenden Gegner bieten zu können.Und genau ab jetzt war es für den dunklen Teufel und Grisu mental umso härter, denn von nun waren wir schon zu zweit, die die Sprüche klopften und die Beiden bis aufs Blut ärgerten und verhöhnten. Doch das garstige Duett blieb nicht lange alleine, denn bereits 45 Minuten später war es auch beim, immer leiser werdenden Sohnemann von Horst, soweit und er konnte den wohl kleinsten Karpfen, der jemals in SB gefangen wurde, erfolgreich niederkämpfen und auf die Matte bitten. Doch Fisch war Fisch und von nun an war Chris mit seinem "Blank" alleine, und war der Willkür und grenzenlosen Boshaftigkeit 3er Angelfreunde ausgeliefert.Aber der konnte das schon vertragen und so quälten wir ihn weiter, bis um 15:25 schon wieder eine von Grisu´s "in der Hölle gedippten" Kugeln zugeschlagen hatte, und bei unserm jüngsten Angelcrack der nächste Schuppler auf der Matte lag. Feine Sache. 16:20 Uhr . Chris, der immer wieder, auf das für ihn magische 16 Uhr- Erfahrungswunder hoffte hatte immer noch Keinen ... die arme Sau ;) Muahahah. Doch um genau 16:21 musste der nächste Freilauf wieder mal konsequent Monofile abgeben, und es war wieder mal nicht Seiner. Sondern Meiner. JAAAAAAA! Und schon zerrte die nächste Wassersau am Ende meiner Leine, und ich labte mich, mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht, an den Blicken meiner Kollegen. Wie ich so während des Drills, mein Tun in präpotentester Form kommentiere, fängt plötzlich ein Bissanzeiger von Chris zu jodeln an, und bringt Kunde vom nächsten Run. Und von einer Sekunde auf die andere haben wir beide einen Gelben an der Strippe, und drillen im Dual-Modus. Unpackbar. Muahahahahahhhaha. Ich habe meinen Sportsfreund zuerst im Kescher und kann schon mal für die Kamera posieren, während Darkdevil immer noch drillt. Nicht, daß dies schon sensationell genug wäre, öffnet sich genau während des Shootings nun auch an meiner 2ten Rute ein Höllentor, und ich bitte Grisu, sich um den Fisch auf der Matte zu kümmern, während ich zu meiner anderen Rute starte.Meine Annahme, daß der Fisch von Chris wohl meine Leine unter Wasser mitgenommen hatte, wird einige Augenblicke später jedoch widerlegt, denn als der Darkdevil dann seinen Rüssler in die Linse halten kann, und ich mich noch immer im Drill befinde, wird klar, daß diese Situation in unserem Leben nicht mehr so schnell vorkommen wird.Das war nun wirklich nicht mehr normal. Die 2 Fische liegen noch auf der Matte, als ich Schuppigen Nr. 3 erfolgreich keschern kann, und dieser ebenfalls abgelichtet wird. Der Hammer.Wenn man die oft tagelangen Bisspausen und wochenlangen Blanks im Winter zu einer Hochrechnung herannehmen könnte, um die Wahrscheinlichkeit zu prüfen, wie hoch wohl die Chance wäre, irgendwann im Jahr fast zeitgleich 3 Bisse zu bekommen, käme man vermutlich nur zu einem Ergebnis: "Es ist sehr wahrscheinlich, daß wir das nie mehr erleben werden ;)Jetzt waren alle zufrieden, jeder hatte zumindest einen Gelben über den Kescherrand gezogen, und noch niemand von uns hatte jemals so einen "Triple-Run" erlebt. Eine Traum-Tagessession mit sensationellem Oktober-Wetter, herrlichen Fischen und einer Crew, die so perfekt zusammengearbeitet hat, daß dieser Erfolg überhaupt möglich war.Langsam verschwand die Sonne am Horizont "meiner" Uferseite, als wir entschieden, unseren abgefahrenen Angeltag zu beenden, und die Heimfahrt anzutreten. Was war das für ein Tag ... erst auf der Heimfahrt im Auto wurde es mir wirklich bewußt, was wir da heute erlebt hatten, und ich konnte mich wenig später bei den Fotos vergewissern, daß dies doch tatsächlich die Realität gewesen war. Einfach irre, einfach geil !
tight lines
sludgE