Mittwoch, Juni 03, 2015

Die Mai-Abrechnung!

Der Wonnemonat Mai. Jaja, schon ein Besonderer. Warum? Weiß ich doch nicht. Vielleicht weil er nach dem Apil und vor dem Juni kommt. Möglicherweise, weil er der fünfte Monat im Jahr ist. Was an der Zahl 5 jetzt außergewöhnlich sei? Alter, bin ich das Orakel von Delphi? Ich weiß nur, dass ich im April gut gefangen habe und dies im Mai nicht wesentlich anders war. An all meinen Gewässern, wo ich im Besitz einer Jahreslizenz bin, durfte ich diverseste Probanden der Saugkategorie in die Keschermaschen zwingen. Ob mit Erfahrung, guter Vorbereitung oder einfach nur saugestörtem Glück, sei mal dahingestellt. Der Maianfang stand ganz im Zeichen meines neuen Höllengewässers, wo der Tintifax und ich dank intensiver Sondierung im Vorfeld gleich bei unserem ersten Ansitz jeder seinen Rüssler abheben durfte. Da ich ja bzgl. Nahrungspräferenzen meiner neuen Spielkameraden nicht genau gewußt habe, worin wohl die Geschmacksprioritäten liegen, habe ich mich dazu entschieden, einen bunten gepimpten Mix an diversen Dynamit-Murmeln, -dumbbells u. -pellets (im konkreten Fall Source, Crave, Marine, Halibut, Sardine & Anchovy u. Banana Nut Crunch) einzusetzen. Zusätzlich wurde der bunte Mix mit CSL Liquid und Silver X Feeder Groundbait verfeinert. An diesem kulinarischen Zauber kann wohl kein Rüsselfisch vorbeischwimmen, ohne sicherheitshalber nachzusehen, ob da nicht für ihn was dabei wäre. Dem war auch so und die 20er Source Sinker/Popper Kombi hat gleich mal in der ersten Nacht direkt am Uferspot zugeschlagen. Kein Überschwein, aber ein geiler erster Fisch am neuen Wasser. Dass der Tintinger dann nach einem Verlorenen, noch einen 22er abgehoben hat, ist ein anderes Kapitel. Ein fettes Petri an dieser Stelle noch mal, Amigo! Das haben wir ganz gut gemacht ;)Nachdem mal auch dieses Einstandskapitel vorerst befriedigt abgeschlossen werden konnte, gings retour in den guten, alten Busch. Dort, sagt mir die Erfahrung, kann der Mai äußerst fangreich ausfallen. Oder auch nicht. Das ist jedes Jahr anders. Nichts desto Trotz bin ich mit einer gewissen Lässigkeit angetreten, habe das Bauchgefühl entscheiden lassen und habe instant gefangen. Einfach so. Ohne Firlefanz. Tja, auch das solls geben. Selbst bei mir. Und wenn ich schon mal beim Abheben bin, dann nütz´ ich das auch aus. Gnadenlos. Lange währt dieser Zustand ja ohnehin nicht. Warum das allerdings so ist, kann ich wieder auf keinen einfachen Faktor reduzieren. Das ist eben so. Zuviel Wissen macht mir Blasen im Kopf. Insbesondere beim Fischen. Ich geh einfach hin, stells mir gut vor und handle. Wer nichts weiß, muss alles glauben. Oder zumindest probieren :DVon der Jagd nach den Saugdeppen rudimentär gesättigt, hats mich dann wieder mal im feinen Finger gekitzelt und ich hab die Floatrute aus der Versenkung gezaubert. Meine 360er Shimano Float (10 -30gr), gepaart mit der gnadenlosen Stradic erschien mir als ideale Kombi, um bei vermutlich herrschendem Gegenwind auch mit schwerem Waggler antreten zu können. Die Entscheidung war genau richtig, denn die nette Brise blies mir am neuen Wasser genauso in die Fresse, wie ich es von Hollywood nur bestens kannte. Schwimmerfischen. Jawohl. Meines Erachtens die ursprünglichste Art des Angelns. Und so bin ich mit Mais und Krillpaste am Gerät angetreten, hab´ mein Grundfutter ebenso mit Krill Liquid und den gelben Körnern aufgemotzt und hab in den Tag hineingefischt. Ohne Erwartung und ohne Ziel. Einfach um des Angelns willen. War schon ziemlich geil, wie ich dann die ersten fetten Rotfedern abhaken durfte. Yes. Das hatte ich trotz Kugelbadens wenigstens auch noch nicht völlig verlernt. Dazwischen brauche ich das immer wieder. Genauso wie die Feederei. Apropos... auch schon länger nicht mehr betrieben ;)Nachdem auch das Match-Ego gestreichelt und der Buschteufel geritten war, konnte ich mich wieder in aller Ruhe auf die Hollywood-Grube konzentrieren. Was heisst konzentrieren. Hingehen, Monstersystem auf die Spots blasen, füttern und warten. Das Hoffen nicht zu vergessen. Diese Präpotenz wurde dann auch gleich ansatzlos mit einem Monsterspiegler gutiert und ich wußte, dass es gut war. Maul aufreissen, System zelebrieren und abheben. Muahahahaha. Wie im schlechten Film. Unpackbar...Nach ein paar netten Fängen an verschiedenen Tagen und Nächten wurden die Bisse allerdings seltener und die Fische kleiner. Das Monstersystem schien langsam aber sicher zu versagen. Nein, bitte nicht. Nicht in die Fluch-Phase. Gut, wenigstens fing ich noch. Wenn auch selten und dann auch nicht gerade von der Schwerfischfront. Bevorstehende Laichzeit? Ja, das muss es sein. Nur nicht nervös werden. An mir kann es ja nicht liegen, hehe. Bei der Glückscheisse, die ich im Moment an den Fingern kleben hatte, konnte ja nur was Anderes die Schuld bei ausbleibendem Erfolg auf sich geladen haben. Nichts desto Trotz musste was passieren. Langsam aber sicher hätte ich gern wieder mal ein richtiges Schwein auf der Habenseite gesehen. Ja, ich veränderte mein System. Verließ der Pfad der arroganten Selbstsicherheit und sprang über meinen Schatten. Und was dann passiert ist, ist so unpackbar, dass es ärger nicht sein konnte...
Hang loose & tight lines
Sludge