Mittwoch, November 04, 2015

Herbstliche Genüsse!

Tjo, wir schreiben den 4.November 2015 und mittlerweile geht der achso tolle Herbst ebenso in die letzten Runden. Auch wenn die Aussentemperaturen durchaus im Bereich des Erträglichen anzusiedeln sind, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass langsam aber sicher die böse Zeit des Jahres vor der Türe steht. Da kann die Sonne noch so vom Himmel nageln. Mir erzählt die nichts mehr. Nachdem ich ja im Sommer nicht gerade von der Fang-Domina hergenommen wurde, blieb mir eben nichts anderes übrig, als auf den sogenannten Big-Fish-Autumn zu spekulieren. In den einschlägigen Magazinen, unzähligen Videos und allerlei Berichten in den sozialen Medien wird mir ja täglich suggeriert, dass ich im Prinzip jetzt nur rausgehen brauche und mir nichts, dir nichts das Überschwein einnetzen darf. Warum das allerdings bei mir selbst nie so war, entzieht sich meiner völligen Erkenntnis. Irgendwas scheine ich nicht richtig zu machen. Liegt das möglicherweise daran, dass ich an den falschen Lacken zur falschen Zeit meine Köder bade oder ganz einfach an meinem eigenen Unvermögen, das scheinbar so Einfache Realität werden zu lassen? Ich weiß es nicht, aber unter Umständen kann mir das beizeiten irgendein ganz Schlauer unter die Hirnrinde reiben. Ich wäre wirklich dankbar hierfür. Trotz diesen berechtigten Zweifeln, bin ich ahnungslos rausgegangen und hab´ einfach gefischt. Wie immer. Im Busch hat das anfangs noch ganz gut funktioniert und ich durfte sogar einen Doppelhub erleben, was vor Ort nicht gerade häufig vorkommt. Sechs Stunden pieperlos und dann plötzlich laufen fast synchron beide Stöcke ab. Nein, verstehen muss man das nicht...Nachdem die beiden letzten Sessions im urbanen Busch aber erfolglos verliefen, habe ich mich wieder auf die Hollywoodgrube konzentriert. Dass im relativ seichten Altwasser viel früher Schluss ist als an tieferen Gewässern, ist für mich jetzt auch nichts Neues, was mir somit keine schlaflosen Nächte bereitete. Wo sich die Rüsseltiere im Spätherbst und Winter im nur eineinhalb Kilometer langen Abschnitt herumtreiben, weiß ich allerdings bis heute nicht. Und dies, obwohl ich die Lacke jetzt schon über 10 Jahre beangle. Location machen. Die Fische suchen. Na genau. Am Arsch. Aber egal. Das Schotterloch würde es schon richten. Im September lief das auch zumindest halbwegs so, wie ich mir das vorstellte, obwohl ich von den vielzitierten Herbstmonstern Lichtjahre entfernt war.
Wenigstens habe ich noch gefangen...Dann kam der Oktober und schön langsam sollte auch der letzte Saugdepp verstanden haben, dass nun die Zeit der hemmungslosen Fressorgien anstand. Immerhin hockte ja der karge Spätherbst und der Winter in den Startlöchern und versprach mir gar sensationelle Ergebnisse. Bei den anderen ist es ja auch so. Zumindest wurde mir das stets so verkauft. Und dann saß ich am Ufer, harrte der legendären Dinge, die da kommen mochten und wollte nicht wahrhaben, dass es eben auch Normalsterbliche gibt, die vom Schweineherbst kontinuierlich in die Fresse bekommen. Scheinbar war ich so einer, denn ausser gelegentlichen Miniaturspieglern fand kein Rüssel den Weg auf meine Matte. Von Monstern und Schuppenbestien ganz zu schweigen. Aber wer den Hager kennt, weiß um die Ruhelosigkeit Bescheid und so habe ich mit unterschiedlichsten Köderkombinationen versucht, dem Schicksal ein Bein zu stellen. Lustigerweise hat das nach einigen bisslosen Ansitzen mit einer Tigernut Red Amo und White Chocolate Kombi wirklich funktioniert und so war es mir möglich, noch zwei ganz gute Tapirfische jenseits der Zweistellerklasse abzugreifen. Warum das nun so war, kann ich leider nicht sagen. Möglicherweise hätte da auch ein gedippter Kieselstein den Erfolg gebracht, wenn der zur richtigen Zeit am richtigen Ort liegt. Wer weiß das schon? Ich wage es nicht zu beurteilen. Man wird aus den Deppen einfach nicht schlau...Die eine oder andere Möglichkeit fürs Abschluss-Schwein wirds wohl noch geben, auch wenn ich mir nicht mehr der Utopie hingebe, dass es allzu einfach ablaufen wird. Jetzt wirds draussen nämlich wirklich langsam garstig. Für all diejenigen, welche sich auch in der Willenlosigkeit von bewegten Bildern verlieren wollen, habe ich noch Teil Nr. 24 meiner Hollywood-Telenovela anzubieten.
Viel Spaß mit BOILED & FROZEN!Hang loose & tight lines
GreeeeZ
Sludge