Sonntag, Juni 07, 2009

Da "english way" !

So. Die Schonzeit an meinem Hausgewässer und die Tour mit meiner Band, war mit dem 30ten Mai nun auch vorbei, und so konnte ich endlich wieder ins SB-Jagdhorn blasen. Ja, Burschen - ich bin wieder da. Vorbei die gefahrlose Zeit, des Aufsaugens irgendwelcher fressbaren Trümmer vom Gewässergrund. Schluss mit lustig. Sludge is back...Wir schreiben Samstag, den 6ten Juni 2009. Das dezente Lüftchen, daß mir wieder mal nett in die Fresse blies, konnte mir keine Angst bereiten. Bis 80km/h Windgeschwindigkeit mach ich mir nicht mal Sorgen um meine Frisur. Lächerlich. Und heute stand sowieso was ganz Abgefahrenes am Programm. Lange hatte ich mir in den letzten bisslosen Wochen den Kopf zerbrochen, wie ich doch jetzt bald und schnell zum guten Fisch kommen sollte. Und jetzt hatte ich eine Woche Urlaub um das Theoretische in die Praxis umzusetzen. Bullshit. Ich hab einfach was probiert. Die eine Rute fische ich obligat auf meiner Sandbank in 70 Metern Entfernung, und die Andere...hehehe...ja, die Andere, die fisch ich 5 Meter vor meinen Beinen an der Schilfkante. Auf "english". Slacklined ;)Beim Antreten am Sattel musste ich Isa, die mit mir in dieser Urlaubswoche die Zeit am Wasser geniessen darf, gleich wieder mal auf meine, vielleicht etwas übertriebenen Farbpräferenzen aufmerksam machen. "Schatzi, wir schleichen uns da an, stalken uns förmlich an den Schilfgürtel heran, müssen eins mit dem Wasser werden und bestenfalls selbst nach Schlamm stinken, um solch einen Krieg zu gewinnen. Aber was weiß man. Schaden kann es sicher nicht. "A pink Top, auch wenns sexy aussieht, mitten im grünbräunlichen "environment" is jetzt ned so meins...ich brauche den Fisch....mehr wie je zuvor." Dank meines stets verständnisvollen u. toleranten Mädchens, wurde die Misere schnell kaschiert und so konnte ich ans Werk gehen. Sie hats wirklich nicht einfach mit mir... Mit dem Kübel voller Schilfkanten-Wunder-Futter bestehend aus Hanf, lebenden Tubifex, CC Moore Bloodworm Liquid und Browning´s "Lethal Feeder" bin ich zum Schilfgürtel an meinem "spot" geschlichen, und hab mal die "location" abgecheckt, wie Chris Yates zu seinen besten Zeiten. Hätte der Baum an meinem "swim" für mich eine kletterbare Form, wär ich vermutlich auch darauf eingestiegent. OK - Strohhut hatte ich keinen auf. Fein säuberlich hab ich dann meine Monsterfutterballen durchs Schilf bugsiert und noch ca. 1 Kilo Lokaas-Pellets nachgestreut. Als Köder 2 CCMoore-Pellets am "Höllen-Rig" und mit einem Schlenzer präzise auf den Futterteppich. Rute einlegen, Schnur durchhängen lassen. Ohnehin einen Meter Leadcore vorgeschalten.
Intelligentes "endgame" halt.Geschätze 30 Sekunden vergehen...
Während ich in geduckter Haltung, fast geräuscharm, zur 2ten Rute rüberkrieche, um diese gegen den Horizont zu blasen, reisst es hinter mir fast die Rute von den Banksticks. BAMM - ansatzloser Monsterbiss. Der Brutaldrill entlang des Schilfgürtels nimmt seinen bösartigen Lauf. Ich muss Druck machen, will nicht unbedingt ohne Wathose ins 18°C kalte Wasser, um den Fisch aus irgendeiner Schilfnische rauszukitzeln... Ja ich weiß, ich bin verweichlicht. Endlich zieht der Bursche wieder ins Freiwasser. Ich gewinne. 7,50kg Schuppengetier.Yes. Back on track...Jawohl. Meine abgefahrene Montage Hauptschnur mit Slider - Wirbel - Pufferstück aus stark dehnbarer Mono (könnte mir da auch Powergum vorstellen - wird demnächst getestet) und Leadcore hält bombenfest und federt die Stöße zusätzlich zur Rute noch besser ab - vor allem auf der "short distance". "A Wödidee" ( irgendwie habe ich meine Angst vor zusätzlichen Knoten und somit Schwachstellen völlig ad acta gelegt ). Auch wenns nicht das Monster schlechhin war, hab ich doch extremen Druck im Drill machen müssen. Und das gibt Selbstvertrauen...Dann für 5 Stunden Ruhe, ( Zwischendurch füttere ich immer ein, zwei Ballen an die Schilfkante vor meinen Füssen ) bis die "lange" Rute den nächsten Biss bringt, 30er Klingonen-Kugel-> geschätzter 5er. Ich glaube, ich muss mal eineinhalb 30er auffädeln. So geschehen. Eine Stunde vergeht - der nächste 5er Kollege auf 1 1/2 30er-Murmeln. Scheissegal offensichtlich, was da oben hängt. Wirklich selektiv wirds erst bei Tennisballgröße. Zumindest hier auf dieser 26ha Schottergrube. Jeder der mir Anderes erzählt, hat keine Ahnung.Um 17 Uhr dann der letzte Biss für den heutigen Tag - und wieder an der Schilkante. Unglaublicher Monster-Drill auf der kurzen Distanz. Bist denn du deppert. Ich liebe es. Resumee dieses erfolgreichen, beinharten Kampfes: 9,20kg apokalyptische, langgestreckte Schuppenpower. Da brauch ich keine "Ausnahmefische" um glücklich zu sein.Was haben wir daraus gelernt ? Nichts ... die fetten Köder an den obligaten Fress-Spots haben die kleinen Fische gebracht, die kleinen Weichen an der Uferkante die Größeren...da soll sich noch mal wer auskennen. Aber eines könnt ihr euch sicher sein. Am Montag bin ich selbstverständlich wieder gestellt, werde mich an mein "reed" anstalken, um vielleicht abermals einen dieser kampfstarken Schilfbrüder aufzugabeln. The show must go on...
tight lines
sludgE