Samstag, Juli 12, 2008

Got the Rob !

Nachdem ich ja letzte Woche erfolgreich aus den Höllen-Schluchten der Schmerzen entkommen konnte, ging es dieses Wochenende äußerst entspannt ans Wasser, um wieder mal den Gelben auf die Pelle zu rücken. Samstag Früh. Ich konnte es ruhig angehen. Ist es doch in letzter Zeit verdammt gut gelaufen, obwohl es beim Großteil der anderen Angler am See bei weitem nicht so klappt, wie sie sich das erwünschten. Also wurden vorher noch die Kameraden im Freestyle-Zentrum besucht, gemütlich ein Kaffee getrunken, um gegen halb11 vormittags endlich zu meinem Platz aufzubrechen. Abgefahrener Weise war Rob schon länger aussergewöhnlich an der Karpfenfischerei interessiert, sodaß er gleich entschied die paar Meter mitzufahren, um mir ein wenig über die Schulter zu schauen, wie das Ganze vor sich ginge. Gesagt, getan. Beim Aufstellen von Pod, Matte und Co erklärte ich ihm gerne die grundsätzlichen Dinge der modernen Karpfenfischerei, zeigte ihm verschiedene Rigs und erläuterte genaustens die groben Regeln, die dort unten im Wasser gelten. Rob saugte alle Informationen äußerst wissbegierig auf, was mich doch sehr verwunderte, da die Angelei, noch dazu mit dem Rücksetzen der Fische verbunden, normalerweise gerade mal ein klassisches Belächeln bei den Sportskameraden hervorrief. Jaja, ich weiß...Xtreme fishing ;) Nach einer bisslosen Stunde kam etwas stärkerer Ostwind auf und ich sagte Rob präpotent an, daß dies der fängige Wind sei, wenn um 12 Uhr mittags " High Noon" die Alarmsirenen über das Land erklingen, die Karpfen am Spot sind und das grosse Mittagsfressen einleiten. 12 - 15 Uhr. Das war in der Tat meistens die Zeit, wo Gelbe am Futterplatz waren und ich mit einem Biss belohnt wurde. 11:58. Wie im Bilderbuche. Vollrun. Rob schnallt es überhaupt nicht. Auf Ansage. Muahahahhaahah. Kurze Zeit später kann Rob das erste Mal in seinem Leben einem 14lb 8oz Schuppigen ins Gesicht blicken. Er war überwältigt. Was für eine goldene Schönheit: Ich denke es waren mit Sicherheit Augenblicke dabei, wo endlich jemand, der nicht selber fischt verstand, warum man sich jede Woche und jede freie Minute, egal bei welchen Bedingungen ans Wasser begab und auf den nächsten Run wartete. Infiziert. Der Wind wurde noch etwas stärker und eine Stunde später lief die nächste Rolle ab. Rob schüttete gleich mal einen Kübel Wasser über die Abhakmatte, was mich sehr freute, da man gleich sah, daß er verstanden hat, um was es ging. Und während ich den halbstarken Gelben aus der Gefahrenzone Krautfeld herausdirigierte, konnte ich im Augenwinkel schon beobachten, wie Rob aufgeregt von einem Fuß auf den anderen zappelte. Hehe. Sowas kannte man gar nicht von ihm. Also fragte ich in kurz, ob er den Karpfen gerne unter meiner Obhut ausdrillen wolle. Da brauchte ich nicht lange fragen :) Also übergab ich ihm die Rute und erklärte ihm das System. Und siehe da, Mister Rob drillte mit Gefühl, wie wenn er sein Leben nichts anderes gemacht hätte. Daumen hoch an dieser Stelle für die äußerst gelungene Premiere. Schlussendlich konnten wir einen netten hellgrauen 10lb 6oz Schuppigen erfolgreich über den Kescherrand führen und Rob konnte den ersten Karpfen seines Lebens in die Kamera halten. Mann, war der glücklich und strahlte wie eine Weihnachtsgans über beide Ohren. Fettes Petri Heil ROB an dieser Stelle noch mal ! Alles richtig gemacht. Und das beim ersten Mal.Wurde in diesen Stunden eventuell ein neuer "Hunter" geboren? Es würde mich jetzt nicht mehr wundern. Jedenfalls hatte ich nachher noch einen Aussteiger, worauf ich um 16 Uhr die Kurzsession beendete und äußerst zufrieden nach Hause fuhr. Vor dem Heimweg natürlich noch ein kurzer Zwischenstopp bei den Freestylern, wo Rob bereits von seinen Heldentaten berichtet hatte. Ja, der war assimiliert ... keine Frage ;)
tight lines
sludgE