Mittwoch, Juni 29, 2011

Gib dem Terror keine Chance!

Es ist wieder soweit. Die Ära der blutsaugenden, fliegenden und kriechenden Höllenkreaturen abermals eingeläutet. Ich weiß nicht wie die neunmalgescheiten Köpfe auf die Hirnidee kommen, daß dieses Jahr kaum über Stechmücken zu klagen sein wird und etwaige Massenangriffe völlig ausbleiben. Vermutlich hat in letzter Zeit noch keiner dieser Klugscheisser auch nur eine Minute im lokalen Busch verbracht, denn was da im Moment wieder abgeht, ist jenseits von Gut und Böse...Mittlerweile haben wir Hochsommer und abgesehen von unmenschlicher Hitze im Dickicht, nach Blut geifernden Insektenschwärmen und badelustigen Greisen, haben wir mit noch einem Feind zu kämpfen. Dem vielzitierten Sommerloch. Es geht nämlich nichts. Gar nichts. Vermutlich stehen die fetten Rüssler irgendwo lethargisch im Unterwasserdschungel und geben einen Scheiss auf unsere Wunderpralinen und rühren sich erst im Schutze der Dunkelheit aus den schattigen Löchern. Aber man darf sich von diesem Mental-Terror nicht einschüchtigen lassen und muss weiter ans Wunder glauben. Irgendwann läuft die Mühle schon wieder ab. Mit Sicherheit.Mit diesen äußerst unlustigen Rahmenbedingungen hast du am Altarm jetzt 2 Optionen. Entweder setzt du dich auf so einen Sattel, an dem den ganzen Tag die Sonne hinknallt und hast halbwegs deine Ruhe von den schwirrenden Geisseln der Dunkelheit, oder du lässt dich an der Schattenseite nieder und gibst dich auf. Nach einem Tag bei 40°C-Sonnen-Nagel und einer Birne wie der Elefantenmensch wählst du nie mehr in deinem Leben die Sonnenseite. Dann schon lieber einen halben Liter Blut als Obolus bezahlen, wenn mir nur nicht die Hitze das Hirn weichkocht. Also wo werde ich kleben? Jawohl. Good old Ant-tree. Ameisenbaum. In der Hochsaison einer der wenigen erträglichen Plätze. Selbstverständlich kommt auch hier der Schattenzoll voll zur Geltung und man kann sich bereits im Vorfeld auf die bösesten Attacken seitens der Blutsaugerfront einstellen. Dem war natürlich auch so, aber der Sludge ist nicht dumm und hat Erfahrung in solch gastfeindlicher Zone. Nach all den Jahren voll traumatisiertem Resignieren und dem Austesten aller erdenklichen und erhältlichen Anti-Mückenmittel hab´ ich seit vorigem Jahr eine Waffe, mit der selbst der Gelsenterror nicht gerechnet hat. Hehe. Bushman. Australisch. Jaja, ihr kleinen Gfraster, da rollts euch die Stechrüssel auf...Bushman Insect Repellent. 80% DEET - heavy duty. Da kannst du vermutlich auch Wildschweine verscheuchen. Deet. Von der US Army entwickelt, im Vietnamkrieg erfolgreich zum Einsatz gekommen und heute in den Händen des Sludge bei der Rüsselfischjagd im urbanen Busch. Soll angeblich nicht sehr gesund für die Haut sein, aber lieber solls mir die ersten 3 Schichten runterätzen bevor ich im Stichhagel der fliegenden Missgeburten untergehe. So schlimm ists ja dann doch nicht. Langer Rede, kurzer Sinn – das einzige mir bekannte Mittelchen, was wirklich gegen die Blutsauger hilft. „Repels for hours in areas of intense insect activity! So wird auf der Tube die Wirkung beschrieben und ich kann nichts Gegenteiliges berichten. Die gel-artige Konsistenz verhindert auch das „Abschwitzen“ und verliert auch nach einem vielleicht unfreiwilligen Bad kaum an Kraft. Ja Mädels und Burschen. Wenn nichts mehr hilft zum Bushman greifen, sofern eventuell die Möglichkeit besteht, irgendwo einen zu ergattern. Ihr werded es nicht bereuen.Wie man sieht kann man selbst gegen die schier unschlagbare Armee der Lebenssaftdiebe was tun, um den Tag im Busch halbwegs zu überleben. Wogegen es leider kaum ein Mittelchen gibt, ist der Mentalterror des Sommerlochs. Denn was nützen mir schattige Plätzchen und Killerwaffen gegen den insektoiden Feind, wenn die Saugdeppen aber gar nicht so wollen, wie das zu wünschen wäre? Was nützt es mir, zum Teufel? Einen Scheiss nämlich. Aber früher oder später schepperts wieder. Ich weiß es. Gib´ dem Terror keine Chance...
tight lines
Sludge