Oft bekommt man den Spruch "ein Bild sagt mehr als tausend Worte" vor die Fresse geknallt, und selten hat dieser, wirklich eine Berechtigung hierfür und man wünsche sich doch das eine oder andere Wort mehr, um etwas intensiver hinter die Fassade blicken zu können. Aber ich denke im Falle der Abbildung meiner rechten Hand, bedarf es keinerlei exzessiver Ausführungen. Man kann sich ungefähr ausmalen, wie oft ich die Rute während ein paar weniger Stunden aufnehmen musste, um solch einen geschundenen Daumenballen zu ergattern. Oft. Verdammt oft sogar. Denn was sich das letzte Mal an meiner Buschlacke abgespielt hat, ist einfach in die Kategorie "Bissorgie" einzureihen. Nicht mehr und nicht weniger. Akkordarbeit, die Freude macht. Unglaublich. Angeheizt durch die beiden Weissen, die ich letztes WE bei bösartigen Wassertemperaturen doch verführen konnte, hab ich mich wenige Tage später abermals auf die Jagd begeben. Bei der Futtermischung wurden keine Experimente gemacht. Lediglich mit einem noch höheren Anteil an Koriander und ein paar weichen Maiskörnern bin wieder mit fast gleichem Mix angetreten und kaum, daß ich angefangen habe, den tiefen Spot zu bearbeiten, ging der Spaß los. Keine 5 Minuten, nachdem das erste Mal der gefüllte Korb die Wasseroberfläche durchbrochen hatte.Futter in den Korb drücken, 4 Maden an den Haken, die geschätzten 15 Meter rauschlenzen, Rute ablegen, keine 30 Sekunden warten, Biss und Drill. Brachse auf Brachse. Dazwischen immer wieder halbstarke Rotaugen. Die Größe der Verführten war nicht sensationell, aber die Bissfrequenz schien nicht von dieser Welt. Es war schlicht und ergreifend unpackbar, was da abging. Wenn ich in Ruhe eine Zigarette rauchen wollte, musste ich die Montage aus dem Wasser nehmen, da es einfach nicht zu bewerkstelligen war. Jaja, da ist das kommote Festblei-Karpfenfischen schon was ganz anderes ;)Nach ca. 2 Stunden war ich schon bei 6 Maden, um ein wenig die Kleinen auzufiltrieren, was allerdings nicht von Erfolg gekrönt war. Denn mit halbstarken Brachsen und Rotaugen ging es munter weiter. Ich kann nicht annähernd sagen, wieviele Exemplare ich in diesen Stunden vom Haken gelöst und wieder in die Fluten entlassen habe. Es waren viele. Verdammt viele. Und ich kann mich bis dato nicht erinnern, jemals so eine Serie erlebt zu haben. Jeder Wurf ein Fisch. Ultimativ.Ja, da durfte wohl mehr oder weniger alles gepasst haben. Das herrlich sonnige Wetter, die ersten wirklichen Frühlingsanzeichen, die Montage, die Futtermischung, der Hakenköder, der Spot. Wenn ich das nur immer so erwischen würde - aber da wärs vermutlich auch langweilig.
Und genau deswegen bin ich 2 Tage später nach SB gefahren , um den ersten Rüssler ans Land zu bitten, was dann allerdings wieder nicht funktionierte. Ich bin doch nur ein Mensch. Gottseidank ;)
tight lines
Sludge