Jawohl. Etwa ein Monat ist es her, dass hier das letzte Blogupdate stattgefunden hat, was aber nicht heissen soll, dass nichts passiert wäre. Im Gegenteil. Bedingt durch die vermehrt freie Zeit in den Ferien bin ich natürlich auch mehr am Wasser gesessen als sonst und habe wirklich schöne und abwechslungsreiche Wochen erlebt. Und nicht nur direkt beim Fischen. Der erste Teil meiner Freizeit bestand darin, am Skelettwasser ordentlich einzuschenken, was mir mit dem Tintifax auch mehr als vernünftig gelungen ist...Detailreiche Schilderungen zweier wirklich abgefahrener Sessions samt Knacken des persönlichen Rekordes gibt es demnächst in den einschlägigen Fachgazetten zu lesen. Dazu bei gegebener Zeit mehr. Jo, und nachdem ich geistig und körperlich am Heimwasser mehr als befriedigt war, konnte ich meine Reise, gemeinsam mit Frau in den wohlverdienten Urlaub antreten. Zum Warmwerden eine Woche in die südungarischen Auen, genauer gesagt, an die Mura Lakes, Nähe kroatische Grenze. Da haben wir gleich mal unsere Sünden abgebüßt. Ich habe in meinem Leben schon viel nervende Insekten auf dem halben Planeten erlebt, aber was da bezüglich Gelsen und Bremsen abging, war nicht mehr normal. Wirklich grenzwertig. Klarerweise habe ich auch wieder ein wenig die Videokamera laufen lassen, um euch an meiner nächsten gnadenlosen Prüfung, der Jagd auf meinen ersten Ungarn, teilhaben zu lassen.
Nein keine Sorge, geschenkt wurde mir wahrlich nichts...Nichts desto Trotz habe ich fischereilich wieder einiges gelernt, erlebt und erfahren und wir konnte durchaus positiv gestimmt, weiter Richtung Slowenien reisen. An die Soca. Einfach zum Ausspannen. Ohne Fischen. Radfahren, am Fluss rumlungern, dazwischen die PunkRockHolidays besuchen und ganz einfach, ohne tieferem Ziel die traumhaft schöne Umgebung aufsaugen. Ohne Bremsenbisse und intergalaktische Moskitoschwarm-Attacken...In entschleunigten Phasen wie diesen, wird mir persönlich immer wieder bewußt, was wirklich im Leben zählt. Und da sind wir Lichtjahre entfernt von Geld, Karriere, gesellschaftstauglichem Ansehen und pseudowichtigen Konsumgütern, welche wir ohnehin nicht im Entferntesten brauchen...
Hang loose & tight lines
Sludge
Yo. Die letzten Wochen standen ganz im Zeichen von Druck machen. Druck am Skelettwasser, Druck in Hollywood. Insofern man halt Druck machen kann. Druck - das ist schon ein ganz besonderes Wort. Und so vielschichtig. Aber wenn wir da jetzt wirklich ins linguistische und philosophische schwarze Loch kriechen wollen, würde das wohl den Rahmen sprengen. Im Inneren habe ich ja auch schon langsam aber sicher dieses unbehagliche Gefühl gespürt, wenn die Hälfte vom Jahr um ist und man noch immer kein echtes Monsterschwein in der Hinterhand hat. Jaja, das locker in den Tag fischen funktioniert schon ganz gut, aber wenn dann doch längere Zeit nicht das Wunder passiert, welches man sich im Geheimen ja herbeiwünscht, ist das jetzt nicht so prickelnd. Was hilft dann, wenn die dunkle Macht nicht mehr reicht? Ich weiß es nicht. Nichts desto Trotz hab ich zumindest so getan, als würd´ ich mich mehr bemühen und daher umso mehr die Bestie verdienen. Der Tintinger und ich haben dann in der Skeleton Bay ohne zu angeln, gelotet, gefüttert und uns fest eingeredet, dass wir wissen was wir tun. Derlei Maßnahmen schaden dem eigenen Selbstbewußtsein zumindest nichts. Dass die ganze Sache zu späterer Zeit eventuell tatsächlich Früchte trägt, konnten wir im Vorfeld ja nicht erahnen. Aber das ist eine andere Geschichte ;)
In good old Hollywood bestand mein Druck machen darin, dass ich mir die Schulter vom Torso geröhrt und noch intensiver auf mein Halbwissen spekulieren musste, welches ich mir in 10 Jahren angeeignet habe. Oder auch nicht. Jedenfalls hab´ ich meine obligaten Monstersysteme gegen den Horizont geblasen und mir fest eingeredet, dass ich erst abhebe, wenn die Mühle läuft oder ich einpacken muss. Altes Faulschwein-System halt. Das habe ich dann auch so zelebriert und wie es der Teufel so wollte, durfte ich mich wirklich bald über mein erstes richtiges Spiegelschweinchen dieses Jahr freuen.
Jooooo, der Bann war gebrochen...Abgesehen vom Rüsselbären war es mir in einer der nächsten Nächte auch vergönnt, das Phantom zu fangen, welches mir seit geraumer Zeit die Murmelsäcke aufbeisst und sich die Wampe mit meinen Source-Kugeln vollschlägt. Und ich hätte meinen Arsch verwettet, dass es sich hierbei um Ratten handelt ;)
Das Faulschwein-System habe ich dann aber nicht allzu lange ausgehalten, nachdem die Bisse jetzt nicht in der Frequenz kamen, wie ich mir das herbeigewünscht habe. Ich muss Druck machen. Öfter werfen. Na genau. Ob das jetzt die ausschlaggebende Tätigkeit war, die Sterne günstig standen oder einfach wieder mal nur das vielzitierte Luck steht auf einem anderen Blatt, aber ich habe zumindest wieder gefangen. Wenn auch nicht gerade von monströsen Ausmaßen... Tja, selbst das öfter Werfen bringt irgendwann nicht die Bissorgien schlechthin und so siniert man in der mehr oder weniger freien Zeit, wie man diese angeltechnisch actionreicher gestalten könnte. Zumindest mir gehts hin und wieder so. Und dann zauber ich die Floatrute, die kleine Stradic und einen Waggler hervor und fisch auf die Weissen. Schuster mir ein feines Grundfutter zusammen und versuche mit Maden und Mais jeden fetten Friedfisch abzugreifen, der sich auf den Spot locken lässt. Und nicht nur die beschuppten Freunde schienen an dem Leckerbissen
interessiert...Bereits nach kurzer Zeit durfte ich mich wie ein Hutschpferd über Rotaugen, Giebel, Brachsen und Gelbe freuen, die kontinuierlich größer wurden und am feinen Gerät mehr ordentlich Rabatz machten. Jooooo, das war die Fischerei, wie ich sie mir vorstellte. Auch wenn ich im Laufe der Session mehrere Saugdeppen verloren habe, konnte ich nach bösartigen Abläufen und brutalen Kampfeinlagen einige wirklich gute Rüsselschweinchen bis über die Zweistellergrenze abschöpfen.
Am Hakenködersektor gab es natürlich auch wieder Experimente, welche ansatzlos funktioniert haben. Ob sich die Kombo 20mil Krill & Crayfish gepaart mit einem halben TwoTone Tutti Frutti/Pineapple
auf Dauer bei mir am Wasser durchsetzen kann, wird sich weisen. Eine Alternative ist die Sache allemal, wie ich nun weiß... Zum Abschluß kann ich nur wie immer, ein fettes HANG LOOSE & TIGHT LINES wünschen und die brandneue Folge 26 meiner Schottergruben Telenovela vorstellen. Viel Spaß mit "Pressure Times"!
Jo. Mittlerweile ist erneut ein Monat im Bloggeschehen vergangen und selbstverständlich ist in der globalen Zwischenzeit wieder einiges an Angelspezifischem passiert. Die ersten besseren Schweinchen in Hollywood sind gottseidank eingefahren, die ersten wirklich warmen Frühlingstage waren zu erfahren, auch wenn es auf den Fotos alles andere als dergleichen aussieht und Flora wie Fauna kommen langsam aber sicher in Fahrt. Wie auch meine Fischerei ;)Das späte Frühjahr ist mir neben dem güldenen Herbst sowieso die liebste
Jahreszeit. Auch wenn es nicht immer einfach ist, an die Rüsselfische
ranzukommen. Wenns dann doch klappt ist die ganze Sache umso schöner. Klarerweise hab´ ich auch dieses Jahr wieder die Videokamera im Gepäck, um euch am neuerlichen willenlosen Treiben meiner selbst teilhaben zu lassen. Da soll sich auch im Jahre 2016 nichts ändern. Hier nun viel Spaß mit Teil Nummer 25 meiner Schottergruben-Telenovela "USUAL PAST":Hang loose & tight lines
Sludge
Yo. Das Jahr und somit die Saison 2016 kommt schön langsam ins Rollen, der Frühling ist mittlerweile in all seinen willenlosen Facetten zu spüren und die Buschlacke wartet nur darauf, abgeernet zu werden. Also theoretisch zumindest. Drei mal bin ich jetzt im April auf meinen obligaten Sätteln gesessen und habe sorglos in die grünen Höllen gefischt. Da steht Kraut, wie wenns nie einen Winter gegeben hätte, die bösartigen Schwäne sind immer noch vor Ort und das schwere Gehölz im Wasser ist dank Genosse Biber auch nicht gerade weniger geworden. Die standardmäßige Hook & Hold Party konnte nun auch endlich wieder beginnen. Im Frühling leider noch brandgefährlicher, weil sich die Rüssler ja nicht in die dichten Seerosenfelder eingraben können, sondern direkt ins Holz ziehen. Jojo, zimperlich darf man da nicht sein. Streicheldriller sind hier fehl am Platz...Weil ich ja doch des Öfteren immer wieder gefragt werde, was ich denn für ein Setup in solchen Situation fische, werde ich das hiermit kundttun. Gut, ich bin jetzt wirklich kein Indikator für vernünftige und edle Angelei, aber bei mir muss der Rotz funktionieren. Nicht mehr und nicht weniger. Das muss halten und ich muss mich in jeder Phase drauf verlassen können. Vor allem bei einer Fischerei, bei der ich nicht mehr wie 15m Leine draussen habe und mir der Fisch keine 5m Schnur in die falsche Richtung nehmen darf. Da darf es keine Schwachstellen geben. Aber wie gesagt, ist das meine persönliche Kombo und ein Haufen Anderer wird sich bei diesem Setup möglicherweise krummlachen. Soll so sein :D Also. Shimano Tribal Carp Stalker 9" 3lbs mit einer Ultegra 5500 XSB. Hauptschnur Shimano Technium Invisitec 0,40mm. Zur dezenten Pufferung vorgeschalten und eingeschlauft: 1,5m Aquaborn Stretch Out Leader. Darauf obligat einen Mika Safety Clip, ein 85g Blei, Vorfachmaterial Mika Mussel Care Skin, 6er Mika Xenia Haken und Line Aligner. No Knot. Aus. Ultraprimitiv wie immer und funkt perfekt. Der ganze Spaß liegt auf einem Delkim EV plus und wartet auf Abnehmer, die den Tand gnadenlos und intensiver testen als jede dahingeschwafelte Theorie...Jo und wenn dann bei der ersten Session gleich alles so hinhaut, wie man sich das vorstellt, sitzt man schon ziemlich lässig in seinem Thron und wartet weiter aufs erste richtige Schwein, welches aber bis heute noch nicht eingefahren ist. Aber gut, die sind vielleicht noch auf Urlaub in anderen Gewässerabschnitten. Nebenbei hab ich mir ja fest vorgenommen, die Fischgewichte nur ganz langsam zu steigern. Nur nicht gleich ansatzlos am Anfang übertreiben, ist die Devise ;)Gefangen hab´ ich immer, gelernt dabei nichts, ausser vielleicht, dass die Farbe des Popups eigentlich scheissegal ist. Zumindest bei den aktuellen, willenlosen Wetterkapriolen. Hauptsache es ist hell. Völlig egal, ob weiß, gelb oder hellblau und unabhängig von Geschmacksrichtung. Selbst Neutrale haben gefangen. Aber wehe, du fischt nur die Sourcemurmel alleine. Dann ist´s vorbei mit den Bissen. Der visuelle Reiz scheint also im Vergleich zum "Aroma" im Moment die höhere Priorität zu besitzen. Aber das kann nächste Woche schon wieder ganz anders sein. Oder nächstes Jahr um die gleiche Zeit. Wer weiß das schon? Nur die Buschlacke selbst kann mir die Antwort geben. Und jetzt heisst´s weiter dranbleiben. Irgendwo da draussen ist die Übersau. Ich rieche es. Ich spüre es. Ich höre es aus den Büschen flüstern...
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GreeeeZ
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