Samstag, April 18, 2009

"Before one´s nose..."

Wir schreiben Samstag, den 18.April. Nach einer anstrengenden, aber äußerst amüsanten D-Tour mit meiner Band Bombsquad, bin ich nach 2 angelfreien Wochenenden wieder am Wasser. Endlich. Vormittags kam dann auch gleich der Klingonen-Hörst auf einen Sprung vorbei, und ließ mir Kostproben seiner neuesten Kreation da, um die brandheissen "Marble-Trouble´s" gleich wieder ordentlich im Felde zu testen.Natürlich montierte ich gleich eine der Neuen, beförderte sie an meinen Spot, und fütterte 2 Hände voll, mit dem Rangemaster nach. Das Warten hatte wieder mal begonnen... und während ich so sinierte und auf den Biss hoffte, griff ich etwa alle 10 Minuten in den Kübel mit dem Stickmix und warf immer etwas Futter 3 Meter von mir entfernt an die Schilkante ins Wasser. Nur so für die Weissen. Damit ich was zu beobachten habe, wenn die handlangen Rotaugen und 30cm großen Rotfedern vom Futterneid getrieben, um jedes Partikel kämpfen. Super, echt...ich muss wieder mal mit Matchrute anrücken.Und als ich mich so am instinktiven, archaischen Verhalten meiner Schauobjekte ergötze, sehe ich dunkle große Schatten im 1,50m tiefen Wasser, auf meinen Weissfischfutterplatz ziehen. Uhhhhh - Karpfen. Zuerst Einer, dann ein Zweiter - im Nu kann ich mindestens 7 Fische ausmachen, die von geschätzten 3kg bis über 10kg reichen mussten. Also weit entfernt von "die Fische eines Schwarms haben in alle in etwa die gleiche Größe" - blabla. Voi ned. Zumindest nicht in diesem Falle. Soll ich´s probieren? Na sicher. Ich fackel nicht lange rum, hol die linke Rute mit der neuen KlingonZ-Kugel rein, und schlenze die Montage 5 Meter vor mir ins Wasser, und hol sie mit 2,3 Kurbelumdrehungen an die Schilfkante heran. Die Gelben sind erschreckt und weg. So schnell wie sie da waren. 2 Hände voll Futter nach, mit der Rute am Oberschenkel hocke ich am Ufer und spähe in die gut einsichtige Uferzone. Slack lined. Die rotbraune Kugel kann ich gut am hellen Kies/Sand-Gemisch ausmachen. Es vergehen original keine 30 Sekunden, als die ersten dicken Phantome, wieder aus der grünen Tiefe einsickern, während die Weissen schon wieder um ihr Leben fressen. Jaaaaaaaa. Die nähern sich meiner Falle. Vermutlich hatte ich gerade meinen Atem eingestellt, als mir die Sicht auf die 20er Murmel von dicken Leibern verdeckt wird. Und bevor ich noch wirklich abchecke, was da jetzt los ist, bricht ein Fisch aus der Gruppe aus, und meine B.Richi Slimcarp, die ich zu Weihnachten gewonnen und zum antesten mal mitgenommen hatte, war bis ins Handteil krumm. Muahhahahhahahahha. Einfach zu geil. Nach einem harten, kraftvollen Drill ( der Fisch schoss sofort links weg, den Schilfgürtel entlang ), lag da ein feiner 8er Schuppiger vor mir auf der Matte. YES. Und es hatte geklappt. Direkt vor meiner Nase. Unbelievable...Natürlich ging der Spaß dann kein zweites Mal, da sich durch den Aufruhr unter Wasser, alle restlichen Rüssler verzogen hatten, sodaß ich mich wieder auf meine "normalen" Frühjahr-Spots konzentrieren musste. Es passierte leider gar nichts. Nichts auf die Klingonen-Kugel; nichts auf die obligate Monster-Pursuit. Bis 15:40. Vollrun an der linken Rute. Ich sage nur "Marble Trouble". Und so stehe ich am Rande der 26ha Lacke, abermals mit der weichen, krummen 2,75er Slimcarp im Anschlag und erlabe mich an den Freuden des Drills. Jawohl. Und siehe da, plötzlich bricht auch an der rechten Rute die Hölle los. Die Montagen lagen etwa 50 Meter von einander entfernt, und fast gleichzeitig war ein Gelber in die Falle getappt. Stunden nichts, und jetzt das. Auch die Nash-Murmel hatte zugeschlagen. Double-Run; mehr oder weniger. So, was mach ich jetzt? Ich bin alleine. Keiner weit und breit, der mir helfen kann. Eine krumme Rute in der Hüfte, die andere läuft neben mir ab. Ich lege die Linke am Boden ab, steige mit dem Fuß aufs Handteil, lasse die Bremse arbeiten, während ich die laufende Rute vom Pod nehme. Hängt auch. Sauber. Nicht lustig, den Frischen, der sich gebärdet, unter Kontrolle zu bringen, wo zur gleichen Zeit ein Anderer, an dem gebogenen Stock unter deinem linken Fuß, zieht und reisst. Und so kommt es, daß ich abwechselnd den Einen ermüde, während ich beim Zweiten Rute und Rollenbremse arbeiten lasse. Sicherlich ein Bild für Götter. Nichts desto Trotz schaffe ich es, daß ich zu guter Letzt beide Fische nacheinander, aber auf einmal keschern kann. Hehehehe. Eine echte Show. Wieder mal vom Feinsten. 5,5er und 7,10er - abgefahrene Schuppler-Doublette :)Bis um 18 Uhr geschah dann nicht mehr Sensationelles, was nach diesen Erlebnissen auch nichts Besonderes war. Ich hatte wieder mal einen wirklich hammermässigen Tag erlebt, auch wenn wieder nicht das heiss ersehnte, erste 10+ Schweinchen in diesem Jahr dabei war. Egal. Das würde sowieso kommen. Früher oder später. Einfach nur kontinuierlich fangen ist die Devise. Dann sollten sich auch hin und wieder die wirklich Guten aus SB auf der Matte blicken lassen. So ein 10er hat schon einen ganz eigenen Charme ... Hirngespinste ... nur keinen persönlichen Druck auferlegen .... locker bleiben ... egal - ich komme morgen wieder... sicherheitshalber ;)
tight lines
sludgE