Mittwoch, Juni 21, 2006

Culicidae - die Plage Gottes...

Es war wieder einmal soweit : Chris und ich verabredeten uns für ein Feederduell am Osliper Vereinsteich und so erreichten wir um 8:15 das Gewässer. Brütende Schwüle lag jetzt schon in der Luft, der Himmel war wolkenverhangen und die Schwalben zogen in atemberaubendem Tempo zentimeternahe über die Wasseroberfläche. Ein herrlicher Angeltag lag also vor uns. Doch bereits beim Aufbau unseres Tackles wurde uns eins sofort klar : Der Tag würde eine hervorragende Nervenprüfung abgeben, da tausende Stechmücken ( Fam. Culicidae ) nur darauf gewartet hatten, daß 2 wahnsinnige Angler den Teich heute heimsuchten und kein Anti-Gelsenmittel dabei hätten. Damit hatten sie in uns die besten Blutbanken gefunden, die es an einem Ort wie diesem nur geben konnte. Und sie machten keinen Hehl daraus, einige ihrer Kameraden bedenkenlos zu opfern um an den süßen Lebenssaft der potentiellen Wirte zu kommen. Nachdem wir mit dem Fischen begonnen hatten , und bereits in den ersten 15 Minuten eine unmenschliche Anzahl dieser lästigen Biester erschlagen hatten , kamen auch noch ihre größeren Schwestern hinzu, um uns den Garaus zu machen. Tabanus sudeticus - die Pferdebremse. Und diese Bisse waren nicht so einfach wegzustecken , wie die Stiche der Stechmücken. Aber wir waren hart , jung und verbissen. Und so wurde Chris bereits nach 20 Minuten mit einem Biss an der Grundrute und gleichzeitigem Biss an der Feeder belohnt, was den ersten Guten ( Spiegler um die 6 Pfund ) und einen Satzkarpfen des heutigen Tages brachte.Keine 10 min später konnte ich an der Feeder einen Biss verwerten und meinen ersten Besseren, einen ca. 7 pfündigen Schuppenkarpfen erfolgreich in den Kescher lotsen.Bis etwa um 11:30 konnten in erster Linie von Chris einige Brachsen und Satzkarpfen gefangen werden, da er mit Maden/Mais Kombi fischte und ich mich weiter auf meine Kichererbsenketten verließ. Dann war bis ca. 15:30 die obligate Beissflaute zu spüren, was natürlich nicht auf die Stechmücken und Bremsen zutraf, die uns weiter in großer Stückzahl bis zur Weißglut penetrierten.In dieser Zeit hatte ich 3 mal an meiner nagelneuen Fox Avon Rute einen Vollrun, die aber allesamt, wie verhext, nicht verwertet werden konnten. Ob ausgeschlitzt, Drillfehler oder schlecht gehakt, tat nichts zur Sache, daß der Bann auf der neuen Rute erst gebrochen werden musste. Und das geschah dann endlich um 16 Uhr mit einem netten 4Pfünder, nachdem Chris wieder einen ordentlichen 5pfündigen Schuppigen mit der Feeder auf die Matte gelegt hatte.Nun schien es mit den Bissen wieder loszugehen und so konnten wir noch bis 17:45 ein paar kleinere Karpfen und 2 Fische über der Kilogrenze fangen, um zerstochen und zerbissen unseren Heimweg anzutreten. Und wie immer hatten wir wieder was gelernt: An solchen Tagen würde ab nun nur mehr mit den besten Anti-Insekten Mitteln ans Gewässer gefahren werden, um nicht den ganzen Tag damit beschäftigt zu sein, die lästigen und schmerzhaften Blutsaugergesellen abwehren zu müssen...

tight lines - sludgE